Spieletest für das Spiel: DAS ORIGINAL ANNO 1904
Hersteller: Ass 
Preis: n.b.
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 1986 
noch erhältlich: Nein
Autor: 
Besonderheit: 
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Das Original Anno 1904-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 22 Besitzurkunden, 2 Pachturkunden, 15 Privathypotheken, 15 Bankhypotheken, 14 Luxusgüter-Karten, 10 Erbschaftsurkunden, 4 Spielfiguren, 22 Öltürme, 2 Würfel, Spielgeld
Aufmachung: Der Spielplan ist beidseitig bedruckt und zeigt auf der einen Seite die Reproduktion des Original-Spielplans von Monopoly, welches 1904 unter dem Namen „The Landlords Game" erschienen ist. Die Rückseite zeigt eine moderne Fassung des Spielbretts mit Variationen. Bei beiden Spielen geht es um einen Rundkurs mit vielen Feldern. In der Mitte befinden sich Ablagefelder für die verschiedenen Kartenstapel. Auf den Besitzurkunden findet man die Werte zum Kauf des Objektes und die Miete. Die Pachturkunden beziehen sich auf das Wasserwerk und das Stromwerk. Diese Karten haben nur einen Pachtwert auf der Karte.
Private Hypotheken belaufen sich immer auf 50$, sind aber ausgabefrei und benötigen keine Zinsen, während bei Bankhypotheken über 100$ nicht alles Geld ausbezahlt wird und zudem Zinsen fällig werden. Luxusgüter-Karten kosten zwar 50$ pro Karte, bringen am Ende aber 60$ mit in die Berechnung ein. Auf den Erbkarten steht der Wert, den das Erbe besitzt. Auch hier sind alle Karten identisch.
Als Spielfiguren dienen Standardpöppel aus Holz. Die Öltürme für eine Variante sind ebenfalls Standardpöppel, die in schwarz lackiert wurden. Bei den Würfeln handelt es sich um Standard-Sechsseiter. Das Spielgeld ist in Form von Geldscheinen in verschiedenen Größen vorhanden.
Ziel: Es gilt, innerhalb von 10 Spielumrundungen der reichste Spieler zu werden.
Zu Beginn werden die 22 Besitzurkunden gründlich gemischt und in die Spielplanmitte gelegt. Die restlichen Karten kommen als sortierte Stapel auf die entsprechenden Felder im Zentrum des Bretts. Ein Spieler besorgt Stift und Papier, um sich die absolvierten Runden der Spieler zu notieren.
Als Startkapital gibt es 500$. Die ausgesuchte Spielfigur wird auf das Startfeld des Rundkurses gestellt. Nun verteilt man die obersten 12 Karten mit Besitzurkunden gleichmäßig an die Spieler. Die Spieler schauen sich ihre Karten an und können entscheiden, ob sie die Objekte erwerben möchten oder nicht. Beim Erwerb wird der entsprechende Betrag an die Bank gezahlt, die nicht gekauften Karten wandern zurück in den Besitzurkunden-Stapel, der dann neu gemischt wird. Die gekauften Landgüter werden offen ausgelegt. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler, von dem es im Uhrzeigersinn weitergeht.
Man würfelt in seinem Zug mit beiden Würfeln und setzt entsprechend weit auf dem Rundkurs. Die Anweisungen auf dem Zielfeld müssen befolgt werden. Mehrere Figuren auf einem Feld sind möglich. Bei einem Pasch wird nicht noch einmal geworfen.
Wenn ein Spieler auf dem Startfeld landet oder über das Startfeld zieht, erhält er 100$ ausgezahlt. Außerdem schreibt der Spielleiter auf, daß dieser Spieler eine weitere Runde absolviert hat.
Sollte ein Spieler auf einem Landgut-Feld landen, welches nicht verkauft ist, kann er es erwerben oder Pachten. Die Kosten sind jeweils auf den Karten und den Feldern angegeben. Bei der Pacht zahlt man einen weit niedrigeren Preis und legt die Besitzurkunde zur Kennzeichnung quer vor sich aus.
Wenn das Feld von einem Mitspieler gepachtet ist, zahlt man dem Pächter die aufgedruckte Miete. Wenn dann eine weitere Figur auf dem Feld landet, wird die zu zahlende Miete des Neuankömmlings gleichmäßig auf den Pächter und den ersten Mieter verteilt, sofern dieser sich noch auf dem Feld befindet. Ein dritter Spieler kann auf diesem Feld nicht mehr landen und bleibt ein Feld davor stehen.
Der Mieter kann versuchen, dem Pächter den Besitz abzukaufen. Der Preis ist frei verhandelbar, kommt allerdings bis zum aufgedruckten Kaufbetrag in die Bank, da diese das Grundstück noch verwaltet. Nur der überzählige Rest wird dem Pächter als Vermittlungsprovision zuerkannt.
Wenn das Grundstück bereits verkauft ist und man landet mit seiner Figur darauf, muß man das Doppelte an Miete zahlen. Die Miete wird verdreifacht, wenn der Besitzer eines der beiden Nachbargrundstücke sein Eigentum nennen kann, hat er beide, ist der vierfache Betrag zu zahlen.
Wer auf einem Grundbedarfs-Feld landet, muß den aufgedruckten Betrag an die Bank zahlen.
Auf dem Feld „Kein Zutritt" darf man nicht stehen, ansonsten wandert man direkt in das Gefängnis. Man kann diesen Ort nur verlassen, wenn man 50$ an die Bank zahlt oder einen Pasch würfelt. In jeder Runde hat man dazu einen Versuch.
Auf einem Eisenbahnfeld sind 5$ an die Bank zu zahlen. Würfelt der Spieler im nächsten Zug ein Pasch, kann er sofort auf das nächste Eisenbahnfeld ziehen, wenn er dies möchte, unabhängig vom Würfelergebnis. Dort angekommen, muß der Spieler jedoch wieder 5$ in die Bank geben.
Auf dem Feld „Luxusgüter" kann man eine entsprechende Karte für 50$ erwerben. Sie zählt bei Spielende 60$. Will man nichts erwerben, muß man in der folgenden Runde aussetzen.
Wenn man auf dem Strom- oder Wasserwerk landet, erhält der Spieler die Konzession für die Versorgung, sofern sie noch nicht vergeben wurde. Beim Betreten muß ein Spieler nun 5$ für die Benutzung zahlen. In der Endabrechnung ist die Konzession nichts wert.
Das Feld „Park" ist frei von Verpflichtungen und bringt nichts ein.
Wenn ein Spieler nichts zu beleihen hat und über kein Bargeld verfügt, muß er mit seiner Figur ins Armenhaus. Er kann diesen Ort erst wieder verlassen, wenn er wieder zahlungsfähig ist oder er durch einen Würfelwurf auf ein Feld kommt, wo er nichts zahlen muß. Bei einem Sechser-Pasch erhält er von einem reichen Gönner 50$ aus der Kasse.
Auf einem Erbschaftsfeld gibt es 100$ ausbezahlt. Die Karte bringt zusätzlich in der Endabrechnung weiteres Geld.
Man kann, wenn nicht mehr genügend Bargeld vorhanden ist, Hypotheken aufnehmen. Hypotheken sind nur auf eigenem Besitz und nicht auf Pachtgrundstücke anwendbar. Der Spieler nimmt eine Bankhypothek auf und erhält 90$ ausbezahlt. Der Hypothekenschein kommt auf das beliehene Grundstück. Wenn ein Spieler das Startfeld erreicht oder überschreitet, werden die Zinsen von 5$ fällig. Eine Rückzahlung kostet 100$.
Bei Privathypotheken unter Spielern können die Bedingungen frei ausgehandelt werden.
Hat ein Spieler den Spielplan zehnmal umrundet, kann er von nun an vorwärts oder rückwärts ziehen. Er erhält allerdings bei der Überquerung des Startfeldes kein Geld mehr.
Spielende: Sobald alle Spieler zehn Runden absolviert haben, endet die Partie. Nun rechnet man das Gesamtvermögen jedes Spielers, wobei zunächst die Hypotheken zurückgezahlt werden. Der Kaufpreis der eigenen Grundstücke, die vergebenen privaten Hypotheken, das Bargeld, die Luxusgüter und die Erbschaftsurkunden werden zusammengerechnet. Der Spieler mit dem größten Vermögen gewinnt das Spiel.
Kommentar: Bei der Variante mit Ölfeldern kann ein Spieler, wenn er drei nebeneinander liegende Felder hat (auch über Eck!) in seinem Spielzug nach Öl bohren, wenn er eines der drei Felder betritt. Er zahlt 50$ in die Kasse und würfelt dann mit beiden Würfeln. Bei einer 9 oder mehr ist er fündig geworden und erhält einen Ölbohrturm, den er auf das entsprechende Landgut stellt. Kommt nun ein Spieler auf das Feld, muß er das zehnfache an Miete zahlen. Ein Besitz mit einem Ölturm zählt am Ende der Partie das zehnfache seines Kaufpreises.
Das Spiel erinnert schon deutlich an die heutige Version von Monopoly. Die Variante mit dem Öl läßt leider die Frage offen, ob mehrere Öltürme auf einem Feld erlaubt sind und wieviel Versuche man machen darf.
Fazit: Das alte Monopoly mit Original-Regeln.
Wertung: In dieser Form gefällt Monopoly natürlich nicht so sehr, da die Spielmöglichkeiten eingeschränkter sind. Die Ausgabe von Ass kann daher nur 3 Punkte bekommen und ist für heutige Verhältnisse nur durchschnittlich. Für Spielesammler dürfte es aber trotzdem durchaus interessant sein, da auch die englischen Originalregeln abgedruckt wurden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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