Spieletest für das Spiel: DIE SÄULEN VON VENEDIG
Hersteller: Goldsieber                
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Christian Fiore, Knut Happel
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2007
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Die Säulen von Venedig-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Goldsieber recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Gondel, 60 Pfähle, 48 Stadtteile, 31 Karten, 54 Markierungssteine
Aufmachung: Der Spielplan besteht aus einer Vielzahl von Wasserfeldern. In der Mitte verläuft ein tiefer Kanal. Um den Spielplan herum gibt es eine Punkteleiste, auf der die Spieler ihre Siegpunkte verzeichnen. An einer Seite befinden sich außerdem Ablageplätze für die unterschiedlich geformten Stadtteile.
Die Gondel ist aus Holz gefertigt und fährt während der Partie im Kanal. Auf ihr befindet sich eine Stellfläche für einen der Markierungssteine.
Zum Bau der Stadt Venedig werden Pfähle auf die Felder des Spielplans gestellt. Bei ihnen handelt es sich um große Holzzylinder in einer neutralen Farbe. Die Plättchen überdecken mehrere Spielfelder und zeigen entweder einen Platz oder ein Gebäude. Um die Pfähle für den Bau zu reservieren, benutzen die Spieler kleinere Markierungssteine in den Spielerfarben.
Auf die Pfähle legt man die diversen Stadtteile. Hierbei handelt es sich um unterschiedlich große und unterschiedlich geformte Papp-Plättchen. Jeder Stadtteil hat zwei Zahlenwerte, die für die benötigte Anzahl an Steinen und die Anzahl der zu vergebenden Siegpunkte stehen.
Die Karten zeigen verschiedene Charaktere. Am unteren Kartenrand befindet sich jeweils eine kleine Ziffer, die anzeigt, ab wieviel Spielern die Karte aktiv am Spielgeschehen teilnimmt. Außerdem haben
eine Reihe von Karten noch ein Symbol zum Wechsel des Startspielers.
Ziel: Jeder Spieler versucht, durch geschicktes Bauen von Pfählen und Stadtteilen möglichst viele Siegpunkte zu machen.
Zu Beginn der Partie wählt jeder eine Farbe und legt die Markierungssteine vor sich ab. Ein Markierungsstein wird zum Anzeigen der Siegpunkte benötigt. Alle Pfähle kommen neben den Spielplan, die Gondel kommt auf den Kanal. Dann sortiert man die Stadtteile nach Formen und mischt diese, bevor sie als offene Stapel auf die dafür vorgesehenen Felder am Rand der Spielfläche gestellt werden. Beginnend mit dem Startspieler zieht jeder reihum einige Plättchen und legt diese offen vor sich aus. Zum Abschluß der Vorbereitungen werden die Karten sortiert und entsprechend der Anzahl an Spieler nach Vorgabe gemischt. Jeder bekommt fünf Karten auf die Hand. Der Startspieler bekommt schließlich noch die Startspieler-Karte und beginnt mit der Partie.
Der Startspieler einer Runde darf zunächst auf Wunsch bei einem Mitspieler eine Aktionskarte aus der Hand ziehen. Macht er von diesem Recht Gebrauch, muß er anschließend eine seiner Aktionskarten verdeckt an diesen Spieler abgeben.
Alle wählen danach eine Aktionskarte aus ihrer Hand aus, die sie in der Runde nutzen möchten. Anschließend werden die Karten gleichzeitig aufgedeckt. Beginnend mit dem Startspieler führt jeder nun seine gewählte Aktion aus.
Die Karten ermöglichen es, neue Stadtteil-Plättchen mit einem gewissen Steinwert aufzunehmen, Pfähle aus dem Vorrat zu nehmen und auf leeren Feldern einzusetzen, Stadtteile zu bauen und dadurch Siegpunkte zu erzielen, Stadtteile durch Sabotage wieder zu entfernen, eine Aktionskarte eines Mitspielers auszuführen, die gegnerischen Karten zu sehen und eine davon auszuführen, die Gondel mit einem eigenen Marker zu versehen oder direkt Siegpunkte zu erzielen, sofern ein Mitspieler eine bestimmte Kartenart gespielt hat.
Wenn alle Spielkarten ausgewertet wurden, werden diese jeweils an den linken Nachbarn gegeben. Sollte mindestens eine der gespielten Karten mit einem Wechsel-Symbol ausgestattet sein, wechselt der Startspieler in der laufenden Runde.
Der Besitzer der Gondel kann während des Spiels Punkte erzielen, wenn ein beliebiger Spieler ein Gebäude direkt an den Kanal baut. Punkte gibt es außerdem, wenn ein Spieler beim Bauen einen Pfahl benutzt, den man für sich selbst reserviert hat. Durch geschicktes Plazieren von Gebäuden können ferner einige Bonuspunkte erworben werden.
Spielende: Die Partie endet, sobald der letzte Pfahl auf den Spielplan gesetzt wurde. Es gewinnt, wer die meisten Siegpunkte besitzt.
Kommentar: Das aktuelle Goldsieber-Spiel hat nette Elemente, die sich aber nicht ganz so gut ineinander fügen. Die Wahl der Charaktere in jeder Spielrunde ist ein nettes Feature, bringt aber gerade in Spielen mit nur wenigen Personen nicht besonders viel, da auf eine Reihe von besonderen Charakteren verzichtet werden muß. Das Stehlen einer Charakterkarte durch den Startspieler ist erst ab vier Spielern wirklich zu gebrauchen, denn hier sind mehrere Karten des gleichen Typs vorhanden und ein Spieler kann schnell einmal den Überblick verlieren. Beim Spiel zu zweit entfällt das Merken der guten Handkarten bei den Gegnern komplett, weil man immer weiß, welche Karten der Gegenspieler besitzt. Gerade hier kann man den Startspieler-Wechsel auch am effektivsten blockieren.
Beim Material gibt es keine Beanstandungen. Die Pfähle sind aus dickem Holz und auch die Gebäude-Plättchen wurden aus dicker Pappe hergestellt. Die Anleitung beschreibt das Spiel ganz gut, obwohl man sich anfangs einen eigenen Abschnitt für alle Charakterkarten und die Erklärung zur Gondel wünscht.
Einige Charaktere scheinen mächtiger als andere und sind daher besonders begehrt. Es bietet sich eigentlich immer an, neue Säulen zu setzen, Gebäude zu sammeln oder Gebäude zu plazieren. Die spezielleren Karten dagegen sind nur dann nötig, wenn man bestimmte Konstellationen auf der Hand hat oder nichts sinnvolleres machen kann. Gerade bei mehr als drei Spielern ist es auch wichtig, Siegpunkte zu erzielen, wenn man nicht aktiv ist, oft ist dies aber mit dem Risiko verbunden, einen Spielzug lang komplett leer auszugehen.
Fazit: Ein ordentliches Spiel, wenn auch bei weitem kein Überflieger.
Wertung: Unsere Spieler gaben dem Spiel gerade eben 4 Punkte. Dies liegt vor allem an den langweiligen Partien zu zweit und zu dritt. Erst ab vier Personen kommt ein Spannungsbogen zustande.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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