Spieletest für das Spiel: CLUEDO VIDEO
Hersteller: Parker 
Preis: n.b.
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 2-
Erscheinungsjahr: 1985 
noch erhältlich: Nein
Autor: 
Besonderheit: 
Kategorie: Das besondere Spiel
Bewertungsbild Cluedo Video-Foto

Ausstattung: 1 Videokassette, 1 Detektivhandbuch, 1 Lösungsfilter, 10 Karten Verdächtige, 18 Ermittlungskarten, 84 Hinweiskarten, 1 Block
Aufmachung: Die Videokassette ist in drei Abschnitte unterteilt. Jeder Abschnitt besitzt dabei fünf Kapitel, die man sich anschauen kann. Das Detektivhandbuch ist gleichzeitig die Spielanleitung und gibt zu jedem der 18 Fälle die richtige Lösung. Diese kann man jedoch nur mit dem Lösungsfilter erkennen. Für jeden Abschnitt gibt es sechs Fälle zu bearbeiten.
Auf den Karten mit den Verdächtigen findet man jeweils ein Portrait des vermeintlichen Täters. Mit den Ermittlungskarten stellt man den Mitspielern Fragen, auf die sie zu antworten haben.
Die Hinweiskarten lassen sich in drei Abschnitte unterteilen. Jede Hinweiskarte hat ihrerseits für die sechs möglichen Fälle des Abschnitts einen Hinweis parat.
Der Block dient zum Notieren der Informationen. Er ist groß und bietet genügend Platz für eigene Gedanken zum Tathergang und den Verdächtigen.
Ziel: Es gilt, den oder die Mörder herauszufinden und den Fall als erstes zu lösen.
Zu Beginn sucht man sich einen Abschnitt aus, den man spielen möchte. Danach wählt man einen der sechs Fälle dieses Abschnittes aus. Dann wird das Band zur Einführung des gewünschten Abschnittes gespult. Danach einigt man sich, ob in Teams oder einzeln gespielt werden soll. Aus den gemischten Karten mit den Verdächtigen erhält jeder eine Person zugeteilt, die er vor den anderen geheim hält. Die Personenkarte liegt immer verdeckt vor dem Spieler und gehört nicht zu seinen Handkarten.
Nun bekommt jeder ein Blatt zum Notieren der Informationen und sucht sich einen Stift. Dann werden die Hinweiskarten des aktuellen Abschnitts mit den restlichen Verdächtigen und allen Ermittlungskarten zusammen gut gemischt. Jeder bekommt fünf Karten auf die Hand. Die verbliebenen Karten kommen als Zugstapel in die Mitte der Spielfläche.
Wenn man sich auf einen Startspieler geeinigt hat, wird das Band mit der Einführung gestartet. Nachdem das Kapitel beendet ist, stoppt man das Videoband. Jetzt muß jeder nacheinander eine Angabe zur Identität seiner Person machen. Die Angabe muß der Wahrheit entsprechen und kann auch auf mehrere Personen zutreffend sein. Sie muß auf der Beobachtung des Videos beruhen und die Information muß noch unbekannt sein. Die Aussage muß dabei immer positiv sein und darf keine Verneinung enthalten. Angaben, die alle Personen gleichermaßen betreffen, sind ebenfalls nicht gestattet. Wenn erforderlich, muß man die Szene angeben, in der man die Aussage überprüfen kann.
Nachdem die Identitätsangaben bei allen Spielern gemacht und notiert wurden, beginnt eine Spielrunde mit dem Startspieler. Hat der aktive Spieler eine Ermittlungskarte, so muß er diese ausspielen. Besitzt der Spieler keine Ermittlungskarte, dann zieht er die oberste Karte vom Zugstapel. Handelt es sich hierbei um eine Ermittlungskarte, wird diese sofort gespielt. Ist es dagegen eine Hinweiskarte oder ein Verdächtiger, bleibt die Karte in der Hand des Spielers und man notiert sich die neuen Informationen.
Beim Ausspielen einer Ermittlungskarte kann man in der Regel zwischen drei Fragen auswählen. Danach wird die Karte auf den Ablagestapel gelegt. So kann man gezwungen werden, eine eigene Hinweiskarte offen vorzulesen, eine Hinweiskarte bei einem Mitspieler stehlen oder ein bis drei Hinweiskarten aus der Hand verdeckt in den Ablagestapel geben, damit sie vor Mitspielern erst einmal sicher sind. Es ist auch möglich, einen Mitspieler um einen Hinweis zu bitten oder ihn zu zwingen, eine Hinweiskarte laut vorzulesen, wodurch die Informationen allen Spielern zugänglich wird. In diesem Fall kommt die vorgelesene Hinweiskarte offen beiseite und bleibt dort bis zum Spielende. Auf einigen Karten kann man nach weiteren Informationen zur Identität eines Spielers fragen oder eine Szene auswählen, die noch einmal gespielt werden soll.
Nachdem jeder eine Runde lang eine Karte gespielt oder gezogen hat, wird das nächste Kapitel gestartet. Wenn alle Kapitel eines Falls gezeigt wurden, können Fragen nach der Identität und das Anschauen von Szenen nur noch über Ermittlungskarten erfolgen.
Glaubt ein Spieler, daß er die Lösung des Falles ermittelt hat, dann kann er in seinem Spielzug Anklage erheben. Dazu schreibt er die Lösung schnell auf sein Tatbestands-Blatt und prüft mit dem Filter die richtige Lösung, ohne sie laut zu nennen. Hat man sich vertan, muß man alle Handkarten abwerfen und scheidet aus dem laufenden Spiel aus. Fragen zur Identität müssen natürlich weiterhin beantwortet werden.
Lag man mit seiner Vermutung richtig, muß man nun nur noch die Personen-Karten der Mitspieler richtig identifizieren, um die Partie zu gewinnen. Scheitert man hier, geht das Spiel normal weiter.
Spielende: Wenn man den Fall richtig gelöst hat und alle Personen-Karten der Mitspieler richtig benennen kann, ist man Gewinner der Partie.
Kommentar: Das Video-Kartenspiel ist nicht einfach. Jede Partie dauert auch in kleiner Besetzung pro Fall ca. 2 Stunden, bis man den oder die Täter erwischt hat. Dabei gilt es sehr häufig, auf kleine Details zu achten, um die Identitäten der Mitspieler und die Hinweiskarten richtig einzuordnen.
Das Detektiv-Gefühl ist bei der Video-Version des Brettspielklassikers sehr hoch. Es macht Spaß, sich in die Charaktere hineinzuversetzen und oft wünscht man sich die richtigen Ermittlungskarten, um die passenden Fragen stellen zu können oder sich eine Szene noch einmal anzuschauen, um die auf den Hinweiskarten angegebenen Passagen zu überprüfen. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei moderat bis schwer.
Die Kapitel sind von recht hoher Qualität und man merkt, daß sich die Schauspieler Mühe gegeben haben. Die deutsche Synchronisation ist dabei ganz passabel.
Fazit: Ein gutes Video-Gesellschaftsspiel.
Wertung: Mit guten 4 Punkten kann man „Cluedo Video" als gelungen bezeichnen. Mehr Punkte gibt es nicht, weil man nach der Lösung aller Fälle selten noch eine weitere Partie spielen wird. Zu häufig weiß man später noch, wie die Lösung des Falles war. Dies gilt zumindest für die einfacheren Fälle.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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