Spieletest für das Spiel: DIE BRÜCKEN VON SHANGRILA
Hersteller: Kosmos 
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 3-4
Erscheinungsjahr: 2003 
noch erhältlich: Ja
Autor: Leo Colovini
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Die Brücken von Shangrila-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 23 Brücken, 168 Plättchen, 11 Markierungssteine, 2 Kurzregeln
Aufmachung: Der Spielplan zeigt 13 Dörfer, die mit Wegen untereinander verbunden sind. Zwischen den Wegen wird jeweils eine Brücke aus Holz aufgebaut. Jedes Dorf hat sieben Ablageplätze für die verschiedenen Plättchenarten.
In den vier Spielfarben gibt es jeweils sieben verschiedene Arten von Plättchen, die für unterschiedliche Berufszweige stehen. Von jeder Art hat ein Spieler sechs Plättchen zur Verfügung. Sie sind aus Pappe gefertigt und passen auf die vorgegebenen Felder in den Dörfern.
Mit Hilfe der Markierungssteine werden Dörfer belegt, die bereits sämtliche Brücken zu benachbarten Dörfern abgebrochen haben und bei denen sich damit nichts mehr ändern darf. Die Kurzregeln geben einerseits einen kleinen Überblick über das Spiel, während die andere Seite eine mögliche Startaufstellung für 3 oder 4 Personen anzeigt.
Ziel: Man versucht, möglichst viele Plättchen auf den Spielplan zu bringen und damit einflußreiche Plätze in den Dorfgemeinschaften zu besetzen.
Am Anfang wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt. Danach kommen die Brücken auf die Wege zwischen den Dörfern. Bei einer Partie zu dritt wird ein Dorf gleich zu Beginn abgeschnitten.
Jeder bekommt die Plättchen seiner gewünschten Farbe. Er sortiert diese so, daß sie jederzeit für alle gut erkennbar sind.
Vor dem eigentlichen Spiel werden von jedem Spieler schon Figuren eingesetzt. Dabei darf jeder von allen Berufsgruppen ein Plättchen auf den Spielplan bringen. Man kann die vorgefertigte Aufstellung dazu benutzen, die auf einer der beiden Kurzregeln steht, oder abwechselnd die Figuren nach Wahl einsetzen. Beim eigenen Einsetzen ist darauf zu achten, daß in jedem Dorf zu Beginn nicht mehr als drei Plättchen sein dürfen, wobei davon maximal zwei in einer Farbe erlaubt sind (beim Spiel zu dritt sind es nur zwei Plättchen, die verschiedenen Farben angehören müssen). Außerdem können die Plättchen nur auf unbelegte Felder innerhalb einer Dorfgemeinschaft abgelegt werden.
Nachdem ein Startspieler ermittelt wurde, kann dieser nun eine von drei Aktionsmöglichkeiten auswählen.
Die erste Aktionsmöglichkeit besteht im Plazieren eines neuen Plättchens in einem Dorf. Dazu muß man einen Beruf wählen, der in diesem Ort noch nicht vorhanden ist. Ferner muß sich in der eigenen Farbe bereits mindestens ein Plättchen dort befinden. Man kann seine Figur nicht in eine Gemeinschaft bringen, in der man keinen Einfluß hat.
Als Alternative kann man den bereits auf dem Spielbrett befindlichen Personen jeweils einen Auszubildenden bringen. Dazu darf man bis zu zwei Handwerksmeister der eigenen Farbe auswählen und auf diese jeweils ein gleichartiges Plättchen legen. Die oberen Plättchen sind dann die Schüler, die in die Lehre gehen. Ein Meister kann jedoch immer nur eine Person zur Zeit ausbilden.
Bei der dritten Aktionsmöglichkeit wandern die Schüler eines Dorfes zu einer Nachbargemeinschaft. Dazu wählt der aktive Spieler ein Dorf aus, in dem er selbst mindestens einen Schüler hat und sagt, daß alle Schüler des Dorfes auf Wanderschaft gehen wollen. Danach wählt er ein benachbartes Dorf aus, daß noch über eine Brücke verfügen muß und setzt alle Schüler (nicht nur seine eigenen) über die Brücke zum anderen Dorf. Die Brücke wird anschließend abgerissen und kommt in die Schachtel zurück.
Bei der Wanderung muß man unterscheiden, ob das Startdorf oder der Zielort stärker sind. Die Stärke ergibt sich aus der gesamten Anzahl an Plättchen (Schüler und Meister) vor der Wanderung. Bei einem Gleichstand gilt der Zielort als stärker.
Bei einem stärkeren Ausgangsdorf werden Schüler am Zielort zum Meister, wenn das entsprechende Berufsfeld leer ist. Sollte dieses besetzt sein, verdrängen sie den dortigen Meister (samt eines eventuell vorhandenen Schülers) und nehmen dessen Platz ein. Die verdrängten Plättchen kommen zum Spieler zurück. Sollte ein Schüler auf ein eigenes besetztes Feld treffen, bleibt er Schüler und kommt auf das Feld seines neuen Meisters.
Ist dagegen der Zielort stärker, können die Schüler nur dann zu Meistern werden, wenn es ihren Berufszweig in diesem Dorf noch nicht gibt. Alle Schüler, die auf einen Meister am Zielort treffen, müssen wieder zurück in den allgemeinen Vorrat der Spieler.
Wenn nach einer Wanderung ein Dorf komplett abgeschnitten ist und alle Brücken in der Umgebung abgerissen wurden, wird das Dorf mit einem Markierungsstein belegt. Hier darf sich niemand mehr ansiedeln.
Spielende: Wenn nur noch zwei Dörfer ohne Markierungssteine sind, endet das Spiel. Jeder zählt die Anzahl an Feldern, die er mit seinen Meistern besetzt (Schüler werden nicht mitgezählt!). Es gewinnt derjenige, der den meisten Einfluß in allen Dörfern besitzt. Bei einem Gleichstand zählt man die Anzahl an Dörfern, in denen man vertreten ist.
Kommentar: Mit „Die Brücken von Shangrila" ist Kosmos ein leichtes und unterhaltsames Legespiel gelungen. Taktische Möglichkeiten gibt es einige und die Wanderung sorgt als unterhaltsames Element in den Dörfern für viel Aufregung und Trubel. Oft wechseln die Meister dort und alles ist ständig im Fluß, bis ein Dorf endgültig von der Außenwelt abgeschnitten ist.
Das Spiel funktioniert auch hervorragend zu dritt, ohne dabei langweilig zu werden. Hier kann es eher einmal passieren, daß ein Spieler einen Berufszweig nicht mehr einsetzen kann, weil bereits alle entsprechenden Plättchen auf dem Spielbrett liegen.
Die Grafiken sind ansprechend und auch die Regel ist vorbildlich gelungen. Sie hat viele Beispiele, die eigentlich keine Fragen offen lassen.
Fazit: Ein gelungenes Familienspiel.
Wertung: Mit gerade 5 Punkten ist „Die Brücken von Shangrila" sicherlich keine Enttäuschung.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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