Spieletest für das Spiel: DER PATE
Hersteller: Family Games Inc. 
Preis: n.b.
empf.Alter: ? 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 1971 
noch erhältlich: Nein
Autor: 
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Der Pate-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 20 Personen-Chips, 28 Glückskarten, 28 Pechkarten, 52 Aktionskarten, Spielgeld, 2 Würfel, 4 Übersichtskarten, 4 Sets mit Markierungsringen
Aufmachung: Der Spielplan zeigt acht Gebiete in einer Stadt. Jedes Gebiet ist dabei in eine Reihe von waagerecht und senkrecht angeordneten Feldern aufgeteilt. Am Rand des Spielbretts befinden sich acht farbige Felder, auf denen Personenchips liegen können, die dann angeben, welche Gangstergruppe in einem Gebiet vorherrscht. Es gibt insgesamt fünf verschiedene Ganoven-Typen, die sich in der Bestechungssumme voneinander unterscheiden.
Die Glückskarten bringen positive Überraschungen, die Pechkarten negative Ereignisse ins Spiel. Bei den Aktionskarten gibt es eine Reihe von Zahlenkarten, die dem Spieler Geldnachschub geben und Gangsterkarten, die einem Spieler erlauben, Figuren kostenlos auf das Brett zu bringen. Das Spielgeld ist in ausreichender Menge und unterschiedlichen Werten vorhanden.
Auf den Übersichtskarten sind die Preise bei der Bestechung von Gangstern angegeben. Außerdem gibt eine Tabelle Auskunft über die zu erwartenden Einnahmen bei der Kontrolle eines Viertels durch einen Spieler. Bei den Würfeln handelt es sich um normale Sechsseiter. Die Markierungsringe sind aus Kunststoff und sollten bei einem normalen Spiel in ausreichender Menge vorhanden sein.
Der Clou des Spiels ist zweifelsfrei die Verpackung in Form eines Geigenkastens aus Kunststoff. Auch das gefaltete Spielbrett hat diese Form.
Ziel: Jeder Spieler versucht sich als Gangsterboß zu etablieren und möglichst viel Geld am Spielende in seinem Besitz zu haben.
Am Anfang der Partie werden die Glücks-, Pech- und Aktionskarten getrennt voneinander gemischt und bereitgelegt. Jeder Spieler erhält die Markierungsringe einer Farbe und legt sie seitlich bei sich ab. Es gibt ein Startkapital von 2000 Dollar und eine Übersichtskarte. Schließlich einigt man sich auf die Spielreihenfolge.
Der Startspieler beginnt die Partie. Er kann maximal drei Spielfiguren in maximal zwei Gangstergruppen kaufen und auf das Spielbrett setzen. Hat sich der Spieler für eine Gangstergruppe entschieden, nimmt er einen entsprechenden Personenchip und legt ihn auf eines der Farbfelder am Rand des Spielbretts. Das dazugehörige Stadtgebiet wird dann von dieser Gangstergruppe kontrolliert. Anschließend kann der Spieler bis zu drei Figuren anwerben und auf die leeren Felder des Spielbretts in diesem Bereich einsetzen. Die Preise für die Anwerbung kann man auf der Spielhilfe ablesen. Sie werden an die Bank gezahlt.
Nachfolgende Spieler verfahren genauso und können entscheiden, ob sie Gangster in ein bis dahin unbesetztes Stadtgebiet setzen (und mit einem Personenchip die Gangster dort definieren) oder ob sie in ein bereits besetztes Gebiet eigene Figuren der geforderten Art einsetzen.
Zum Abschluß des ersten Zuges nimmt sich jeder Spieler eine Aktionskarte, schaut sie sich an und legt sie verdeckt vor sich ab.
Nach der ersten Spielrunde gliedert sich der Spielzug eines Spielers in mehrere Phasen.
Zunächst wird dabei die gezogene Aktionskarte der Vorrunde ausgespielt. Zeigt sie eine Ziffer, erhält der Spieler den Betrag (multipliziert mit 100$) aus der Bank ausgezahlt. Wenn es sich um eine Gangsterkarte handelt, ist angegeben, welche Art Gangster und wie viele Personen beim Spieler umsonst anheuern.
Als zweites hat der Spieler dann die Möglichkeit, neue Gangster anzuwerben. Die Kosten stehen auf der Übersichtskarte.
Im dritten Spielabschnitt kommen die erworbenen Gangster auf das Spielbrett. Werden sie in ein unbesetztes Gebiet gesetzt, wird dies mit einem Chip der Gangsterart auf dem Spielplan angegeben. Da nur vier Spielmarken pro Gangsterart vorhanden sind, kann man unter Umständen nicht jede Gangsterart mehr nehmen. Ansonsten können bestimmte Gangstertypen nur jeweils in den Bereich gesetzt werden, wo schon Gangster der gleichen Art sind. Pro Gebiet dürfen jedoch nicht mehr als drei Spielfiguren auf einmal eingesetzt werden.
Im letzten Spielabschnitt wird eine neue Aktionskarte für die folgende Runde gezogen und der nächste Spieler macht seinen Zug.
Durch das Setzen von Figuren versuchen die Spieler die verschiedenen Gebiete zu erobern. Dies ist dann der Fall, wenn man die Mehrheit an Feldern in diesem Gebiet in Besitz hat oder kontrolliert. Ein Feld unter Kontrolle zu bringen gelingt dem Spieler, wenn er ein oder mehrere Felder komplett mit seinen Figuren eingeschlossen hat. Alle unbesetzten Felder in diesem Gebiet stehen dann unter seiner Kontrolle.
Um Figuren eines Mitspielers zu eliminieren, muß man sie mit eigenen Steinen direkt und vollständig umkreisen. Die Figuren kommen dann wieder in den Vorrat des Spielers zurück. Es ist nicht erlaubt, eine Figur so einzusetzen, daß sie sofort geschlagen wird, es sei denn, man umkreist durch diesen Zug selbst eine oder mehrere Spielfiguren eines Gegners.
Wenn ein Spieler die Kontrolle über mehr als die Hälfte der Plätze besitzt, kann er dies ankündigen. Gelingt es den Mitspielern in ihren nächsten Zügen nicht, die Mehrheitskontrolle zu verhindern, wird dem Spieler das Gebiet zugesprochen. Alle Spielsteine gehen aus dem Gebiet heraus und wandern in den Vorrat der Spieler zurück. Der Spieler, der die Kontrolle des Gebietes besitzt, läßt nur einen Spielstein als Markierung zurück. Außerdem erhält er eine Prämie, die sich nach dem Gebiet und der Art der sich dort befindlichen Gangster richtet.
Spielende: Sobald alle acht Viertel unter der Kontrolle von Spielern sind, endet die Partie. Es gewinnt der Spieler mit der größten Geldsumme.
Kommentar: Zu zweit ist das Spiel eher schlecht und kann überhaupt nicht überzeugen. Erst bei einer Partie zu dritt oder noch besser zu viert wird eine Partie spielenswert, da Kämpfe um die Kontrolle in einem Viertel nicht so einfach zu kontrollieren sind und man durchaus auch als lachender Dritte einmal einen Bereich erobern kann.
Fazit: Nette Verpackung, aber spielerisch nur durchschnittlich.
Wertung: Das Spiel ist nicht sonderlich interessant und erhält nur 3 Punkte. Für Sammler ist das Spiel vor allem wegen der eigenwilligen Form sehr interessant.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite