Spieletest für das Spiel : DIE OSTERINSEL
Hersteller: Blatz 
Preis: 50 DM 
empf.Alter: 10-
Anzahl Spieler: 3-4 
Erscheinungsjahr: 1993
noch erhältlich: Nein
Autor: Alex Randolph, Leo Colovini 
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel 
Bewertungsbild Die Osterinsel-Foto

Ausstattung: 4 Spielfiguren, 1 Spielplan, 8 Felsbrocken, ca. 120 Steine, 17 Karten
Aufmachung: Das Spielbrett zeigt eine Landschaft, die in 14 Streifen unterteilt ist. Der Plan ist an der Längsseite zweimal gefaltet und wird somit auf dem Tisch recht weit ausladend. Das unterste Feld zeigt eine Steinmauer, davor ist das Startfeld für die vier Spielfiguren. Diese sind große Gesichter aus Plastik, die innen hohl sind und eine Öffnung im Schädel haben. Im Fuß befindet sich noch eine Schiebeklappe, mit der man die Steine in der Statue später leichter herausbekommt. Die Statuen sind sehr groß und denen der Osterinsel sehr gut nachempfunden.
Die Felsbrocken sind auch aus Plastik und sehen etwas wie Säulen aus. Die 120 Steine sind scheinbar etwas behandelt worden, um ihnen die scharfen Kanten zu nehmen. Die Karten zeigen Steine in der Anzahl 1-6 an und ein Antlitz der Statue von Hoa Hakananaia. Dies ist die Zauberkarte im Spiel.
Ziel: Zu Beginn stellen die Spieler die 8 Felsbrocken auf die verschiedenen Linien auf, wobei je 4 auf der linken Seite und vier auf der rechten Seite sein müssen. Ferner darf sich auf einer Reihe nur eine Säule befinden. Die Spielfiguren kommen auf das Feld vor der Mauer und laufen am linken Rand entlang bis zum Ende, drehen dann herum und laufen wieder rechts zurück. Zu Beginn erhält jeder Spieler neben einer Statue noch 10 Steine, die er offen vor sich auslegt. Nun geht das verrückte Rennen der Statuen los.
Man ermittelt einen Spielleiter, der die Karten mischt und dann eine Karte mehr offen auslegt, wie Mitspieler vorhanden sind. Nun wählt der Ausleger sich eine Karte aus, spielt dann und legt die Karte unter den restlichen Kartenstapel. Die anderen Spieler tun dies nacheinander ebenso. Der Startspieler der Runde bekommt dann mit der allerletzten offenliegenden Karte eine zweite Zugmöglichkeit und gibt danach den Kartenstapel an den nächsten Spieler weiter, der nun als Spielleiter der neuen Runde fungiert.
Jede ausgesuchte Karte zeigt eine gewisse Anzahl von Steinen an (außer der Zauberkarte mit dem Götzenbild). Nun hat man zwei Möglichkeiten. Entweder der Spieler nimmt sich die Anzahl an Steinen aus dem Vorrat der Schachtel und legt sie vor sich ab, oder man macht einen Spielzug und gibt die auf der Karte angegebene Menge an Steinen in die Spielfiguren. Hat man nicht genügend Steine zur Verwendung, muß man die Steine in seinen Vorrat legen.
Will ein Spieler nun ziehen, so kann er sich aussuchen, ob er seine Spielfigur ziehen möchte oder die der Gegner. Für jedes Feld, daß eine Statue vorrückt, muß ein Stein in eine andere Statue geworfen werden. Will man also die eigene Statue vorrücken, muß man die erfoderlichen Steine in andere Statuen werfen. Will man hingegen seine Figur beschweren und wirft die Steine somit in den eigenen Kopf, muß man mit einer oder mehreren Statuen der Gegenspieler vorwärtslaufen. Dies ist dahingehend ein Dilemma, da die eigene Spielfigur möglichst schnell ins Ziel muß, andererseits dabei auch schwerer sein muß als die Figur des zweiten Spielers.
Die Felsbrocken am Rande des Spieles kommen im Verlauf immer auf die Steinmauer ganz unten, wenn eine beliebige Spielfigur darauf landet. Haben alle Figuren den Brocken passiert, so wird der Stein automatisch dorthin gestellt. Kommt die eigene Spielfigur durch einen Spielzug neben einem Felsbrocken zum Stehen und dieser liegt links neben der Figur, bekommt man als Belohnung Steine, die man in seine Statue werfen darf. Für den ersten Felsbrocken gibt es einen Stein und für den achten gar 8 Steine. Zieht man hingegen eine gegnerische Statue auf ein solches Feld, bekommt man nichts und der Felsbrocken wird einfach so auf die Steinmauer gestellt. Wichtig bei den Felsen ist immer, daß sie sich links neben der Figur befinden müssen, die Felsen am rechten Rand werden erst auf der Rücktour weggenommen.
Spielende: Erreicht eine Statue das letzte Feld vor der Steinmauer, nachdem sie einmal bis zum Spielfeldrand und zurück gegangen ist, so hat dessen Spieler gewonnen, wenn er mehr Steine besitzt als der Spieler, dessen Figur an zweiter Position ist. Ansonsten hat der zweitplazierte Spieler gewonnen. Die siegreiche Statue kann dann auf die Steinmauer der Kultstätte gesetzt werden.
Kommentar: Auch hier ist wieder ein schönes Spiel entstanden, welches mit einfachen Regeln zum Grübeln anregt und dabei durch ein schönes Design der Spielfiguren und des Materials zu vielen Spielrunden einlädt. Es macht einfach Spaß, die Statuen durch die Gegend zu bewegen und sie dabei möglichst schwer zu machen, ohne die führenden Positionen zu vernachlässigen. Das Spiel entpuppt sich durchaus als Strategiespiel mit Biß, wenn man es mit vier Personen spielt. Aber auch bei drei Personen gibt es genug Spielfreude.
Fazit: Ein weiteres Blatz-Spiel, welches Freude am Spielen vermittelt.
Wertung: 5 Punkte gibt es auch hier. Viele Firmen sollten sich einmal am Design von Blatz orientieren, welches hier wieder gut zum Tragen kommt.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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