Spieletest für das Spiel : ENTDECKER
Hersteller: Goldsieber 
Preis: 60 DM
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-4 
Erscheinungsjahr: 1996 
noch erhältlich: Ja 
Autor: Klaus Teuber
Besonderheit:
Kategorie: Taktisches Denkspiel 
Bewertungsbild Entdecker-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 120 Entdeckerplättchen, 20 Entdeckerchips, 4 Goldtableaus, 1 Einkommenstableau mit Drehpfeil, 1 Ereignistafel, 24 Spielfiguren in 4 Farben, 4 Goldmarker, 1 Schiff
Aufmachung: Das Spiel wird in einem großen Karton ausgeliefert, in dem das Material gut untergebracht ist. Die Figuren und das Schiff sind aus Holz und sehen recht ordentlich aus. Die Entdeckerplättchen sind hervorragend gelungen und zeigen Wasserwege mit gestrichelten Linien und Landteile. Die Entdeckerchips sind aus bedruckter Pappe und zeigen meist Früchte mit den Werten 1-4. Die Goldtableaus dienen zur Anzeige des Goldvorrates und können mit Hilfe des Goldmarkers (einem kleinen Holzzylinder) die Werte 0-12 annehmen ! Die Ereigniskarte zeigt noch einmal bei besonderen Plättchen an, was dort geschieht, das Einkommenstableau hat Werte von 2-5 Einheiten, die man in einer Spielrunde erdrehen kann. Auf dem Spielplan befinden sich 10x7 Felder, die es zu entdecken gibt. An dem Rand befindet sich eine Zählleiste, an der Punkte aufgetragen werden.
Ziel: Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines großen Entdeckers. Es gilt, die oben genannte 10x7 Felder große Region zu entdecken und die größten Landstriche für sich zu beanspruchen.
Zu Beginn des Spieles erhält jeder Spieler ein Goldtableau und einen Goldmarker, den er auf "4" stellt. Dann bekommt jeder Spieler noch die Spielsteine seiner Wunschfarbe. Unter den Spielsteinen befindet sich ein Erfolgsstein, der an die Zählleiste am Spielfeldrand gestellt wird. Dann hat jeder Spieler noch 3 Kundschafter, 2 Forts und eine Siedlung zur eigenen Verfügung. Die Entdeckerkarten werden sortiert und die auf der Rückseite numerierten Karten aussortiert und entsprechend auf einzelne Stapel gelegt und umgedreht. Sie dienen im Spiel nur als Lückenfüller. Die restlichen Entdeckerkarten werden gut durchgemischt und verdeckt auf 5 Stapel neben dem Spielplan verteilt. Darunter befinden sich auch Sonderkarten, die mit einem Fragezeichen auf der Rückseite gekennzeichnet wurden.
Ein Startspieler wird ermittelt, dieser erhält das Tableau mit dem Pfeil und dreht diesen. Die erdrehte Zahl gibt die Anzahl an Gold an, die jeder Spieler nun bekommt. Dann beginnt der Spieler, nimmt sich das Schiff und setzt es auf ein bereits entdecktes Feld oder auf ein Randfeld, von dem mindestens eine gestrichelte Linie in ein unentdecktes Feld zeigt. Beginnt der Spieler seine Fahrt auf einem Feld, auf dem eine gegnerische Einheit steht, so kostet dies Gold, welches an den Besitzer gezahlt werden muß.
Dann sagt er laut an, wie viele Kärtchen er nehmen will und zahlt pro Karte 1 Goldstück. Danach zieht er ein Kärtchen nach dem anderen und legt es an, sofern dies möglich ist. Gestrichelte Linien (entsprechen den Fahrwegen) müssen immer passend gelegt werden, paßt einmal ein Kärtchen nicht, kommt es zurück in die Schachtel. Paßt ein Kärtchen, muß es auch angelegt werden. Danach wird das Schiff auf das neue Feld gesetzt und ggf. ein weiteres Kärtchen gezogen (sofern noch mehr Kärtchen angesagt wurden). Zieht ein Spieler eine Karte, die keine weiteren Verbindungslinien mehr hat (eine Sackgasse), so endet der Spielzug dort.
Ist ein Spieler mit dem Schiff auf ein Kärtchen gezogen, auf dem Land abgebildet ist, kann er dort Einheiten absetzen, was ebenfalls Gold kostet. Ein Kundschafter kostet nur 1 Goldstück, ein Fort schon 3 und eine Siedlung gar 6 Goldstücke, die auf dem eigenen Tableau dann abgezogen werden. Auf jedem Kärtchen darf allerdings nur eine Einheit stehen. Die Einheiten bleiben bis zur vollständigen Entdeckung dort stehen, nur Kundschafter dürfen wieder auf den eigenen Vorrat gelegt werden.
Ist eine Insel vollständig entdeckt, kommt es dort zu einer Abrechnung. Erst ermittelt man den Spieler, der das wertvollste Gebäude dort stehen hat (Siedlung zählt mehr als Fort, Fort mehr als Kundschafter). Bei einem Gleichstand zählen die nächsttieferen Einheiten mit. Der Sieger der Insel bekommt nun Punkte. Hat er eine teure Einheit (Fort oder Siedlung) errichtet, darf er sich aus dem Stapel der Entdeckerchips einen herausziehen und offen vor sich ablegen. Nun zählt man die Zahl der Plättchen, die die Insel ausmachen und addiert die Zahl des Entdeckerplättchens dazu. Die Summe ergibt die Anzahl Siegpunkte, die am Rand mit dem Erfolgsstein gemessen werden. Danach erhält der zweitstärkste Spieler die Hälfte an Siegpunkten, der drittstärkste ein Viertel etc. Schließlich kommen die Einheiten wieder auf die Hand.
Wie bereits weiter oben erwähnt, gibt es einige Sonderkärtchen im Spiel. Die Zahlenkärtchen kommen immer dann zum Einsatz, wenn nur noch ein freies Kärtchen in der Region ist und dieses durch seine Nachbarn eindeutig feststeht. Das entsprechende Teil wird dann vom Vorrat genommen und dort plaziert. Die zweite Art von Sonderkarten haben ein Fragezeichensymbol auf der Rückseite und auf der Vorderseite eines von 6 Symbolen neben den sonst üblichen Land/Wasser-Verteilungen der Kärtchen. Diese Symbole bedeuten positive oder auch negative Ereignisse, die allerdings erst zur Anwendung kommen, wenn das Kärtchen angelegt werden kann.
Spielende: Das Spiel endet, sobald alle Teile des Spielfeldes entdeckt wurden. Es erfolgen die letzten Abrechnungen, danach gewinnt der Spieler, dessen Erfolgsstein auf der Skala am weitesten vorangeschritten ist.
Kommentar: Man muß Entdecker gesehen haben, um das Spiel einigermaßen durch diese Erklärung nachvollziehen zu können. Das Spiel an sich hat einen Glücksfaktor (mit dem Kärtchen-Ziehen), so daß es Taktikern, die auf der Suche nach einem zweiten Siedler von Catan sind, nicht unbedingt allzu schmackhaft gemacht werden kann. Trotzdem ist das Spiel kurzweilig und nicht uninteressant, denn man kann das Spiel mit seinem Vorgänger nicht vergleichen. Wer ein Gesellschaftspiel sucht, welches zu zweit wie auch zu viert gut spielbar ist und eine solide Ausstattung besitzt, der wird mit diesem Spiel und seinen guten Regeln ausreichend belohnt. Auch ist die Spieldauer nicht allzu lang.
Fazit: Ein nettes Gesellschaftsspiel, allerdings nicht so der Hammer im Vergleich zu anderen Spielen dieses Jahrganges. Zu implizieren, dieses Spiel sei schlecht, ist allerdings völlig falsch.
Wertung: Das Spiel bekommt gerade so 5 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Entdecker-Pressefoto

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