Spieletest für das Spiel: DRACHENPARADE
Hersteller: Piatnik                   
Preis: 14 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reiner Knizia
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2008
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Drachenparade-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Piatnik recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 1 Drachenfigur, 36 Karten, 15 Spielfiguren, 30 Münzen
Aufmachung: Der Spielplan zeigt vom Startpunkt der „verbotenen Stadt“ aus zwei verschlungene Wege durch verschiedenfarbige Stadtteile, die zu den großen Stadttoren am Rand führen. Jeder Weg besteht dabei aus 18 Feldern.
Auf den Wegen bewegt sich die Drachenfigur mit Hilfe der Spielkarten. Diese zeigen eine der Stadtteil-Farben und einen Zahlenwert.
Alle Spieler besitzen drei Händler in Form kleiner Spielfiguren, die in den ersten Runden jedes Durchgangs auf freie Felder der Wege gesetzt werden. Durch ihre Nähe zur Drachenfigur erhofft man sich dann hohe Verkaufserlöse. Diese werden in Form kleiner Papp-Münzen bei jeder Wertung an die Spieler ausgegeben.
Ziel: Die Spieler versuchen ihre Händler in der Nähe des Drachens zu platzieren, um bei den Wertungen möglichst viel Geld zu erwirtschaften.
Es werden so viele Runden gespielt, wie Personen mitmachen. Am Anfang erhält jeder Spieler die drei Spielfiguren einer Farbe. Dann stellt man den Drachen in die verbotene Stadt. Ein Spieler mischt alle Karten und gibt an jeden sechs Stück aus, die diese auf die Hand nehmen. Dann einigt man sich auf den Startspieler der ersten Runde.
Der aktive Spieler wählt eine beliebige Handkarte aus und setzt anschließend den Drachen entsprechend viele Felder voran. Die Laufrichtung wird dabei durch die Farbe der Karte bestimmt. Der Drache kann die verbotene Stadt nicht mehr betreten und wechselt bei entsprechenden Karten gegebenenfalls zum anderen Stadtteil. Die Drachenfigur darf ihren Zug auch auf einem Feld beenden, auf dem bereits ein Händler steht.
Nach dem Spielen einer Karte muss der Spieler einen Händler auf ein freies Feld stellen. Ausgenommen sind dabei einzelne freie Felder, die von zwei beliebigen Spielfiguren eingegrenzt wurden. Dann wechselt man zum linken Nachbarn.
Nach drei Runden müssen alle Spieler aus den verbliebenen drei Handkarten zwei Stück auswählen, die sie verdeckt abwerfen. Schließlich wird die verbliebene Handkarte jedes Spielers ausgelegt und man zieht den Drachen erneut. Eine Spielrunde endet vorzeitig, wenn der Drache ein Stadttor passiert.
Sobald der Drache sein Zielfeld erreicht hat, kommt es zur Auswertung der Händler. Befindet sich ein Händler in dem Stadtteil, in dem der Drache nicht steht, gibt es keine Erträge. Ein Händler auf dem gleichen Feld mit dem Drachen bringt dagegen fünf Münzen ein. Angrenzende durchgehende Reihen von Händlern, die sich in der Nähe aufhalten, bekommen immerhin noch drei Münzen pro Figur. Alle anderen Händler im gleichen Stadtteil dürfen sich über eine Münze freuen.
Für die neue Runde werden alle Figuren wieder eingesammelt und man mischt die Karten neu. Der Drache kommt wieder auf seine Startposition in die verbotene Stadt.
Spielende: War jeder Spieler einmal Startspieler, endet die Partie. Der reichste Spieler wird zum Sieger erklärt.
Kommentar: Das nette Bluff-Spiel kann herrlich gemein sein, wenn der Drache zuerst in einem Stadtteil herumläuft und dann mit großen Schritten auf einmal in den zweiten Stadtteil wechselt und damit viele Händler um ihren Broterwerb bringt.
Das kluge Einsetzen der Figuren ist sehr wichtig. Figuren, die direkt nebeneinander stehen, erhalten schließlich, wenn sie in der Nähe des Drachens sind, alle gleich viel Geld. Die kleinen Lücken dagegen können vor unliebsamen Mitstreitern schützen, sofern der Drache bei einem selbst bleibt, denn dort kann niemand einen Händler mehr einsetzen. Diese Lücken drängen Figuren dann auch zunehmend an die Außenpositionen in Tornähe.
Mit wenigen Spielern ist „Drachenparade“ berechenbarer, da der Einfluss der eigenen Karten recht groß ist. Spielt man dagegen zu viert oder zu fünft, nimmt das Spiel eher chaotischere Züge an, was aber dem Spaß keinen Abbruch tut.
Das Material ist funktionell und gut. Die Spielregel lässt keine Fragen offen und zeigt die etwas kompliziertere Wertung in ausführlichen Beispielen.
Fazit: Ein lustiges Kartenspiel mit Chaos-Faktor.
Wertung: Mit soliden 4 Punkten gefällt diese Neuheit von Reiner Knizia.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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