Spieletest für das Spiel: DIAMONDS CLUB
Hersteller: Ravensburger              
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Rüdiger Dorn
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2009
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Diamonds Club-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!

Ausstattung: 4 Spielertableaus, 1 Spielplan, 12 Marktstreifen, 2 Streifen „geschlossener Markt“, 56 Münzen, 100 Edelsteine, 40 Spielfiguren, 84 Landschaftsplättchen, 21 Tierplättchen, 56 Ausrüstungsgegenstände, 8 Bonuskarten, 4 Kurzspielregeln
Aufmachung: Jedes Spielertableau zeigt einen Garten mit 19 Feldern, auf denen man unterschiedliche Landschaftsplättchen und Tiere ablegen kann. Außerdem verfügt jeder dieser Pläne über drei Entwicklungsleisten mit mehreren Feldern.
Der zentrale Spielplan hat im Zentrum eine Vertiefung für die Marktstreifen. Am oberen Ende befinden sich die Preistafeln für die unterschiedlichen Gebäudearten und Landschaften nebst Ablagefeldern, auf denen die Spieler ihre Spielsteine ablegen können. Unterhalb der Marktstreifen ist eine Leiste für die Spielreihenfolge.
Jeder Marktstreifen besteht seinerseits aus sechs Feldern mit unterschiedlichsten Symbolen und Ziffern. Wenn nicht in voller Besetzung gespielt wird, werden einige Positionen auf dem Spielplan mit leeren Streifen geschlossen. Die Streifen haben zwei unterschiedliche Rahmenfarben und sind beidseitig bedruckt.
Bei den Münzen handelt es sich um bedruckte Papp-Scheiben, während die Edelsteine aus Kunststoff geformt wurden und ansprechend aussehen. Es gibt fünf unterschiedliche Sorten.
Für jede Spielfarbe gibt es zehn Spielsteine pro Spieler. Es handelt sich dabei um kleine Plastik-Zylinder.
Um die Gärten zu verschönern, kaufen die Spieler unterschiedliche Gebäude oder forsten das Gebiet mit Wald auf. Dafür gibt es entsprechende Plättchen aus Pappe. In der gleichen Form sind die Tiere, die ebenfalls in die Gärten gesetzt werden können.
Um die möglichen Aktionen eines Spielers anzeigen zu können, gibt es verschiedene quadratische Plättchen mit Ausrüstungsgegenständen. Darunter befinden sich Edelsteinminen verschiedener Farben, Schürfrechte und Schiffe.
Bei bestimmten Anordnungen innerhalb des Gartens kann ein Spieler eine Bonuskarte mit Zusatzpunkten gewinnen. Auf den beiliegenden Kurzspielregeln stehen die verschiedenen Phasen einer Runde und die Wertung beim Spielende.
Ziel: Die Spieler versuchen, möglichst viele Prestigepunkte mit einem prächtigen Garten zu erreichen.
Bevor das Spiel beginnt, nimmt sich jeder ein Tableau, eine Kurzspielregel, die Spielsteine einer Farbe, ein gewisses Startkapital und einige Edelsteine. Drei Spielfiguren werden dabei auf den obersten Feldern der Entwicklungsleisten abgelegt.
Die Ausrüstungen und die Bauwerke werden wie die Münzen und die verbliebenen Edelsteine sortiert neben dem Hauptspielplan abgelegt. Auf den Hauptspielplan kommen nach einem gewissen Muster einige Streifen mit unterschiedlichen Rahmenfarben. Wenn nicht in voller Besetzung gespielt wird, werden die leeren Bereiche mit den „geschlossenen Märkten“ aufgefüllt.
Der Startspieler plaziert einen Spielstein auf dem ersten Feld der Reihenfolge-Leiste. Die anderen folgen reihum und setzen ihren Spielstein jeweils ein Feld weiter.
Eine Spielrunde gliedert sich in mehrere Phasen, die nacheinander in fester Reihenfolge gespielt werden.
Als erstes werden immer neue Streifen auf dem Spielplan ausgelegt. Dazu nimmt man die alten herunter und mischt sie in die passenden Stapel ein, bevor man anschließend gemäß den Vorgaben neue plaziert.
Danach setzen die Spieler, beginnend mit dem Startspieler, ihre Münzen ein, um sich unbesetzte Felder auf den Streifen zu sichern. Befinden sich auf den vier waagerecht und senkrecht angrenzenden Feldern keine Münzen, muss der Spieler eine Münze in das Feld legen und nimmt sich anschließend die passenden Waren bzw. Dienstleistungen. Setzt man auf ein Feld, neben dem angrenzend bereits Münzen liegen, muss man entsprechend viele zusätzliche Münzen in neu belegte Feld legen.
Der Spieler kann auf diese Weise neue Ausrüstungsgegenstände wie Minen, Schürfrechte oder Schiffe erwerben, seinen Spielstein auf der Startspielerleiste bewegen, ein Tierplättchen nehmen oder den eigenen Spielstein einer Entwicklungsleiste um eine Position verschieben.
Sobald alle Spieler gepasst haben, werden einige Diamanten vergeben. Der Spieler, der noch die meisten Münzen in seinem Vorrat hat, bekommt einen neutralen Diamanten. Einen weiteren Diamanten gibt es für den Spieler, der auf der Spielreihenfolge-Leiste am weitesten nach Vorne gekommen ist. Sind mehrere Figuren auf einem Feld, ist der oben liegende Spielstein weiter vorne, aber alle diese Spieler erhalten jeweils einen Diamanten.
In der vierten Phase geht es um den Erwerb von Edelsteinen. Dabei beginnt man mit dem neuen aktuellen Startspieler. Um Edelsteine zu erhalten, benötigt ein Spieler einen Satz aus Mine, Schürfrecht und Transportschiff. Die Art der Mine gibt vor, welche Sorte Edelsteine der Spieler bekommt. Die Anzahl entspricht der kleineren Ziffer, die beim Schürfrecht bzw. dem Schiffplättchen steht. Nach der Auswertung und dem Erhalt der Edelsteine kommen die Plättchen wieder zurück in den allgemeinen Vorrat. Durch eine der Entwicklungsleisten kann man Bonus-Edelsteine erhalten.
Nach der Produktion darf ein Spieler maximal einen unvollständigen Satz an Plättchen behalten, überzählige Plättchen müssen wieder abgegeben werden.
Nun folgt die Bauphase. Auch hier beginnt das Spiel mit dem Startspieler. Er wählt eine der Baumöglichkeiten auf dem Spielplan und stellt einen Markierungsstein seiner Farbe dort ab. Anschließend bezahlt er das Bauvorhaben entsprechend mit den geforderten Edelsteinen und bekommt das passende Landschaftsplättchen, welches er sofort in seinen Garten legt. Bei einigen Gartenfeldern ist eine Vorgabe. Hier kann nur das geforderte Plättchen gebaut werden. Die zusätzlichen Gartenfelder in dunklerem Ton werden erst bebaut, wenn man den Hauptteil seines Gartens komplett belegt hat.
Jede Preistafel kann ein Spieler in einem Durchgang nur einmal benutzen. Befinden sich bereits Spielsteine anderer auf der Preistafel, muss der Spieler beim Kaufen zusätzliche Edelsteine abgeben, um das Feld nutzen zu können.
Nach dem Bauen überprüft man, ob es dem Spieler gelungen ist, die Vorgaben einer Bonuskarte zu erfüllen. In diesem Fall nimmt man sich das Kärtchen und behält es bis zum Ende der Partie.
Die Bauphase endet, sobald alle Personen gepasst haben. Ist das Spielende noch nicht eingeläutet, nimmt sich jeder wieder Münzen aus dem Vorrat gemäß der Angabe auf der passenden Entwicklungsleiste. Die auf dem Spielplan liegenden Münzen werden entfernt und auch die Spielfiguren der Preistafeln kommen wieder zurück zu den Spielern. Der neue Startspieler setzt seinen Startspielerstein auf das erste Feld der Leiste zurück und die anderen folgen in Sitzreihenfolge auf den nächsten Feldern.
Sobald ein Spieler alle hellen Felder seines Gartens bebaut hat, wird nach der Bauphase abgerechnet. Dabei werden nur die Spieler berücksichtigt, die die Pflichtfelder komplett bebaut haben. Jedes Bauwerk bringt dabei Siegpunkte. Auch der Wald bringt je nach Entwicklungsstand zwischen 2 und 6 Siegpunkten pro Feld. Bonuspunkte gibt es über die Tierplättchen, die Bonuskarten und bestimmte Positionen auf den Entwicklungsleisten.
Spielende: Der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl nach der Abrechnung gewinnt die Partie.
Kommentar: Mit „Diamonds Club“ ist Ravensburger ein sehr schönes Spiel gelungen, welches vor allem auch Vielspieler anspricht. Die Regeln sind dabei gar nicht einmal komplex, greifen aber wunderbar ineinander. Durch die Verwendung von aussagekräftigen Bildern auf den Streifen ist es schon nach kurzer Zeit möglich, ohne Nachfragen zu spielen und entsprechend richtig zu agieren.
Das Thema wirkt allerdings etwas aufgesetzt, weil man für den Bau von Objekten mit Edelsteinen bezahlt und die Aktionen selbst mit Geld abhandelt.
Eine Partie ist in jeder Besetzung flüssig zu spielen und es gibt durch die unterschiedlichen Möglichkeiten des Erreichens von Siegpunkten viele Ansatzpunkte für taktisches Spielen. Begehrt sind vor allem die neutralen Diamanten, weil sie als Joker für jeden passenden Edelstein eingesetzt werden können.
Die Spieldauer variiert je nach Anzahl der Spieler. In voller Besetzung kann eine Partie auch schon mal zwei Stunden dauern. Da aber alle Spieler immer überlegen und mitrechnen, vergeht die Zeit trotzdem in der Regel wie im Flug. Die Ergebnisse sind normalerweise auch recht knapp. Für die Abrechnung vermißt man allerdings einen Block.
Die Grafiken von Franz Vohwinkel können überzeugen und wirken nicht überladen oder zu detailverliebt.
Fazit: Ein rundes Spiel, welches für Spielefans in jedem Fall interessant sein dürfte.
Wertung: Mit guten 5 Punkten konnte uns „Diamonds Club“ voll überzeugen und ist eines der besten Produkte des derzeitigen Programms von Ravensburger.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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