Spieletest für das Spiel: DIE CHINESISCHE MAUER
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 11 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reiner Knizia
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2006
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Die Chinesische Mauer-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 100 Mauerkarten, 36 Ruhmesplättchen
Aufmachung: Die Mauerkarten lassen sich in fünf Sets unterteilen, die alle identisch sind und sich nur durch die Hintergrundfarbe unterscheiden. Es sind Mauern mit den Zahlenwerten 1-3 abgebildet, wobei einige Karten noch über spezielle Sonderfunktionen verfügen.
Die Ruhmesplättchen stellen die Siegpunkte dar. Es gibt sie mit Zahlenwerten von 1 bis 8 Punkten mit unterschiedlichen Häufigkeiten.
Ziel: Jeder Spieler versucht durch geschicktes Auslegen möglichst viele Ruhmespunkte zu sammeln.
Zu Beginn der Partie werden die Ruhmesplättchen verdeckt gemischt und am Rand der Spielfläche gestapelt. Je nach Anzahl der Spieler werden dann zwei bis vier Paare offen in die Tischmitte ausgelegt. Jedes Paar symbolisiert dabei einen Bauabschnitt.
Nachdem jeder einen Satz an Mauerkarten bekommen hat, werden diese Karten gründlich gemischt und man zieht fünf Handkarten. Dann darf der jüngste Spieler beginnen.
In der ersten Aktion eines Spielers gilt es, zu überprüfen, ob man an einem der Bauabschnitte mehr Punkte besitzt als die Gegenspieler. Ist dies der Fall, kommt es zur Wertung. Sind noch zwei Ruhmesplättchen vorhanden, nimmt der Spieler sich eines davon und legt es offen auf eine eigene Karte dieses Bauabschnitts. Durch dieses Auslegen verringert sich der Wert seiner Mauerkarten um die entsprechende Ziffer.
Wenn nur noch ein Plättchen ausliegt, nimmt der erfolgreiche Spieler dieses und legt es direkt verdeckt vor sich ab. Das zweite Ruhmesplättchen, welches auf einer Karte des Bauabschnittes liegt, geht an den Besitzer dieser Karte. Alle ausliegenden Mauerkarten dieses Abschnitts kommen in die Schachtel und es werden zwei weitere Ruhmesplättchen gezogen, die den nächsten Bauabschnitt symbolisieren.
Wenn keine Wertung ausgelöst wurde, hat der aktive Spieler nun zwei weitere Aktionen. Bei jeder Aktion kann er wählen, ob er eine Karte von seinem Stapel ziehen möchte oder ob er eine oder mehrere gleiche Karten offen an einem Bauabschnitt plaziert. Durch Addition der Zahlenwerte an einem Bauabschnitt kann jeder Spieler den Wert seines Bau-Anteils ermitteln.
Bestimmte Mauerkarten beeinflussen das Spielgeschehen. So sorgt eine Karte dafür, daß alle Karten eines Bauabschnitts unabhängig von ihrer Ziffer nur den Wert 1 haben, Kämpfer werden in Gruppen immer stärker, Mauern mit Reitern verbrauchen keine Aktion beim Auslegen und der Drache überdeckt auf Wunsch eine beliebige andere Karte, wodurch diese unbrauchbar wird.
Spielende: Die Partie ist vorbei, wenn bei einer Wertung das letzte Ruhmesplättchen verteilt wurde. Es kann zum vorzeitigen Spielende kommen, wenn ein Spieler seinen kompletten Kartensatz ausgespielt hat. In diesem Fall gibt es nur noch eine letzte Spielrunde. In jedem Fall gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtzahl an Ruhmespunkten.
Kommentar: Bei der „Chinesischen Mauer“ gilt es vorsichtig abzuwägen, wann es sich lohnt, in einer Reihe viel zu investieren. Gerade durch Sonderaktionen kann man seine hohen und seltenen Kartenwerte viel zu früh verlieren und sich in nicht so lukrativen Reihen verausgaben. Eine flexible und große Kartenhand hilft im Spiel enorm, wenn man allerdings zu lange sammelt, kann das Spiel auch vorbei sein, ohne daß man die entscheidenden Abschnitte für sich erobern konnte.
Zu zweit ist das Spiel noch überschaubar, je mehr Personen jedoch beteiligt sind, desto schwieriger wird es, die begehrten Ruhmesplättchen einzusammeln. Wer sich merken kann, welche Sonderkarten bei den Mitspielern schon gespielt wurden, hat einen nicht zu verachtenden Vorteil.
Gelegenheitsspieler konnten dem Spiel nur bedingt etwas abgewinnen. Es ist vom Spielgefühl eher trocken, ein „typischer Knizia“ eben. Man muß permanent nachrechnen, wo sich der Einsatz von Karten lohnt und wo man eventuell noch günstig ein Plättchen abstauben kann.
Fazit: Ein nettes Ablegespiel, aber ohne besondere Finesse.
Wertung: Mit 4 Punkten ist das kleine Spiel aus der quadratischen Kosmos-Reihe ganz ordentlich, reißt einen aber auch nicht vom Hocker.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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