Spieletest für das Spiel : DODGE CITY
Hersteller: Hans im Glück
Preis: n.b. 
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-5 
Erscheinungsjahr: 1985
noch erhältlich: Nein 
Autor: Bernd Brunnhofer, Karl-Heinz Schmiel 
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenbrettspiel 
Bewertungsbild Dodge City-Foto

Ausstattung: 3 Spielpläne, 5x41 Spielsteine, 20 Setzsteine, 32 Ereigniskarten, Spielgeld, 44 Spielkarten
Aufmachung: Das Material befindet sich in einer mittelgroßen Verpackung wieder. Die Spielpläne zeigen verschiedene Gebäude, um die die Spieler ringen. Jedes Gebäude besitzt dabei eine Vielzahl von quadratischen Feldern. Einige Felder sind mit speziellen Symbolen ausgestattet. Als Spielsteine dienen kleine Holzwürfel in Spielerfarben. Die Setzsteine zeigen Zahlenwerte von 1-5 oder eines von 5 Symbolen, die auf Holzscheiben aufgedruckt sind. Die kleinen Ereigniskarten bringen unerwartete positive oder negative Veränderungen. Das Spielgeld ist aus Papier und wird in fünf verschiedenen Wertigkeiten bereitgestellt. Bei den Spielkarten gibt es vier unterschiedliche Kartenarten: Zahlenkarten, Bildkarten, Indio-Karten und Fragezeichen-Karten. Die Grafik des Spiels ist eher trist, was bei einem frühen Kleinverlagsspiel aber nicht allzu negativ auffällt.
Ziel: Zu Beginn werden jedem Spieler die Spielsteine einer Farbe zugeteilt. Dann mischt man die Spielkarten und gibt jedem 4 Karten auf die Hand. Die restlichen Karten bleiben als verdeckter Stapel liegen. Zum Schluß gibt es noch 2000 $ für jeden als Startkapital. Je nach Spielerzahl spielt man mit einem bis drei Spielplänen, auf denen verschiedene Gebäude abgebildet sind. Eine Spielrunde gliedert sich dabei in vier Phasen.
In der ersten Phase spielt jeder Spieler verdeckt eine Karte aus. Alle drehen die ausgewählten Karten anschließend gleichzeitig um und ermitteln den Sieger. Grundsätzlich gilt die Reihenfolge LADY, GUNMAN, SHERIFF, BANDIT, COWBOY und als niedrigstes FRAGEZEICHEN. Die Attribute erkennt man bei den Zahlenkarten an kleinen Symbolen, bei den Bildkarten anhand der Zeichnung. Indio-Karten dürfen in dieser Phase nicht gespielt werden. Gibt es in einer Kategorie mehrere Karten, zählt der abgedruckte Zahlenwert, um den Startspieler zu ermitteln.
Die zweite Phase ist eine Setzphase, die mit dem Startspieler beginnt und dann reihum geht. Auch hier wird eine Karte ausgespielt. Bei einer Zahlenkarte erhält man den Wert der Karte x100 von der Bank ausbezahlt. Durch eine Bildkarte kommt man an entsprechend viele Spielsteine, die man dann in das Gebäude mit dem gleichen Symbol setzen muß. Ist noch kein entsprechendes Symbol an einem Gebäude, darf der Spieler sich ein noch leeres Gebäude aussuchen und legt den entsprechenden Symbolstein dort ab. Zusätzlich wird daneben der dazugehörige Punktstein gelegt.
Bei einer Fragezeichenkarte in dieser Phase zieht man eine Ereigniskarte und befolgt die dortigen Anweisungen. Gegebenenfalls muß man Steine aus der Stadt nehmen, um Schulden begleichen zu können. Dafür gibt es die Hälfte des Kaufpreises von der Bank. Die Indiokarte ermöglicht es einem Spieler, drei Steine seiner Gegner aus der Stadt zu nehmen.
Nach der Aktion der Spielkarte kann man sich zusätzliche Spielsteine kaufen. Pro Gebäude darf er Spieler dabei maximal drei Spielsteine erwerben und das Limit von 3 eingesetzten Spielsteinen in seinem Zug nicht überschreiten. Hat er also vorher bereits 3 Steine in ein Gebäude gesetzt, kann er keine weiteren Steine dieses Typs durch Kauf hineinbewegen. Die verschiedenen Symbole kosten beim Einsetzen zwischen 100 und 300 Dollar.
Beim Einsetzen sollte man beachten, daß die Spielsteine eine durchgehende Kette bilden, die waagerecht und senkrecht aneinander grenzt. Die Spezialfelder innerhalb eines Gebäude dürfen nicht bebaut werden. Kann ein Spieler vier dieser Felder miteinander verbinden, so kontrolliert er das Gebäude. Kann er dann die Duellrunde überstehen, erhält er den Punktestein des Gebäudes.
Die dritte Phase ist ebenfalls eine Setzphase, die nach den gleichen Regeln abläuft. In der vierten Phase kommt es zum Duell. Gekämpft wird mit der letzten verbliebenen Karte. Dazu sucht sich der Startspieler einen Gegner aus und fordert ihn zum Duell. Beide Gegner müssen dabei in einem Gebäude vertreten sein. Die höhere Spielkarte (Rangfolge wie in Phase 1) gewinnt dabei. Der Sieger nimmt dem Verlierer einen Stein aus dem umkämpften Gebäude. Danach wählt sich der nächstfolgende Spieler einen Gegner aus, der noch nicht gekämpft hat, sofern dies möglich ist. Besitzt nach den Duellen ein Spieler immer noch eine ununterbrochene Verbindung mit vier Punkten eines Gebäudes, bekommt dieser den Punktstein und das Gebäude wird geschlossen. Die Spielsteine kommen an die Besitzer zurück. Der Gewinner erhält zusätzlich noch Geld von der Bank. Eine Indio-Karte kann in dieser Runde nicht gespielt werden. Bei einem Fragezeichen muß man zusätzlich eine Ereigniskarte ziehen und verliert das Duell automatisch. Nun beginnt die nächste Runde mit vier neuen Handkarten.
Spielende: Hat ein Spieler Punktscheiben im Wert von 6 Punkten, so hat dieser Spieler gewonnen.
Kommentar: Das alte Hans-im-Glück-Spiel klingt kompliziert, ist aber sehr einfach zu spielen und bietet die richtige Mischung aus Glück beim Kartenziehen und Planung beim Setzen der Steine und Auswählen der Reihenfolge der Handkarten. Leider ist die Grafik eher schlicht und die Kartenqualität nicht sehr gut.
Fazit: Ein schönes Spiel, daß man am besten zu zweit oder zu viert spielen sollte.
Wertung: Aufgrund der Materialschwächen erreicht DODGE CITY nur knapp 5 Punkte, gehört aber sicherlich zu den besten H.i.G.-Spielen der achtziger Jahre.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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