Spieletest für das Spiel : ELFENLAND
Hersteller: Amigo
Preis: 38 DM
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-6 
Erscheinungsjahr: 1998 
noch erhältlich: Ja 
Autor: Alan R. Moon
Besonderheit: Spiel des Jahres 1998 (Kritikerpreis)
Kategorie: Taktisches Denkspiel 
Bewertungsbild Elfenland-Foto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich !

Ausstattung: 1 Spielbrett, 6 Spielfiguren, 6 Hindernisplättchen, 120 Ortssteine, 48 Transportmittel-Plättchen, 72 Reisekarten, 6 Übersichtskarten, 1 Startspielerkarte, 12 Ortskarten, 4 Rundenkarten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine Elfenlandschaft mit 20 kleineren Städten und einer Hauptstadt. Die Städte sind durch Straßen, Flüsse und über Fährverbindungen miteinander verbunden. Dabei gilt es vier verschiedene Geländearten zu beachten. Als Spielfiguren dienen große Holzstiefel, die erstaunlicherweise trotz der Größe sehr gut stehen. Die Hindernisplättchen erschweren das Fortkommen der Spieler. Auf ihnen ist immer ein umgestürzter Baumstamm zu sehen. Die Ortsteine sind das Ziel der Spieler. Diese runden Holzzylinder in den Spielerfarben werden aus den Orten im Verlauf einer Partie geholt und spielen bei der Endabrechnung eine Rolle. Die Transportplättchen werden auf die Wege gelegt und zeigen das dort vorhandene Transportmittel an. Es gibt Drachen, Einhörner, Trollwagen, Elfenräder, magische Wolken und Riesenschweine zur Fortbewegung. Die Reisekarten dienen im Spiel als Fahrschein zur Benutzung der Transportmittel. Neben den 6 genannten Typen gibt es hier noch Flöße für die Fähren und Flüsse. Auf den Übersichtskarten findet man die Geländetypen und Transportmittel als Tabelle. So sieht man auf einen Blick, wo welche Transportmittel stationiert werden dürfen und wie viele "Tickets" man für eine Passage braucht. Die Startspielerkarte kennzeichnet in jeder Runde den neuen Startspieler. Die Rundenkarten zeigen hingegen die gegenwärtige Runde an. Die Ortskarten tragen die Namen der Randstädte und werden nur in der Variante benötigt. Das Spiel ähnelt stark dem ELFENROADS von White Wind, wurde aber vereinfacht und besitzt mit der Variante eine nette neue Spielmöglichkeit. Grafik und Material sind hervorragend gelungen und dürften das beste sein, was die Firma Amigo bis jetzt gefertigt hat.
Ziel: Jeder Spieler erhält eine Spielfigur, die er in die Elfenhauptstadt stellt. Die 20 dazugehörigen Ortssteine verteilt er auf die Orte. Dann mischt ein Spieler die Reisekarten gut durch und teilt jeder beteiligten Person 8 Karten aus, die diese auf die Hand nimmt. Jeder erhält ferner eine Übersichtskarte und ein Hindernisplättchen zugeteilt. Die Transportmittelplättchen werden verdeckt gemischt. Fünf Plättchen kommen aufgedeckt neben den Spielplan. Abschließend einigt man sich auf die Spielreihenfolge. Die Ortskarten werden nur für die Variante benötigt.
Eine Spielrunde gliedert sich in 6 Phasen, die nacheinander durchlaufen werden. Nach vier Runden endet das Spiel und es kommt zur Abrechnung. In der ersten Phase einer Runde werden die Handkarten auf 8 Stück ergänzt. Danach zieht jeder ein Transportmittel, schaut es sich an und legt es dann verdeckt vor sich ab. In der dritten Phase werden weitere Transportmittel gezogen. Beim Ziehen kann man wählen, ob man ein verdecktes Kärtchen nehmen möchte oder eines der fünf ausliegenden Transportmittel wählt. In jedem Fall wird das Kärtchen offen vor dem Spieler ausgelegt. Bei der Wahl eines offen ausliegenden Kärtchens wird anschließend ein verdeckt liegendes offen dazugelegt, um die Auswahl wieder auf 5 Plättchen zu vergrößern. Hat jeder Spieler drei Kärtchen offen vor sich abgelegt, endet diese Phase.
Als nächstes folgt das Legen der Transportmittel auf den Spielplan. Grundsätzlich darf ein Transportmittel nur auf den Wegen zwischen den Städten liegen. Man kann nicht jedes Transportmittel in jedem Gelände benutzen. Auskunft darüber gibt die Übersichtskarte. Auf jedem Weg darf nur ein Transportplättchen liegen. Man kann auch auf das Legen eines Transportplättchens verzichten bzw. sein Hinderniskärtchen auslegen. Dieses darf nur neben ein Transportmittelplättchen gelegt werden. Auch hier gilt, daß auf einem Streckenabschnitt nicht mehr als ein Hindernis sein darf. Erst wenn reihum alle Spieler nacheinander gepaßt haben, endet diese Phase.
Nun zieht man der Reihenfolge nach mit seiner Spielfigur. Diese kann nur auf Wegen entlangziehen, auf denen sich Transportmittel befinden. Die Art des Transportmittels und das Gelände bestimmen, wieviele Karten des entsprechenden Typs ein Spieler abgeben muß, damit er sich dort entlangbewegen kann. Ein Hindernis erhöht die benötigte Kartenanzahl um eins. Hat man keine oder nicht genügend Transportmittel, kann man drei beliebige Karten abgeben, um zum nächsten Ort zu gelangen.
Auf Flüssen liegen keine Transportmittelkärtchen. Durch Abgabe einer Floßkarte kann man mit der Strömung zum nächsten Ort gelangen. Um gegen die Strömung anzugehen, muß man schon 2 Floßkarten opfern. Die beiden Seen bieten Fähren an, deren Benutzung ebenfalls 2 Floßkarten kostet. Hier kann man keine Ersatzkarten benutzen, um sich voranzubewegen.
In jeder Stadt, die die Spielfigur durchquert, darf sich der Spieler seinen Ortsstein nehmen und vor sich abstellen.
Zum Abschluß der Runde wechselt die Startspielerkarte den Besitzer und man zeigt mit den Rundenkarten die neue Runde an. Die abgelegten Reisekarten werden wieder in den Stapel gemischt und auch die ausliegenden Transportmittel auf dem Spielplan werden mit den noch verdeckt liegenen Plättchen zusammengemischt. Hat ein Spieler noch mehr als ein Transportkärtchen (offen oder verdeckt), muß er alle überzähligen abgeben. Gleiches gilt, wenn ein Spieler mehr als 4 Handkarten besitzt.
Spielende: Nach vier Runden endet die Partie. Es gewinnt derjenige, der am meisten Orte besucht hat. Bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, der nach der vierten Runde die meisten Karten auf der Hand hält.
Kommentar: In der Variante erhält jeder Spieler eine Ortskarte, die er verdeckt ablegt. Am Ende der vierten Runde sollte er seinen Heimatort erreicht haben oder nahe dran sein, denn für jeden Ort, den er entfernt ist, muß er einen Ortsstein abgeben. Elfenland ist ein tolles Familienspiel, daß man allerdings mit drei oder mehr Teilnehmern spielen sollte. Das Spiel ist ideal für die Familie und bringt Spieleprofis wie Gelegenheitsspieler in Spiellaune. Auch im Vergleich mit dem Ursprungsspiel schneidet "Elfenland" meines Erachtens besser ab, da es einfacher zu spielen ist, ohne wesentliche Punkte des Originals stark zu beeinträchtigen.
Fazit: Ein empfehlenswertes Familienspiel.
Wertung: Leider ist das 2-Personen-Spiel recht fade, ansonsten hätte "Elfenland" sicherlich die Höchstnote verdient. Aber auch mit "nur" 5 Punkten ist das Spiel empfehlenswert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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