Spieletest für das Spiel: DEUTSCHLAND – FINDEN SIE MINDEN
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Ja
Autor: Günter Burkhardt
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2007
Kategorie: Das besondere Spiel
Bewertungsbild Deutschland Finden Sie Minden-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Ortsanzeiger, 1 Übersichtskarte, 5 Spielfiguren, 5 Tipp-Karten, 20 Tippsteine, 10 Chips, 224 Karten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine Deutschlandkarte, über die ein Raster gelegt wurde. Einige große Städte sind an ihren Positionen bereits eingezeichnet. Um den Spielplan herum verläuft eine Punkteleiste, auf der die Spieler mit ihren Figuren entlang ziehen, sofern sie Siegpunkte einsammeln konnten.
Auf der Übersichtskarte sieht man, wie viele Punkte es für jeweils richtige Tipps gibt und wie viele Tipp-Steine ein Spieler setzen muß, damit er überhaupt werten kann.
Alle Spieler besitzen eine kleine Tipp-Karte. Auf dieser Karte stellt man in maximal vier Stufen ein, wo sich auf dem Spielplan eine Stadt, ein Ort oder eine Sehenswürdigkeit befindet. Jeder Spieler besitzt dazu vier Tippsteine in seiner Farbe. Die Chips aus Pappe dienen zum Tauschen der aktuellen eigenen Karte gegen eine andere Karte vom Nachziehstapel.
Die Karten lassen sich in vier Kategorien einteilen, die unterschiedliche Orte und Sehenswürdigkeiten enthalten. Auf der Vorderseite ist der Ort zu finden, während auf der Rückseite seine genaue Position auf der Deutschlandkarte vermerkt ist.
Ziel: Jeder Spieler versucht durch geographisches Wissen möglichst viele Siegpunkte zu erzielen.
Zu Beginn der Partie bekommt jeder eine Spielfigur, eine Tippkarte und die passenden Tippsteine ausgehändigt. Außerdem dürfen sich alle Mitspieler einen Chip nehmen und vor sich ablegen. Die Spielfiguren kommen auf die ersten Felder der Laufleiste, wobei die Figur des ältesten Spielers am weitesten vorne stehen muß, während die anderen entsprechend ihres Alters folgen. Im Grundspiel wird mit drei Kartenarten gespielt, die gründlich gemischt und danach in jeweils zwei Stapel geteilt werden. Eine Hälfte wandert in die Schachtel zurück, während der Rest mit der Namens-Seite nach oben als Stapel bereitgelegt wird.
Eine Spielrunde läuft immer in mehreren Phasen ab. In der ersten Phase werden dabei neue Ortskarten ausgelegt. Ein beliebiger Spieler zieht so viele Ortskarten vom Stapel, wie Spieler teilnehmen. Diese Karten werden offen nebeneinander ausgelegt, wobei nur die Seite mit dem Namen zu sehen sein darf. Der Spieler, dessen Figur auf der Punkteleiste am weitesten hinten steht, darf sich nun zuerst aussuchen, welche dieser Karten er nehmen möchte. Die genommene Karte wird vor seiner Tippkarte abgelegt, die Rückseite darf dabei weiterhin niemandem gezeigt werden. Gemäß ihrer bislang erzielten Punktezahlen nehmen sich die anderen Spieler ebenfalls eine der verbliebenen Karten.
In der zweiten Phase wird reihum gefragt, ob ein Spieler seine Karte tauschen möchte. In diesem Fall muß er den Tausch-Chip in die Schachtel legen und bekommt die oberste Ortskarte des Nachziehstapels, während seine zuvor gezogene Ortskarte beiseite gelegt wird. Auch hier bestimmt die aktuelle Reihenfolge der Spielfiguren, wer als erstes tauschen darf.
In der dritten Phase gibt jeder nun mehr oder weniger genaue Tips ab, wo sich sein Ort auf der Karte befindet. Die Farbe der Karte zeigt an, wie viele Tippsteine man mindestens einsetzen muß, um sie ggf. zu behalten. Es ist aber auch erlaubt, alle vier Steine auf seiner Tipp-Karte abzulegen. Dabei entscheidet man sich zunächst, ob sich der Ort im Westen oder Osten befindet. Danach kommt der nördliche, zentrale oder südliche Bereich. Schließlich kann man sich noch für einen Bereich dort entscheiden und innerhalb des Bereichs für eine von vier Regionen.
Als letztes kommt es zur Auswertung der Tips bei allen Spielern, wobei wieder beim letzten Spieler begonnen wird. Dazu werden die Karten umgedreht und einzeln mit der tatsächlichen Position verglichen. Diese Position wird dabei zunächst mit dem Ortsanzeiger markiert. Danach vergleicht man alle Tips des Spielers. Für jeden richtigen Tip gibt es einen Siegpunkt. Hat man jedoch einmal daneben gelegen, gibt es überhaupt keine Punkte. Die gewonnenen Siegpunkte werden auf der Leiste gezogen, wobei besetzte Felder nicht mitgerechnet und einfach übersprungen werden. Die Karte darf der Spieler behalten, sofern er je nach Kartenfarbe eine gewisse Anzahl von Tippsteinen verwendet hat. Ansonsten wird die Karte einfach in die Schachtel zurück gelegt.
Sobald eine Figur die letzten besonders markierten Felder der Punkteleiste erreicht, wird nur noch die aktuelle Runde beendet. Danach kommt es zur Schlußabrechnung.
Jeder zählt dabei die Farben der eigenen gewonnenen Spielkarten. Wer die meisten Karten einer Farbe besitzt, darf dabei noch einige Felder weiterziehen. Bei Gleichstand gibt es ebenfalls noch einige Siegpunkte, die an die am Gleichstand beteiligten Personen verteilt werden.
Spielende: Wer nach der Schlußabrechnung am weitesten vorne liegt, hat das Spiel gewonnen.
Kommentar: Das neue Spiel von Günter Burkhardt gefällt, weil hier nicht auf schulmeisterliche Art das Geographie-Wissen abgefragt wird. Man braucht nur eine ungefähre Vorstellung, um in den meisten Fällen einige Punkte abzugreifen. Wer allerdings genau weiß, wo sich ein Ort befindet, kann durch zusätzliche Punkte und die gesammelten Karten am Ende die Nase vorn haben. Oft jedoch verzettelt man sich bei der genauen Beschreibung des Standortes etwas, wodurch man einerseits seine Punkte abschreiben kann und andererseits auch noch dem Gespött der Mitspieler ausgeliefert wird. So wird jedes zusätzliche Setzen eines Tipp-Steins zu einem gewissen Risiko gemacht.
Die Karten sind unterschiedlich schwer, was auch anhand der Farben zu erkennen ist. Da immer der letzte Spieler zuerst auswählen darf, welchen Ort er finden muß, bleibt es auch bei unterschiedlicher Stärke der Spieler bis zum Ende spannend. Schließlich muß der Führende nehmen, was man ihm übrig läßt.
Das Ende des Spiels stellte sich bei unseren Runden eher als unbefriedigend heraus. Ein Spieler, der in einer leichten Kategorie viele Karten abgreifen konnte, hat hier einen klaren Vorteil und kann sich so zum Sieger katapultieren, während es bei den schwereren Kartentypen fast immer einen Gleichstand gibt, der nur wenige Zusatzpunkte einbringt.
In der Variante kann man mehrfach tauschen. Für jeden zusätzlichen Tauschversuch gibt man dann einen seiner Tippsteine ab. Dies wird allerdings nur sehr selten praktiziert, weil die Tipp-Steine bei fortgesetztem Spiel dann häufig fehlen.
Fazit: Ein schönes Geographie-Spiel, bei dem das Wissen nicht im Vordergrund steht und welches trotzdem auf spielerische Weise die Lage von Orten und Sehenswürdigkeiten vermittelt.
Wertung: Mit gerade 5 Punkten gefiel unseren Spielern „Deutschland – Finden Sie Minden“ gut.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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