Spieletest für das Spiel: DIE BAUMEISTER VON ARKADIA
Hersteller: Ravensburger              
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-99            
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Rüdiger Dorn
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2006
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Die Baumeister von Arkadia-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Kastell-Bauplatz, 28 Kastell-Bausteine, 4 Sichtschirme, 16 Flaggen, 40 Baukarten, 40 Gebäude, 88 Siegel, 44 Spielfiguren, 24 neutrale Figuren, Spielgeld
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine große Fläche aus quadratischen Feldern, auf denen das Kastell und die anderen Gebäude gebaut werden. Einige Felder besitzen dabei bereits Zelte für Bauarbeiter. Am Rand des Spielplans gibt es Ablageplätze für die Kastellbausteine.
Der Kastell-Bauplatz ist ein Platte, auf der die Kastell-Steine während des Spiels abgestellt werden. Die Platte kann innerhalb eines kleinen Bereichs frei auf dem Spielplan ausgerichtet werden, wodurch sich neue Startpositionen für die Spieler ergeben. Die Platte besitzt bereits auf vielen Bauplätzen für das Kastell Farbmarkierungen in den Farben der Siegel.
Bei den Kastell-Bausteinen handelt es sich um kleine Kunststoff-Türme, die man gut übereinander stapeln kann. Auf der Oberseite jedes Turms ist ein Siegel in einer Farbe zu sehen.
Hinter den Sichtschirmen verwahren die Spieler ihre Arbeiter, Siegel und das bereits gewonnene Geld. An die Zinnen der Schirme können die kleinen Papp-Fahnen gesteckt werden, die anzeigen, wie viele Wertungen ein Spieler bereits durchgeführt hat.
Jede Baukarte zeigt eines der vorliegenden Gebäude und dazu eine Siegelfarbe. Es gibt vier unterschiedliche Arten von Siegeln, die sich in den Farben unterscheiden und verschiedene Familien repräsentieren, die am Bau der Stadt beteiligt sind.
Bei den Gebäuden handelt es sich um Papp-Plättchen, die zwischen zwei und vier Felder des Spielplans abdecken und verschiedenste geometrische Formen besitzen. Im Verlauf der Partie werden sie von den Spielfiguren und den neutralen Figuren umringt, damit die Häuser fertig gestellt werden können. Diese Figuren sind speziell entworfen worden und sehen recht gut aus.
Das Spielgeld gibt es in Form kleiner Schatztruhen, die Münzen in unterschiedlicher Stückzahl zeigen.
Ziel: Durch den Bau von Gebäuden und des Kastells versuchen die Spieler, möglichst viel Geld zu erwirtschaften.
Zu Beginn der Partie wählt jeder eine Spielfarbe und erhält den passenden Sichtschirm nebst Fahnen, die er sichtbar oben an den Sichtschirm hängt. Außerdem darf sich jeder Spieler drei eigene Arbeiter nehmen, die hinter den Schirm wandern.
Der Kastell-Bauplatz wird im Zentrum des Spielbretts abgelegt, wo er keinen Zeltplatz überdecken darf. Die Siegel, das Geld, die Gebäude und die restlichen Arbeiter kommen neben die Spielfläche. Ein Spieler sortiert die Kastell-Bausteine und stellt diese nach einem festgelegten Schema auf die dafür vorgesehenen Ablagefelder des Spielplans. Schließlich mischt ein Spieler die Karten und gibt jedem vier auf die Hand. Drei weitere Karten liegen offen neben der Spielfläche, der Rest bildet einen Nachziehstapel.
Der aktive Spieler muß in seinem Spielzug entweder eine Handkarte spielen und dann das passende Gebäude legen oder er setzt einen oder mehrere Arbeiter ein.
Entscheidet sich der Spieler für den Bau eines Gebäudes, legt er die Handkarte auf den Ablagestapel und nimmt sich das entsprechende Haus. Dieses muß nun waagerecht oder senkrecht an ein anderes Gebäude bzw. das Kastell oder einen Arbeiter gelegt werden. Überdeckt das Gebäude einen oder mehrere Zeltplätze, erhält der Spieler hierfür pro Zeltplatz einen neutralen Arbeiter, den er hinter seinen Sichtschirm legt. Auf das neue Gebäude wird ein Siegel in der passenden Farbe gelegt und der Spieler entscheidet sich danach für eine der drei offenen Baukarten oder der obersten verdeckten Baukarte des Zugstapels.
Möchte ein Spieler dagegen lieber Arbeiter einsetzen, wählt er mindestens eine Figur (neutral oder in der eigenen Farbe) hinter seinem Sichtschirm aus und stellt diese auf ein freies Feld des Spielplans. Arbeiter müssen dabei waagerecht oder senkrecht zu Gebäuden abgestellt werden. Entscheidet man sich für das Abstellen mehrerer Figuren, müssen diese alle um ein Gebäude herum plaziert werden.
Sobald durch das Setzen von Arbeitern oder Gebäuden alle angrenzenden Felder eines Hauses belegt sind, gilt dieses Haus als fertiggestellt und es gibt eine kleine Zwischenwertung. Alle Spieler, die über Figuren verfügen, die waagerecht oder senkrecht zum gerade fertig gestellten Haus stehen, erhalten pro Figur jeweils ein Siegel in der entsprechenden Farbe. Der Spieler, der die Fertigstellung ausgelöst hat, bekommt zusätzlich das Siegel, das sich auf dem Haus befindet. Die Siegel wandern hinter den Sichtschirm der Spieler, wo sie später eingetauscht werden können.
Nach der Zwischenwertung darf der aktive Spieler einen Kastell-Baustein einsetzen. Dabei muß der Stein zunächst aus dem ersten Kastell-Abschnitt genommen und auf ein freies Feld des Kastellbretts gestellt werden. Solange nicht die unterste Ebene komplett fertiggestellt wurde, darf man nicht an der zweiten Ebene arbeiten. Durch das Ablegen eines Kastellsteins ändern sich die sichtbaren Siegelfarben im Kastell. Ist der letzte Stein der untersten Ebene eingesetzt, wandern die verbliebenen nicht benutzten Kastellsteine dieses Abschnitts zum Baubereich der dritten Ebene. Von nun an darf die zweite Ebene begonnen werden, bis auch diese fertiggestellt ist und die restlichen Bausteine auf den dritten Baubereich kommen.
Nach seinem Zug kann sich ein Spieler entscheiden, eine Fahne einzusetzen. Diese kommt danach aus dem Spiel. Durch den Einsatz einer Fahne erhält der Spieler sofort zwei neue Arbeiter aus dem allgemeinen Vorrat. Außerdem darf der Spieler nun seine bereits gesammelten Siegel verkaufen. Der Preis richtet sich dabei nach der Anzahl an Siegeln, die man im Kastell sieht, wenn man von oben auf den Palast schaut. Die verkauften Siegel wandern wieder in den allgemeinen Vorrat und der Spieler bekommt dafür Geldplättchen ausgehändigt, die er hinter dem Sichtschirm verwahrt.
Wenn die zweite Ebene des Palastes fertig ist, kommt es zur letzten Runde, bei der jeder Spieler noch einmal an der Reihe ist.
Spielende: Nach dem letzten Spieler werden noch alle vorhandenen Siegel verkauft. Es gewinnt derjenige, der das meiste Geld besitzt.
Kommentar: „Die Baumeister von Arkadia“ ist ein schönes Mangelspiel, bei dem der kluge Einsatz der wenigen eigenen Arbeiter geplant sein will. Das Timing beim Verkauf der Siegel ist ebenfalls wichtig, da man ansonsten nicht genügend Geld ansammeln kann. Gerade in der Schlußphase sollte man keine Flaggen mehr besitzen, um nicht mit ungenutzten Arbeitern das Spiel beenden zu müssen.
Das Spiel bietet viele Möglichkeiten und spielt sich in jeder Besetzung gleich gut. Je weniger Spieler jedoch vorhanden sind, um so kleiner ist die Konkurrenz und man muß beim Werten von Gebäuden verstärkt gewonnene neutrale Arbeiter benutzen. Dafür ändern sich die Mehrheitsverhältnisse im Kastell nicht ganz so deutlich, bis man wieder am Zug ist.
Das Spielmaterial gibt ebenfalls wenig Grund zur Beanstandung. Die Kastell-Steine müssen zwar vor der ersten Partie erst noch ein wenig mühsam beklebt werden, die dafür vorgesehenen Plättchen halten aber in Verbindung mit dem Doppelklebeband sehr gut. Allenfalls die recht dünn geratenen Flaggen machen uns etwas Sorgen, weil sie wohl nach einigen Partien Beschädigungen aufweisen werden.
Fazit: Ein gutes Spiel mit einigem Tiefgang, nicht nur für ambitionierte Familien einen Blick wert.
Wertung: Mit guten 5 Punkten ist „Die Baumeister von Arkadia“ eine unbedingte Kaufempfehlung und derzeit das Highlight im Ravensburger Programm.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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