Spieletest für das Spiel: SIEDLER VON CATAN – DIE KOLONIEN
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 14 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 3-4
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus Teuber
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Mai 2008
Kategorie: Erweiterung zu Die Siedler von Catan Seefahrer
Bewertungsbild Die Siedler von Catan Die Kolonien-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 2 Rahmenelemente, 4 Übersichten, 10 Landschaftsplättchen, 92 Koloniechips, 20 Stützpunkte, 4 Kriegsflotten, 1 Pirat
Aufmachung: Die Rahmenstücke sind wie gewohnt aus Pappe und bilden zusammen mit den Rahmenelementen der Seefahrer-Erweiterung die Spielfläche. Auf den Übersichten gibt es einen Kurzabriß der Baukosten und Tauschmöglichkeiten, die sich durch die Neuerungen im Spiel ergeben.
Für dieses Szenario benutzt man zusätzliche Landschafts-Felder. Es gibt einige Wasserflächen, Dschungel, Vulkane und einen Goldfluß.
Die kleinen Kolonieplättchen lassen sich in Gold, Erz, Edelsteine und Entdeckungsplättchen aufteilen.
In jeder Spielfarbe gibt es speziell gestaltete Stützpunkte aus Kunststoff. Außerdem besitzt jeder eine Kriegsflotte, die ebenfalls schön gestaltet wurde. Ein schwarzes Piratenschiff rundet das Spielmaterial ab.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst schnell 11 bzw. 12 Siegpunkte zu erzielen.
Zu Beginn wird die Insellandschaft gemäß einer Abbildung aufgebaut. Einige Felder bleiben zunächst leer und werden erst während des Spiels entdeckt, bevor dort Landschaftsplättchen ausliegen dürfen. Dafür mischt man die neuen Landschafts-Felder mit einigen der verbliebenen Landschaften des Grundspiels und bildet einen verdeckten Nachziehstapel. Auch die nicht verwendeten Zahlenchips werden verdeckt gemischt und dann gestapelt.
Jeder nimmt sich dann die Siedlungen, Städte und Straßen des Grundspiels und bekommt noch drei Schiffe, die Kriegsflotte und die gleichfarbigen Stützpunkte.
Die Gründung der ersten Siedlungen erfolgt ähnlich dem Standardspiel. Die erste Gebäudeansammlung jedes Spielers muß dabei auf der Seite liegen, bei der es später neues Land zu entdecken gibt. Bei drei Personen beginnt man mit drei Dörfern.
Die Schiffe bewegen sich in diesem Spiel über die Wasserfläche immer von Eckpunkt zu Eckpunkt. Die Zugweite entspricht dabei dem höheren Zahlenwert der beiden Ertragswürfel. Der Bewegungswert gilt für jedes Schiff. Man kann andere Schiffe passieren, aber nicht auf dem gleichen Feld den Zug beenden. An einem Piraten kommt man nicht vorbei. Befindet sich an einer Kreuzung eine fremde Siedlung, kann man in diesen Hafen nicht einlaufen.
Erreicht man mit seinem Schiff einen Knotenpunkt, der an die nicht entdeckte Fläche angrenzt, zieht man ein Landschaftsfeld vom Vorrat und legt dieses dort ab. Bei einem Wasserfeld kann man mit seinem Schiff danach weiterfahren, sofern noch Bewegungspunkte übrig sind.
Erscheint ein Landfeld, kommt das Schiff in den Vorrat und man plaziert einen Stützpunkt direkt auf dem Feld. Dann erhält man noch ein Entdeckerplättchen. Besitzt das Landfeld keinen Zahlenwert, legt man den obersten Zahlenchip auf das neu entdeckte Gebiet.
Erreicht ein Schiff eines Mitspielers ein Feld mit einem Stützpunkt, kann sich der Spieler aussuchen, ob er weiter zieht oder ebenfalls einen Stützpunkt baut.
Nur mit Hilfe eines Stützpunktes kann man Siedlungen auf diesem Inselabschnitt errichten. Eine Siedlung muß dabei immer an einen Kreuzungspunkt neben einem Stützpunkt liegen. Grenzt der Kreuzungspunkt an mehrere Landschaften an, muß jedes Feld einen Stützpunkt beherbergen. Nach dem Bau kommen die Stützpunkte dann wieder in den Vorrat zurück. Über Straßen kann man wie gewohnt die Insel weiter erkunden. Siedlungen in so geschaffenen Kolonien dürfen niemals zu Städten werden.
Die neuen Kolonien produzieren genauso Waren wie die normalen Landschaftsfelder. Gebirgsfelder bringen Erz, der Goldfluß erzeugt Gold, in der Wüste findet man Edelsteine und im Dschungel gibt es weitere Entdeckungsplättchen. Bei Vulkanen erscheint ein Kolonieplättchen nach Wahl. Die Plättchen werden direkt in den angrenzenden Siedlungen eingelagert und kommen nicht sofort zum Spieler. Jede Siedlung hat dabei eine begrenzte Kapazität.
Die Plättchen müssen mit Schiffen zu einer Heimatsiedlung gebracht werden. Gold wird dort in einen beliebigen Rohstoff (außer Erz) umgewandelt, während Edelsteine und Entdeckungsplättchen gesammelt werden. Für zwei Edelsteine gibt es eine Entwicklungskarte, für drei Entdeckungsplättchen einen Siegpunkt.
Vulkane bringen Kolonieplättchen nach Wahl. Danach bricht der Vulkan jedoch aus und kann unter Umständen eine angrenzende Siedlung nebst eingelagerten Plättchen vernichten.
Bei der „7“ wird der Pirat versetzt. Er kommt immer auf freie Meereskreuzungen. Sind auf angrenzenden Kreuzungspunkten Schiffe oder Siedlungen, dann darf man wie üblich eine Handkarte stehlen. Stützpunkte sind vor dem Zugriff geschützt.
Um sich zu schützen kann man die Kriegsflotte bauen. Sie kommt ins Zentrum eines Seefeldes und schützt die eigenen Schiffe auf angrenzenden Kreuzungspunkten. Auch der Pirat darf keinen dieser Punkte befahren. Das Versetzen der Flotte ist möglich, kostet jedoch eine Rohstoffkarte.
Spielende: Bei drei Spielern braucht man 12 Siegpunkte, ansonsten nur 11 Siegpunkte für den Sieg.
Kommentar: „Die Kolonien“ ist ein Szenario, welches bereits früher einmal im legendären „Die Siedler von Catan“-Buch vorgestellt wurde. Die Neuauflage besitzt das Material in der Aufmachung, wie es für die neueren Plastik-Siedlerspiele benötigt wird. Aber auch Besitzer der alten Ausgaben können diese Erweiterung problemlos nutzen, sofern sie über die Seefahrer-Erweiterung verfügen.
Interessant an diesem Szenario ist die Verwendung der Schiffe, die nun nicht mehr starr als „Wasserstraßen“ fungieren, sondern direkt gezogen werden und Material einladen und wieder nach Hause bringen. Durch die Kriegsflotte wird der Rohstoff Wolle etwas aufgewertet, da man nur mit diesem die Flotte zu neuen Positionen bewegen kann. Erz wird Mangelware, da es nur auf den zu entdeckenden Inseln gefunden werden kann. Auf den Städtebau wird man daher eine ganze Zeitlang verzichten müssen. Da weiterhin nur fünf Siedlungen möglich sind, muß man den Ausbau der eigenen Gebiete mit etwas mehr Bedacht angehen. Schließlich können auf Kolonien keine Städte gebaut werden und einmal dort abgesetzte Dörfer verbleiben bis zum Spielende dort.
Die Vulkane sind Freud und Leid. Werden sie aktiviert, freut man sich, solange das Dorf dort nicht anschließend in Schutt und Asche gelegt wurde.
Der Spielunterschied bei verschiedenen Spielerzahlen beschränkt sich im Wesentlichen auf weniger Platz beim Bauen und mehr Handelsmöglichkeiten im Spiel zu viert gegenüber einer Partie zu dritt.
Fazit: Eine schöne Erweiterung für alle, die gerne mit den Seefahrern spielen.
Wertung: Mit 5 Punkten kann die kleine Schachtel jedem Siedler-Fan empfohlen werden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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