Spieletest für das Spiel: DER VERRÜCKTE RÄUBER
Hersteller: Goldsieber                
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 5-               
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Manfred Ludwig
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2006
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Der verrückte Räuber-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Goldsieber recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Versteck, 1 Spielstein, 36 Fahndungskarten, 50 Beutekarten, 1 Fahndungsleiter-Karte, 1 Sonderwürfel
Aufmachung: Das Spielbrett zeigt einen Wald, der aus 7x7 Feldern besteht. Am Rand der Zeilen sieht man immer eines von drei Tieren, am Rand der Spalten jeweils einen von drei Orten.
Das Versteck selbst ist aus Kunststoff gefertigt und verdeckt 3x3 Felder des Spielplans. Die Unterseite ist hohl, damit sich der Spielstein darunter verstecken kann. Außerdem gibt es einige Barrieren unten, durch die diese Figur beim Verschieben des Versteckes mitbewegt wird.
Jeder Spieler bekommt einen Satz mit Fahndungskarten. Mit diesen Karten lassen sich alle Spielfelder des Spielplans exakt festlegen.
Die Beutekarten zeigen Zahlenwerte von 1-3. Sie werden vom Räuber während seiner Flucht verloren und können von den Spielern eingesammelt werden. Zur Kennzeichnung des Startspielers einer Runde gibt es die Fahndungsleiter-Karte. Der Sonderwürfel zeigt verschiedene Aktionsmöglichkeiten auf.
Ziel: Die Spieler jagen gemeinsam den Räuber und wollen möglichst viele Beutekarten sammeln.
Zu Beginn kommt der Spielplan in die Mitte des Tisches. Auf das zentrale Feld im Zentrum wird die Spielfigur des Räubers gestellt. Anschließend setzt man das Versteck so über den Räuber, daß er sich im Zentrum des Versteckes befindet.
Jeder Spieler erhält einen Satz mit Beutekarten. Der Fahndungsleiter nimmt sich die entsprechende Karte und mischt alle Beutekarten gut durch. Einige werden verdeckt als Reserve beiseite gelegt. Wenn weniger als 5 Personen mitspielen, kommen noch weitere Beutekarten unbesehen aus dem Spiel und wandern in die Schachtel zurück.
Der Fahndungsleiter beginnt das Spiel damit, daß er das Versteck sechs Mal waagerecht und senkrecht verschieben darf. Er muß dabei jedoch darauf achten, daß er das Versteck immer so schiebt, daß es Spielfelder vollkommen überdeckt und auch nicht über den Rand der Spielfläche hinausragt. Durch dieses Schieben ändert sich meist die Position des Räubers unter dem Versteck.
Der linke Nachbar des Fahndungsleiters beginnt nun die eigentliche Spielrunde und würfelt einmal. Bei einem Zahlenwert wird anschließend das Versteck entsprechend viele Felder bewegt.
Hat der Spieler dagegen ein Pfeilsymbol geworfen, muß das Versteck um 90 Grad im Uhrzeigersinn bewegt werden.
Fällt dagegen die Polizeimarke, bekommt der aktive Spieler die Fahndungsleiter-Karte. Nun gilt es, den Aufenthaltsort des Ganoven zu bestimmen. Dazu wählt jeder Spieler aus seinen Fahndungskarten einen Ort und ein Tier aus, deren Schnittpunkte das vermeintliche Feld des Gauners zeigen sollen.
Ist man sich nicht sicher, kann der Fahndungsleiter einen Mitspieler um Hilfe bitten. Der Spieler legt dann nur eine Karte hin und fragt einen Mitspieler, ob er die fehlende Karte ergänzen würde/könnte. Möchte dies niemand, muß der Fahndungsleiter eine zweite Karte ablegen, auch wenn er sich nicht sicher ist, wo genau der Bösewicht steht. Danach legen auch alle anderen Spieler Karten aus, sofern sie dem Fahndungsleiter nicht bereits geholfen haben oder sie passen, wenn sie keine Ahnung haben, wo sich der Bandit versteckt.
Nun werden alle ausliegenden Fahndungskarten aufgedeckt und man hebt vorsichtig das Versteck an. Der Fahndungsleiter bekommt bei einem richtigen Tipp zwei Beutekarten, die er sich anschaut und verdeckt vor sich in beliebiger Reihenfolge stapelt. Wurde ihm geholfen, muß er eine der beiden gewonnenen Karten an den Helfer abtreten.
Alle anderen Spieler, die ebenfalls das richtige Versteck ermittelt haben, bekommen eine Beutekarte und legen diese verdeckt vor sich ab, um im späteren Spielverlauf einen Stapel damit zu bilden. Lag man dagegen falsch mit seiner Vermutung, muß man die oberste eigene Beutekarte in die Schachtel werfen.
Damit die Suche nach dem Räuber nicht zu lange dauert, darf ein Spieler ab der zweiten Würfelrunde auch einem Mitspieler zum neuen Fahndungsleiter erklären und würfelt dann nicht. Man darf sich niemals selbst in dieses Amt berufen. Eine Ablehnung ist nur dem aktuellen Fahndungsleiter möglich.
Spielende: Wenn bei einer Wertung der Stapel mit den Beutekarten aufgebraucht wurde und man auf den Reservestapel zurückgreift, endet das Spiel. Jeder zählt nun die Zahlenwerte seiner erbeuteten Karten zusammen. Es gewinnt der Polizist, der die meiste Beute sicherstellen konnte.
Kommentar: Das Spiel lebt vor allem durch den Versteck-Mechanismus. Die Barrieren sind zwar dezent auf dem Versteck angegeben, aber es kommt bei Kindern und manchmal auch bei Erwachsenen vor, daß diese sich verschätzen und den Räuber dann an anderer Stelle vermuten. Durch das vorsichtige Schieben kann man allerdings wieder eine Ahnung davon bekommen, wo sich die Figur unter dem Versteck nun befindet.
Der Glücksanteil bei den Beutekarten ist natürlich hoch, aber dies stört nur wenig im Spiel. Der Reiz der Suche fesselt vor allem die Kinder an das Spielbrett. Je mehr Personen dabei involviert sind, desto schwieriger gestaltet es sich, den Überblick nicht zu verlieren, denn das Versteck kann dann ganz schön weit wandern. Besonders das Drehen des Planes sorgte bei unseren Spielern oft für Verwirrungen.
Das Helfen wirkt leider aufgesetzt und kam bei unseren Partien nur wenig zum Tragen. Spieler, die wissen, wo sich der Gauner befindet, werden dem Mitspieler nicht helfen wollen und wer sich seiner Sache nicht sicher ist, verzichtet lieber auf das Auslegen von Karten, um keine Beute abgeben zu müssen.
Fazit: Ein nettes Kinderspiel mit einem ungewöhnlichen Mechanismus.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ist das neue Goldsieber-Kinderspiel durchaus eine nähere Betrachtung wert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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