Spieletest für das Spiel: DOMINION – DIE ALCHEMISTEN
Hersteller: Hans im Glück             
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Donald X. Vaccarino
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2010
Kategorie: Erweiterung zu Dominion
Bewertungsbild Dominion Die Alchemisten-Pressefoto

Ausstattung: 110 Königreichkarten, 16 Trankkarten, 12 Punktekarten, 12 Platzhalterkarten
Aufmachung: Es gibt verschiedene Königreichkarten, die jeweils mehrfach vorhanden sind. Diese Karten zeigen Kosten, die man bezahlt, um die Karte zu erhalten. Im Textfeld darunter stehen die Besonderheiten, die beim Ausspielen gelten. Neben Aktionskarten gibt es eine neue Sorte von Geldkarten und eine neue Punktekarten-Art.
Die Platzhalterkarten gibt es für jeden Aktionskartentyp. Sie haben auf der Rückseite einen andersfarbigen Rahmen und werden gebraucht, um zu ermitteln, welche Karten im aktuellen Spiel dabei sein sollen. Außerdem fungieren diese Karten als Ablagefeld, auf denen die eigentlichen Spielkarten liegen.
Eine weitere neue Kartensorte sind die Tränke. Sie werden für fast alle neuen Aktionskarten zusätzlich zu den Geldkosten benötigt.
Ziel: Wie beim Grundspiel versucht jeder Spieler, möglichst viele Siegpunkte bis zum Spielende zu erlangen.
Die Spielregeln bleiben fast identisch im Vergleich zum Grundspiel „Dominion“.
Alle Geldkarten des Originals werden nach Werten sortiert und in der Tischmitte offen abgelegt. Daneben kommen die Stapel mit den Siegpunktkarten und alle Fluchkarten. Auch die Müllkarte findet dort ihren Platz. Je nach Anzahl der Spieler kommen gegebenenfalls einige Karten der Siegpunkt-Stapel in die Schachtel zurück.
Nun werden die Aktionskarten gewählt, die in diesem Spiel enthalten sein sollen. Man kann dazu ein vorgegebenes Szenario wählen, sich abwechselnd Aktionskarten aussuchen oder diese über die Platzhalter-Karten auslosen. Zehn Arten von Aktionskarten müssen ausgewählt werden. Von jeder Art werden dann alle Karten ebenfalls offen in der Tischmitte plaziert. Spielt man mit Karten dieser Erweiterung, müssen auch alle Trankkarten als Vorrat bereitgelegt werden.
Zum Abschluß der Vorbereitungen erhält jeder einige Geldkarten und Siegpunktkarten mit kleinen Werten zugeteilt. Diese Karten mischt man und zieht danach fünf Karten als Starthand. Der Rest bildet den persönlichen Nachziehstapel. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler.
Ein Spielzug besteht immer aus drei Phasen. In der ersten Phase darf der aktive Spieler dabei eine Aktionskarte aus seiner Hand ausspielen und alle Funktionen dieser Karte nutzen. So gibt es weitere Handkarten vom eigenen Stapel, man kann noch weitere Aktionskarten auslegen oder bekommt zusätzliches Geld bzw. weitere Kaufoptionen für die nachfolgende Phase.
Nach der Aktionsphase kommt es zum Kaufen. Grundsätzlich kann man in jeder Runde eine Karte erwerben. Durch vorher ausgespielte Aktionskarten kann diese Regel jedoch verändert werden.
In der Kaufphase darf man beliebig viele Geldkarten ausspielen und die Summe plus eventuelles Bonusgeld (über Aktionskarten) in die ausliegenden Karten aus dem Vorrat investieren. Die gekaufte Karte wandert sofort auf den eigenen Ablagestapel. Die meisten Karten der Alchemisten-Erweiterung müssen zusätzlich noch mit einer Trank-Karte bezahlt werden.
Nach dem Kauf erfolgt das Aufräumen. Alle verbliebenen Handkarten und die ausgespielten Aktions- und Geldkarten wandern auf den eigenen Ablagestapel.
Danach zieht man fünf neue Handkarten nach und der nächste Spieler beginnt seinen Spielzug. Ist der eigene Zugstapel leer, wird der Ablagestapel des Spielers neu gemischt.
Siegpunktkarten haben in der Regel keine besonderen Funktionen im Spiel. Sie behindern einen nur, wenn sie auf der Hand sind.
Spielende: Wenn ein bestimmter Stapel mit Siegpunktkarten aufgebraucht ist oder alternativ drei beliebige Kartenstapel leer sind, endet die Partie. Jeder zählt nun die Siegpunkte seiner Handkarten, des Nachzieh- und des Ablagestapels. Der Spieler mit dem höchsten Ergebnis gewinnt die Partie.
Kommentar: Bei den „Alchemisten“ handelt es sich um die zweite richtige Erweiterung, die ohne Grundspiel nicht spielbar ist. Die Schachtel ist aber im Gegensatz zu den beiden Grundeditionen und der ersten reinen Erweiterung viel kleiner und hat deutlich weniger Karten in der Schachtel. Der dafür veranschlagte Preis ist, wenn man den Vergleich mit eben jenen anderen Dominion-Spielen zieht, recht hoch.
Ob sich der Erwerb lohnt, muß natürlich jeder Spieler für sich entscheiden. Durch das offene Spielsystem bietet sich Dominion für unzählige Erweiterungen förmlich an und wer das Aufbauen der Decks mit allen Möglichkeiten liebt, wird auch nicht um „Die Alchemisten“ herumkommen. Schließlich gibt es hier eine neue Kartensorte mit den Tränken. Diese lohnen sich in der Regel, wenn man die empfohlenen drei bis fünf Alchemisten-Sonderkarten im Spiel einsetzt. Bei nur einer oder zwei Alchemisten-Aktionskarten ist der Erwerb von Tränken schon eher problematisch, da hier die geübten Strategien der Geldsammler in der Regel Früchte tragen. Aber alles ist dabei natürlich relativ zu betrachten und abhängig von den anderen Karten, die man noch für das Spiel benutzt.
Die Regel ist ausführlich geschrieben und obwohl es eigentlich spieltechnisch keine wirklichen Neuerungen gibt, geht man genau auf die Unterschiede zwischen dem Münzgeld und der neuen Geldkarte „Trank“ ein und gibt Hinweise zur Verwendung von anderen Dominion-Karten, die auf das Geld abzielen.
Es gibt einige kleine Kartenhighlights. So gibt es nun eine Geldkarte, die flexibel im Wert ist, eine Karte mit variabler Siegpunktzahl und die Besessenheit, die dazu führt, daß man einen Spielzug des linken Nachbarn machen kann. Kartensammeln wird bei einigen Karten des Sets belohnt, schlanke Decks wie beim Grundspiel oder der „Intrige“ haben es nicht mehr so leicht.
Fazit: Für Freunde des Grundspiels ist „Die Alchemisten“ trotz des relativ hohen Preises ein Pflichtkauf.
Wertung: Mit soliden 5 Punkten gefiel uns auch diese Erweiterung ganz gut. Es gibt auch bei den vermeintlich wenigen unterschiedlichen Kartentypen einiges zu entdecken.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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