Spieletest für das Spiel: DIE SIEDLER VON CATAN JUNIOR
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 6-               
Anzahl Spieler: 3-4
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus Teuber
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2007
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Die Siedler von Catan Junior-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Würfel, 28 Lager, 32 Schiffe, 1 Pirat, 24 Ereigniskarten, 95 Ausrüstungskarten, 1 Marktplatz, 4 Hafenkärtchen, 4 Baukarten
Aufmachung: Der Spielplan ist beidseitig bedruckt und zeigt jeweils eine Inselgruppe mit Startpositionen für drei oder vier Spieler. Die Inseln bestehen dabei aus Sechseck-Feldern mit unterschiedlichen Rohstoffen. Jedes Feld hat eine Ziffer zwischen 1 und 5. An den Kanten der Inseln befinden sich Bauplätze für die Lager der Spieler und gestrichelte Linien zwischen den Bauplätzen geben Schiffsrouten vor, die man mit eigenen Figuren belegen kann.
Jeder Spieler verfügt über eine Reihe von Lagern und Schiffen, die detailreich aus Kunststoff gefertigt wurden. Gleiches gilt für den Piraten, der niemandem untersteht und für die Erträge aus den Landschaften eine Bedrohung darstellt.
Die Ereigniskarten sind positiv und bringen meistens neue Rohstoffe und weitere Annehmlichkeiten. Für jeden der fünf Rohstoffsorten gibt es eine Reihe von passenden Ausrüstungskarten. Diese werden im Verlauf des Spiels getauscht und verbaut.
Auf dem Marktplatz befinden sich fünf Stände, wo Ausrüstungskarten ausliegen und im Verlauf des Spielzugs gegen andere Rohstoffe eingetauscht werden können. Die Hafenplättchen erwirbt man bei der Errichtung von Lagern auf bestimmten Feldern des Spielbretts. Sie erleichtern den Tausch von Rohstoffen. Es gibt für vier Rohstoff-Arten jeweils ein Hafenplättchen. Auf den beigelegten Baukarten sind alle möglichen Bauvorhaben mit den benötigten Rohstoffkarten zu finden.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst schnell alle eigenen Lager auf das Spielbrett zu bringen.
Zu Beginn wird der Spielplan mit der passenden Seite ausgelegt. Jeder bekommt die Lager und Schiffe einer Farbe und dazu eine Baukarte. Gemäß den Startpositionen werden die ersten Lager und der Pirat auf dem Spielbrett aufgestellt. Ein Spieler mischt die Ereigniskarten gut durch und legt sie als verdeckten Stapel bereit. Schließlich sortiert man die Ausrüstungskarten nach ihren Motiven und legt jeweils eine Karte pro Art offen auf den Marktplatz. Die Hafenkärtchen kommen als verdeckter Stapel neben den Markt.
Der aktive Spieler durchläuft mehrere Phasen in seinem Spielzug.
Zunächst würfelt man einmal und alle Spieler, die ein Lager an einer Landschaft mit der gleichen Ziffer haben, bekommen pro Lager eine passende Rohstoffkarte auf die Hand. Bei einer 6 darf der Spieler den Piraten von seiner derzeitigen Position auf ein beliebiges anderes Landschaftsfeld setzen. Ein Feld, in dem sich der Pirat befindet, kann keine Rohstoffe erwirtschaften.
Nach den Erträgen kann der Spieler in beliebiger Reihenfolge bauen und tauschen. Um ein Lager oder ein Schiff zu bauen, benötigt man die auf der Baukarte vorgegebenen Rohstoffe. Das entsprechende Objekt wird danach auf ein freie Position des Spielplans gestellt. Dabei muß man jedoch beachten, daß immer alle Lager und Schiffe direkt miteinander verbunden sein müssen. Auch eine Ereigniskarte kann durch Abgabe bestimmter Rohstoffkarten aufgenommen werden. Sie wird anschließend sofort ausgeführt. Man bekommt durch diese Karten neue Rohstoffe, darf Schiffe oder Lager einsetzen oder sogar den Piraten auf ein anderes Feld bewegen.
Sobald ein Spieler eine Ereigniskarte mit Piratenbewegung gezogen hat, darf er als Bonus eines seiner Lager auf die Pirateninsel stellen. Die Karte bleibt bis zum Spielende offen vor dem Spieler liegen. Sobald ein anderer Spieler ebenfalls die gleiche Anzahl dieses Kartentyps ausliegen hat, muß das Lager jedoch wieder zurückgenommen werden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um zu tauschen. Grundsätzlich kann man immer drei Rohstoffe einer Sorte gegen einen beliebigen anderen Rohstoff mit der Bank tauschen. Hat man einen Hafen gebaut, darf man die Rohstoffe seines Hafenplättchens im Verhältnis 2:1 mit der Bank tauschen. Der freie Rohstofftausch mit Mitspielern ist ebenfalls möglich, wobei immer nur mit dem aktiven Spieler gehandelt werden darf.
Einmal im Zug kann auch der Marktplatz in Anspruch genommen werden. Man legt dazu eine beliebige Rohstoffkarte auf den Marktplatz und nimmt sich dafür eine andere Rohstoffkarte von dort weg. Sollten später einmal fünf identische Rohstoffkarten auf dem Markt ausliegen, werden alle Karten entfernt und wieder fünf unterschiedliche Waren neu ausgelegt.
Spielende: Gelingt es einem Spieler, sein letztes Lager zu verbauen, hat er die Partie für sich entschieden.
Kommentar: Die wesentlichen Elemente des Catan-Prinzips wurden übernommen, obwohl das Spiel an einigen Stellen eine Überarbeitung erhielt.
Der Pirat ist nicht ganz so schlimm, weil es kein Handkarten-Limit mehr gibt und die Kinder ihre Rohstoffe behalten dürfen. Allerdings blockiert die Figur weiterhin ein Feld und das gegebenenfalls über einen längeren Zeitraum. Da nur wenige Inseln vorhanden sind, kann man sich gegen diese Art der Blockade dann nur schwer wehren. Durch die feste Vorgabe der Startaufstellung bleibt das Spiel eigentlich immer ähnlich und das destruktive Element des Blockierens von Mitspielern gerät in den Hintergrund.
Gut gelungen ist dagegen der neue Tauschmechanismus, da man hier die für einen unerreichten Rohstoffe leichter bekommen kann. Erfahrungsgemäß ist der Handel unter den Mitspielern bei Kindern nicht besonders beliebt und wird selten vorgenommen und so bietet sich hier eine gute Alternative an.
Etwas verwirrend sind die neuen Grafiken, die für die Rohstoff-Sorten Verwendung fanden. Gerade Erwachsene, die das Grundspiel kennen, hatten hier oft Probleme. Auch das Erkennen der Ereigniskarten mit dem Versetzen des Piraten, die vor dem Spieler liegen bleiben müssen, hätte man besser kennzeichnen können.
Ein Problem können allerdings ungeduldige Kinder sein, denn mit 45-60 Minuten verlangt das Spiel schon einiges an Konzentration und Sitzfleisch bei den Kleinen.
Fazit: Als Einstieg in die Welt von Catan ganz passabel.
Wertung: Mit 4 Punkten konnte uns das Spiel nicht in allen Punkten überzeugen, was aber sicherlich zum Teil auch daran liegt, daß wir das Grundspiel als Erwachsene natürlich schon ausgiebig gespielt haben. Kinder, die das Spiel noch gar nicht kannten, spielten es gerne.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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