Spieletest für das Spiel: DER SCHWARZE PRINZ
Hersteller: Noris                     
Preis: n.b.
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 1982      
noch erhältlich: Nein
Autor: Johann Rüttinger
Besonderheit: Auswahlliste Spiel des Jahres 1983
Veröffentlichung des Berichtes: Mai 2014
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Der schwarze Prinz-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 28 Figuren, 32 Karten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt ein Raster aus 11x11 Feldern. Einige Felder sind etwas heller, weil es sich hier um Sperrfelder handelt, die man mit den Spielfiguren nicht betreten darf.
Die Figuren sind aus Holz gefertigt. Jeder verfügt dabei über einen identischen Satz Figuren in zwei Farben. Es gibt den Heerführer, Fußsoldaten, Ritter und einige Zelte.
Mit dem Kartenset werden die Kämpfe ausgefochten. Neben Angriffskarten gibt es noch einige Karten zur Verteidigung und Sonderkarten, die bestimmte Effekte auslösen, wenn man sie ausspielt.
Ziel: Jeder Spieler versucht, den gegnerischen Heerführer zu schlagen.
Nachdem die Figuren gemäß einer Startaufstellung auf dem Spielplan plaziert wurden, darf sich jeder drei Karten vom Stapel nehmen.
Ist man am Zug, darf man eine seiner Figuren bewegen, einen direkten Gegenangriff ausführen oder eine Sonderkarte spielen.
Möchte man eine Figur bewegen, benennt man diese und zieht entsprechend ihrem Bewegungs-Schema. Die Figuren können während des Zuges die Bewegungsrichtung nicht ändern. Hindernisse und andere Figuren kann man nicht passieren.
Endet die Bewegung auf einem Feld mit einem Gegner, kommt es zum Angriff. Der attackierende Spieler legt eine Angriffskarte aus seiner Hand aus, die eine von drei möglichen Waffen zeigt. Kann der Verteidiger diese nicht mit einer passenden Abwehrkarte kontern, wird die Figur geschlagen. Ansonsten bleiben beide Figuren auf dem Feld stehen.
Stehen am Anfang eines Zuges zwei Figuren auf dem gleichen Spielfeld, kann der aktive Spieler mit seiner Figur entweder wegziehen oder einen direkten Gegenangriff machen.
Die letzte Spielmöglichkeit besteht im Ausspielen einer Sonderkarte.
Sobald ein Spieler über weniger als drei Karten verfügt, darf er seine Kartenhand ergänzen. Verzichtet man auf seinen Spielzug, darf man alle Handkarten abwerfen und neue ziehen.
Zelte können nicht geschlagen werden und selbst keine Angriffe durchführen. Durch bestimmte Anordnungen können Zelte jedoch eine Figur in ihrer Mitte schützen. Sie kann dann nur noch von einem Heerführer angegriffen werden.
Spielende: Wird der Heerführer eines Spielers besiegt, endet die Partie.
Kommentar: „Der schwarze Prinz“ soll sich thematisch an die entsprechende Figur und ihren Kampf gegen den französischen König während des hundertjährigen Krieges anlehnen. Davon ist spielerisch allerdings nicht viel übrig geblieben und allenfalls die Namen der Protagonisten und die Zeichnungen der Waffenkarten erinnern ein wenig an diese Zeit.
Das abstrakte Kampfspiel ist sehr eigenwillig, was primär an den Spielkarten liegt. Angriffe sind häufig erfolgreich, weil es viel weniger Abwehrkarten gibt und diese dann ja auch noch zur Waffe passen müssen.
Besonders schlimm sind aber die Sonderkarten, die es erlauben, eine gegnerische Figur vom Spielplan zu entfernen oder eine eigene tote Figur wieder auf den Plan zu bringen. Gerade letzteres sorgt dafür, daß man die neu einzusetzende Figur neben den Heerführer des Gegners stellt und diesen danach attackiert, sofern er keine Fluchtmöglichkeit hat oder von Zelten geschützt wird. In einem solchen Fall geht man dann mit seinem Heerführer zum Angriff über und macht den „Showdown“. Große taktische Geplänkel, behutsames Vorgehen oder strategische Planungen braucht man bei diesem Spiel nicht.
Das ist alles schade, denn für ein Spiel aus den 80er Jahren sieht „Der schwarze Prinz“ gar nicht mal so schlecht aus. Die verschiedenartigen Spielfiguren sind aus Holz und machen einen hochwertigen Eindruck. Die Grafiken der Karten und die Optik der Schachtel sind ebenfalls gelungen. Warum das Spiel zur damaligen Zeit von der Jury Spiel des Jahres empfohlen wurde, konnten unsere Spieler in der heutigen Zeit jedenfalls nicht so recht nachvollziehen.
Fazit: Ein gut ausgestattetes Spiel mit Mängeln im Kartenmanagement.
Wertung: Mehr als 2 Punkte kann das Noris-Spiel leider nicht verbuchen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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