Spieletest für das Spiel: DIE GLÜCKSRITTER 
Hersteller: Schmidt 
Preis: 50 DM 
empf.Alter: 8- 
Anzahl Spieler: 3-6 
Erscheinungsjahr: 1999
noch erhältlich: Nein 
Autor: Klaus Kreowski
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Die Glücksritter-Foto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Schmidt recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 36 Aktionskarten, 25 Dokumentkarten, 18 Dukatenkarten, 100 Chips, 1 Sack, 24 Türme, 24 Mauern, 1 Würfel, 1 Sonderwürfel
Aufmachung: Das Spielbrett besteht aus sechs kreisförmig angelegten numerierten Feldern und einem Mittelfeld. An den Seiten des Spielbretts liegen die sechs Bauplätze in den Spielerfarben. Jeder Spieler hat einen Satz Aktionskarten in einer Farbe, die Werte zwischen 1 und 6 aufweisen. Die Dokumente entsprechen Ereigniskarten. Sie haben zwei unterschiedliche Siegelfarben, die darauf hinweisen, ob eine Karte am Anfang der Runde oder nach Belieben ausgespielt wird. Auf den Dukaten-Karten steht, wieviele Dukaten blind aus dem Sack bei den entsprechenden Dukatenfeldern gezogen werden. Die Dukaten sind einfache Chips in Gold und Silber. Die Silberchips zählen eine Geldeinheit, die Goldchips zwei Geldeinheiten. Sie werden verdeckt aus dem mitgelieferten Stoffsack gezogen. Die Türme und Mauern sind aus Holz gefräst und sehen sehr gut aus. Mit ihnen stellt man im Verlauf des Spiels die Burg her. Neben einem normalen Würfel gibt es einen Spezialwürfel, der viermal einen Geldsack und zweimal eine Burg zeigt. Das Material und die Verpackung lassen grafisch wie materialtechnisch keine Wünsche offen.
Ziel: Es gilt, schnellstmöglich eine Burg zu bauen. Am Anfang gibt es für jeden Spieler einen Satz Aktionskarten, deren Farbe den dazugehörigen Bauplatz bestimmen. Die Dokument- und Dukatenkarten werden getrennt gemischt und als Stapel bereitgelegt. Die Dokumente kommen dabei auf das Feld 1. Die Burgmauern und Türme kommen auf die Felder 2 und 3 des Spielbretts. Dann erhält jeder Spieler noch Dukaten im Wert von 4 Geldeinheiten, der Rest kommt in den Beutel.
Eine Spielrunde gliedert sich in mehrere Phasen. Als erstes dreht ein Spieler die oberste Dukatenkarte um. Sie zeigt an, wieviele Dukatenchips man für jedes der beiden Felder verdeckt aus dem Beutel ziehen muß. Die Farbe der Chips und damit ihre Wertigkeit ist vollkommen egal.
Anschließend spielen alle Spieler zwei ihrer Aktionskarten verdeckt aus und zeigen damit an, welche Aktionen sie gerne durchführen möchten. Dann können sich Spieler mit Dokumentenkarten entscheiden, ob sie eine oder mehrere Karten mit rotem Siegel verdeckt ausspielen wollen. Nach dem Aufdecken der Dokumente werden die Aktionen dort zunächst ausgeführt. Erst wenn alle Dokument-Karten abgewickelt sind, drehen die Spieler ihre Aktionskarten um. Ein Spieler darf nur ein Dokument eines Typs pro Runde ausspielen.
Nun werden die Karten der Ziffern nach abgearbeitet. Hat man als einziger die „1“ gespielt, erhält man eine Dokumentenkarte kostenlos und legt sie nach dem Lesen verdeckt vor sich ab. Bei zwei oder mehr Spielern kann man für 4 Geldeinheiten eine Karte kaufen, muß es aber nicht.
Bei der „2“ geht es zum Mauerbau. Einen einzelnen Spieler kostet dies 4 Dukaten pro Mauer. Bei mehreren Spielern werden allerdings 6 Dukaten pro Mauer fällig. Maximal kann man zwei Mauern in einer Runde bauen. Es ist kein Zwang, sein Geld für den Bau einer Mauer auszugeben.
Mit der „3“ werden Türme errichtet. Ein Turm kostet 5 oder 7 Geldeinheiten, je nach Anzahl der Spieler, die dieses Feld gewählt haben. Man muß nicht bauen, wenn man nicht möchte. Auch hier kann man nicht mehr als zwei Türme in einer Runde errichten.
Mit der „4“ wird der schwarze Ritter eines Spielers aktiviert. Wenn er alleine gespielt wurde, darf sich der Spieler entweder alle Zweier-Dukaten von Feld 5 oder Feld 6 nehmen oder einen Mitspieler überfallen. Bei letzterem nimmt man den Spezialwürfel und wirft ihn. Bei einem Geldsack-Symbol muß der vorher gewählte Mitspieler all sein Geld abtreten, bei einem Burgsymbol wird ein beliebiges Burgteil geklaut und gleich in die eigene Burg integriert.
Haben zwei Spieler den Ritter gespielt, machen sie ein Duell. Dazu wirft jeder mit dem normalen Würfel einmal. Der höhere Zahlenwert gewinnt und der betreffende Spieler darf seine Aktion durchführen. Die Ritterkarte des Verlierers kommt ins Verlies.Sollte ein Gleichstand beim Würfeln entstehen, wandern beide Ritter in das Verlies.
Wenn drei oder mehr Ritter aktiviert sind, werden sie alle sofort ins Verlies gelegt. Ein Ritter kann von dort nur über spezielle Karten oder die Zahlung von 4 Geldeinheiten befreit werden.
Auf den Feldern „5“ und „6“ gibt es Dukaten. Ein Einzelspieler erhält alle dort befindlichen Geldeinheiten. Bei mehreren Mitspielern werden diese gleichmäßig aufgeteilt. Der unteilbare Rest verbleibt auf dem Feld für die nächste Runde.
Reiche Spieler gibt es in diesem Spiel nicht. Wer acht oder mehr Dukaten einer Farbe besitzt, muß sofort die Hälfte davon (abgerundet) in den Beutel zurückgeben. Dokumentkarten mit gelbem Siegel können jederzeit ausgespielt werden, auch in der Runde, in der sie gekauft wurden.
Nachdem alle Felder nacheinander abgearbeitet wurden, werden die Aktionskarten wieder auf die Hand genommen. Die ausgespielten Dokumentkarten kommen auf einen Ablagestapel. Nun beginnt eine weitere Runde.
Spielende: Hat ein Spieler am Ende der Runde vier Mauern und vier Türme, ist die Partie beendet. Haben mehrere Spieler dies geschafft, entscheiden die Dukaten über den Sieger.
Kommentar: „Die Glücksritter“ ist ein sehr schönes Bluff-Spiel mit tollem Material. Bei vielen Spielern kommt man sich sehr häufig ins Gehege und es herrscht aufgrund erhöhter Preise und vieler zwangsweiser Freikäufe der Ritter ein permanenter Geldmangel. Trotzdem gibt es sehr oft die Situation, daß ein oder mehr Felder gar nicht gewählt wurden und man sich so eine große Chance entgehen lassen hat. Bei wenigen Spielern passiert dies zwar weniger und das Spiel wird taktischer, doch verliert es dabei kaum an Reiz.
Fazit: Ein schönes Familienspiel von Schmidt.
Wertung: Die Neuerscheinung von Klaus Kreowski hat sich in unseren Spielegruppen bewährt und bekommt 5 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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