Spieletest für das Spiel: CASTILLO
Hersteller: Siebenstein Spiele 
Preis: 32 Euro
empf.Alter: 8-88 
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 1995 
noch erhältlich: Nein
Autor: Frank Schmerse, Jürgen Reiche
Besonderheit: 
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Castillo-Foto

Ausstattung: 1 Pyramide, 114 kleine Bausteine, 20 Spielfiguren, 1 Würfel
Aufmachung: Die Pyramide besteht aus einem großen Holzklotz, der auf der Oberseite einen Rundkurs mit 12 Feldern besitzt. Darauf wird ein kleinerer Klotz gestellt, der das Ziel darstellt und eine Einteilung mit acht unterschiedlichen Punktwerten hat. Die kleinen Bausteine bilden zunächst eine Ebene rund um die Pyramide und werden im Verlauf des Spiels treppenartig gestapelt, damit die Spielfiguren die Spitze der Pyramide erreichen können.
Als Spielfiguren dienen kleine Holzzylinder in fünf Spielerfarben. Jeweils einer dieser Steine ist mit einem Aufdruck versehen. Ein normaler Würfel rundet das Spielmaterial ab.
Ziel: Es gilt, möglichst viele Spielsteine auf gewinnbringende Felder bei der Pyramidenspitze unterzubringen.
Am Anfang wird die Pyramide in der Tischmitte aufgebaut. Je nach Anzahl der Spieler legt man anschließend die kleinen Bausteine nach einem vorgegebenen Muster an die Pyramide an. Jeder Spieler erhält die Spielsteine einer Farbe. Der speziell markierte Spielstein muß während der gesamten Partie identifizierbar bleiben.
Alle Spielfiguren befinden sich zunächst außerhalb der Spielfläche. Der aktive Spieler würfelt und setzt dann von einem beliebigen Randfeld aus eine seiner Figuren ein oder bewegt alternativ eine bereits auf der Spielfläche stehende Figur waagerecht und senkrecht. Das Überspringen von anderen Figuren ist nicht möglich und man darf während seines Zuges kein Feld zweimal betreten.
Um zur Pyramidenspitze zu gelangen, muß man aus den kleinen Spielsteinen eine Treppe bauen. Zu diesem Zweck darf man während seiner Bewegung einen Baustein mitnehmen, sofern dieser an seiner Ausgangsposition über mindestens eine freie Kante verfügt, also kein anderer Baustein oder die Pyramide angrenzt.
Die Spielsteine können Höhenunterschiede überwinden, die einen Baustein hoch sind. Dabei dürfen sie einen Baustein mitführen. Eine Höhe von mehr als einem Baustein kann nicht überwunden werden.
Um von der Startebene zum Sockel der Pyramide zu gelangen, muß man vier Treppenstufen bilden können. Vom Sockel aus benötigt man eine weitere Treppenstufe, bevor man die Spitze erreichen kann. Erreicht eine Spielfigur dann eines der Felder am oberen Ende des Gebäudes, bleibt sie dort für den Rest der Partie stehen.
Um die Gegenspieler zu behindern, kann man ihre Spielfiguren hinauswerfen. Dies geht jedoch nur, wenn die schlagende Figur vor Beginn der Bewegung auf der gleichen Ebene oder einer höheren Position gestanden hat. Die Augenzahl muß passend sein, damit man eine Figur herauswerfen kann. Geschlagene Figuren dürfen in Folgezügen wieder über Randfelder auf das Spielfeld gebracht werden.
Eine effektive Methode ist das Blockieren. Dazu wird ein eigener Spielstein auf eine fremde Treppe gestellt. Da diese Figur nur von der gleichen Ebene aus geschlagen werden kann, muß der Mitspieler erst einen weiteren Zugang zur Treppe bauen.
Durch das Wegnehmen von Bausteinen kann es sein, daß sich Teile der unteren Ebene von der Pyramide abspalten. Die so entstandenen Gräben können wieder zugemacht werden, wenn ein Spielstein mit einem Bauelement seinen Zug dort beendet. Es ist jedoch nicht möglich, über einen Graben mit einer Figur zu springen.
Spielende: Wenn fünf Spielsteine die Spitze erreicht haben, endet die Partie. Es gewinnt der Spieler, der die höchste Gesamtsumme auf der Pyramidenspitze besitzt. Die speziell markierte Figur bringt vier Bonuspunkte, wenn sie auf den Wertungsfeldern steht.
Kommentar: Mit „Castillo" hat der Spieleverlag Siebenstein ein weiteres gutes Spiel auf den Markt gebracht. Das Material ist hervorragend und das Spiel funktioniert zu zweit oder in voller Besetzung. Gerade die Blockade von Treppen ist eine nette und zugleich gemeine Idee, die permanent für Stimmung und Gelächter sorgt. Um sich dagegen zu wehren, muß man schon einen Spielstein zur Bewachung abstellen. Dieser kann jedoch auch nicht immer den Diebstahl von Bausteinen an der eigenen Treppe verhindern.
Etwas nervig ist die aufwendige Vorbereitung, bei der alle Bausteine zunächst in der Grundebene abgelegt werden müssen. Hier wäre ein Spielbrett die bessere und kostengünstigere Lösung gewesen. Die Regel ist relativ eindeutig, allerdings fehlt eine genaue Klärung, ob ein Spielstein, der die Pyramidenspitze erreicht, im gleichen Zug noch dort herumwandern darf oder nicht.
Fazit: Ein nettes Bauspiel mit Ärgerpotenzial.
Wertung: Mit soliden 4 Punkten gehört „Castillo" in jedem Fall zu den besseren Spielen von Siebenstein.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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