Spieletest für das Spiel: EINAUGE SEI WACHSAM
Hersteller: Amigo                     
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Wolfgang Kramer, Michael Kiesling
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2009
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Einauge sei Wachsam-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 56 Inselkarten, 8 Schiffskarten, 40 Juwelen, 51 Münzen, 28 Säbel-Plättchen
Aufmachung: Der Spielplan besteht nur aus einer Ablage für sechs Karten. Sowohl die Inselkarten wie auch die Schiffskarten besitzen die gleiche Kartenrückseite. Bei den Inselkarten gibt es acht Sets, die sich anhand der Rahmenfarbe voneinander unterscheiden. Jedes Set verfügt über sieben unterschiedliche Inseln, auf denen Schätze vergraben sind. Der Erwerb der Karten kostet dabei zwischen zwei und sieben Dukaten. Neben Schatzkisten findet man Münzen, Edelsteine oder bekommt neue Säbel-Plättchen. Die Schiffe fungieren als Joker und haben keinerlei zusätzliche Boni.
Es gibt drei unterschiedliche Edelstein-Farben. Edelsteine können jederzeit in einem festen Tausch-Schema umgewechselt werden.
Mit den Münzen werden Karten gekauft. Auf dem Spielplan kann man die Karten dagegen durch Abgabe von Säbeln erhalten. Sie sind wie die Münzen aus bedruckter Pappe.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viele Edelsteine anzuhäufen.
Am Anfang des Spiels müssen je nach Zahl der Spieler eventuell einige Sets der Inselkarten aussortiert werden. Die verbliebenen Inselkarten mischt man gründlich durch. Die Schiffe kommen danach unter den Nachziehstapel.
Man legt den Spielplan in die Mitte des Tisches. Neben das Spielbrett kommen sechs Inselkarten offen daneben. Eine weitere Inselkarte kommt offen auf ein beliebiges Feld des Spielplans.
Jeder Spieler bekommt einige Säbel, Juwelen und Münzen als Startkapital. Schließlich einigt man sich, wer die Partie beginnen soll.
Der aktive Spieler muss zunächst eine der sechs offenen Karten aus der Auslage neben dem Spielbrett erwerben. Hat man nicht genügend Münzen, tauscht man Edelsteine gegen Geld ein.
Die gekaufte Karte wird offen vor dem Spieler ausgelegt. Besitzt man bereits eine Karte mit der gleichen Farbe, wird diese versetzt auf die bereits vorhandenen Karten gelegt. Nach dem Nehmen erhält der Spieler sofort die Belohnung aller eigenen Karten in dieser Farbe. Er nimmt sich die entsprechenden Münzen, Säbel und Diamanten. Schatztruhen werden erst am Ende der Partie ausgewertet.
Die zweite Aktion des Spielers ist das Nehmen einer Karte vom Spielbrett. Diese Aktion ist freiwillig. Jede Karte auf dem Spielplan kostet den Spieler drei Säbel, es sei denn, die Karte hat selbst ein Säbel-Symbol. In diesem Fall muss man einen zusätzlichen Säbel ausgeben, um sich die Karte nehmen zu können.
In jedem Fall wird als nächstes eine neue Karte auf den Spielplan gebracht. Diese sucht sich der Spieler aus den verbliebenen Karten neben dem Spielplan aus. Sollten alle Plätze auf dem Spielbrett belegt sein, entfällt diese Aktion.
Schließlich wird die Auslage wieder auf sechs Karten ergänzt.
Sobald das erste Schiff in die Auslage gelegt wurde, wird der Spielzug normal beendet und alle Mitspieler sind noch genau einmal an der Reihe, bevor es zur Schlussrunde kommt. Schiffskarten können gekauft werden, um sie an eine beliebige Reihe zu legen und so die dortigen Schätze erneut abzugreifen. Jede Farbreihe kann allerdings nur aus maximal sieben Karten bestehen.
Die Schlussrunde besteht nur aus einem Kampf. Dabei darf man sich aussuchen, ob man durch Abgabe von Säbeln eine Karte vom Spielbrett oder der Auslage nehmen will. Kaufen kann man jetzt keine Karte mehr.
In der Endabrechnung werden zunächst die verbliebenen Säbel und das Geld nach einem Umrechnungsfaktor in Edelsteine umgewandelt. Dann erhalten die Spieler für die Mehrheiten an Schatzkisten in einer Inselfarbe je nach Position einige Juwelen.
Spielende: Es gewinnt derjenige, der die meisten Juwelen vorweisen kann.
Kommentar: „Einauge sei wachsam“ ist ein sehr gelungenes Familienspiel, welches in jeder Besetzung sehr gut funktioniert und Spaß macht. Trotz der einfachen Spielregeln gelingt es den Autoren immer wieder, die Spieler den Mangel an Geld, Säbeln und passenden Karten spüren zu lassen, ganz zu schweigen von der Gier nach den begehrten Juwelen.
Das mitgelieferte Material ist gut und die Grafiken der Inseln passen wie der Rest zum Thema. Ein Wehrmutstropfen beim Design sind jedoch die verwendeten Randfarben. Hier haben Spieler, die an einer Farbschwäche leiden, teilweise arge Probleme und können bestimmte Farben nicht auseinander halten. Wenn man nicht in voller Besetzung spielt, ist dies meist weniger das Problem, weil eine oder mehrere Sets aus dem Spiel genommen werden. Hier wäre eine zusätzliche Symbolik oder eine Neuaufteilung der Inselgrafiken eine gute Möglichkeit, damit diese Personen nicht gehandikapt sind.
Der Spieler, der die Schiffskarte aufdeckt, hat leider einen kleinen Nachteil, weil er das Spielende einläutet und selbst keine letzte volle Aktion mehr hat. Daher kann er sich meist nicht mehr darauf konzentrieren, genügend Säbel anzuhäufen, um auch in der Schlussrunde noch eine Karte abzukriegen. Mittlerweile hat der Verlag allerdings eine überarbeitete Regel erstellt, die man kostenlos auf der Webseite herunterladen kann und die dieses Manko korrigiert.
Fazit: Ein sehr gutes Familienspiel, welches auch Spielfreaks gefällt und mit einer angenehmen Spieldauer von ca. 30 Minuten aufwartet.
Wertung: Mit 5 Punkten ist „Einauge sei wachsam“ die beste Neuheit des Frühlings bei Amigo.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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