Spieletest für das Spiel: COLORADO
COUNTY
Hersteller: Schmidt Preis: 50 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 1999 noch erhältlich: Nein Autor: Reinhard Staupe Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Schmidt recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
6 Seen, 4 Sichtschirme, 66 Cowboy-Plättchen, 4 Spielfiguren, 160 Markierungssteine,
16 Landverkaufsplättchen, 48 Landkarten, 12 Flaggensteine, 1 Beutel
Aufmachung: Das
Spielbrett hat am Rand eine Punkteleiste. In der Mitte befinden sich 10x15
Felder, auf denen im Verlauf des Spiels die Markierungssteine gesetzt werden.
Die Steine sind aus Holz und haben die Form von kleinen Würfeln. Die
Seen sorgen für immer andere Startaufstellungen und werden vor der
Partie auf beliebige Felder gelegt. Sie haben einen Punktwert, der sich
nach ihrer Größe richtet. Hinter den Sichtschirmen bewahrt man
die Cowboy-Plättchen auf. Sie haben einen Zahlenwert zwischen 1 und
66 und kommen in den Stoffbeutel. Als Spielfigur dient ein kleines Männchen
in den jeweiligen Farben. Die Landverkaufsplättchen markieren eigene
Flächen, die man während des Spiels verkaufen will. Auf den Spielkarten
sieht man eine farbige Flagge und darunter ein bis vier Felder in geometrischen
Figuren. Mindestens eines der abgebildeten Felder hat ein Sternsymbol.
Passend zu den Flaggenfarben gibt es entsprechende zylindrische Flaggensteine,
jeweils drei pro Farbe. Die Grafik und das Spielmaterial sind hervorragend
gelungen und machen neugierig auf das eigentliche Spiel.
Ziel: Es gilt, nach
vier Wertungen die meisten Punkte zu haben. Zunächst wird der Spielplan
ausgebreitet und dann kommen die Seen auf beliebige Felder. Anschließend
setzen die Spieler abwechselnd die Flaggensteine auf das Brett. Sie dürfen
dabei nicht direkt aneinander angrenzen.
Jeder Spieler erhält je nach Spielerzahl
fünf oder vier Landverkaufsplättchen, sowie die Spielfigur und
die Markierungssteine einer Farbe. Die Figur kommt auf das Startfeld der
Punkteleiste. Nun sortiert man die Karten nach ihren Flaggenfarben und
mischt sie getrennt. Anschließend legt man aus jeder Farbe drei Karten
verdeckt zu einem separaten Stapel zusammen. Dieser wird erneut gut durchgemischt
und stellt den Spielstapel der ersten Runde dar. Jetzt gibt es noch einen
Sichtschirm für jeden, bevor man sich dann 15 Cowboys aus dem Beutel
zieht, mit denen man das Spiel beginnt.
Eine Spielrunde gliedert sich in mehrere Phasen
und endet mit einer Wertung. Zu Beginn jeder Phase werden je nach Spielerzahl
zwei oder drei Karten des gemischten Flaggenstapels aufgedeckt.
Anschließend nimmt sich jeder eine gewisse
Anzahl an Cowboy-Plättchen und bietet sie in der Faust an. Haben dies
alle Spieler getan, werden die Hände geöffnet und man vergleicht
die Gebote. Derjenige, der die meisten Plättchen geboten hat, gewinnt
den Bietabschnitt. Die Ziffern der Plättchen spielen nur dann eine
Rolle, wenn mehrere Spieler gleichviele Kärtchen geboten haben. Dann
entscheidet die höchste Ziffer innerhalb der gleichhohen Gebote für
die Reihenfolge. Die Spieler dürfen sich entsprechend dem Ergebnis
des Bietabschnittes jeweils eine Karte nehmen und geben ihr Gebot in den
Beutel. Bekommt ein Spieler keine Karte mehr (bei 3 oder 4 Personen), muß
er auch nichts zahlen. Er darf sich statt dessen ein Plättchen aus
dem Sack ziehen. Bietet man keine Cowboys, darf man zwei Plättchen
aus dem Sack nehmen.
Nach dem Ersteigern werden die Bauplätze
besetzt. Der oder die Sterne geben die Position an, die ein Flaggenstein
der gleichen Farbe auf dem Spielfeld hat. Davon ausgehend darf der Spieler
auf jedes unbebaute Grundstück, welches durch die Grundstückskarte
mit einem Stern angezeigt wird, einen seiner Markierungssteine legen. So
werden ein bis zwei Felder mit eigenen Steinen besetzt. Der besetzte Flaggenmarker
und die erworbene Karten kommen neben das Spielbrett.
In jeder Spielrunde darf man bis zu zwei Grundstücke
verkaufen. Dazu legt man zu einem beliebigen Zeitpunkt eines seiner Verkaufskärtchen
auf das zu verkaufende eigene Grundstück und fragt, ob jemand Interesse
daran hat. Kauft niemand, erhält der Spieler zwei Cowboy-Plättchen
aus dem Sack und legt seinen Markierungsstein in den Vorrat zurück.
Kauft ein Spieler, zahlt dieser dem Verkäufer einen Cowboy und darf
das Feld mit einem eigenen Markierungsstein belegen. Wenn sich mehrere
Käufer streiten, machen sie Gebote. Der Verkäufer erhält
die gebotene Anzahl an Cowboys und darf sich danach noch 2 aus dem Beutel
ziehen. Unmittelbar vor einer Wertung darf jedoch kein Land mehr verkauft
werden.
Eine Runde endet, wenn die 12 Karten versteigert
sind. Je nach Runde gibt es unterschiedlich viele Punkte für die meisten
besetzten Randfelder, umbaute Seen, Paarsteine und die größte
zusammenhängende Landmasse. Die erreichten Punktzahlen werden auf
der Punkteleiste markiert und man mischt dann die nächsten 12 Bauplatzkarten
nach oben genanntem Muster für die nächste Runde.
Spielende: Nach
4 Runden und Wertungen gewinnt der Spieler, dessen Spielstein auf der Punkteleiste
am weitesten vorne steht.
Kommentar: Bei „Colorado
County“ muß man lernen, nicht allzu fixiert auf eine bestimmte Wertung
zu sein, da die Punkte sich hierfür dramatisch verändern. Während
die Seen am Anfang wenig Punkte bringen, steigert sich ihr Wert in der
Schlußrunde beträchtlich. Dafür bringen die Randfelder
nur in den ersten Runden viele Punkte. Erfreulicherweise hielten sich die
Überlegungen der Spieler in Grenzen und der Spielfluß war recht
zügig.
Fazit: Ein gutes
Spiel von R. Staupe. Das 2-Personen-Spiel ist taktischer, macht aber genauso
viel Spaß.
Wertung: Die Schmidt-Neuheit
bekommt 5 Punkte und ist gelungen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de