Spieletest für das Spiel: CARTAGENA 2
Hersteller: Winning Moves             
Preis: 18 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Leo Colovini
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2006
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Cartagena 2-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Winning Moves recht herzlich!

Ausstattung: 5 Spielplan-Teile, 1 Boot, 1 Piratennest, 1 Flagge, 105 Karten, 30 Spielfiguren
Aufmachung: Die Spielplanteile zeigen jeweils einen Weg mit sieben Feldern. Jedes Feld wird dabei durch eines von sieben Symbolen beschrieben. Die Spielplanteile sind beidseitig bedruckt und unterscheiden sich alle in der Anordnung der sieben Symbole. Mit diesen Spielplanteilen werden zwei Inseln gebildet.
Zwischen den Inseln liegt ein Boot. Dieses ist in Form eines dicken Papp-Plättchens beigelegt. Am Ende der zweiten Insel liegt das Piratennest als Zielpunkt aus. Hier befindet sich auch die Flagge, die vom siegreichen Spieler auf das Piratennest gelegt werden darf.
Bei den Spielsteinen handelt es sich um kleine Figuren aus Holz, die in verschiedenen Farben lackiert wurden. Um die Spielsteine zu bewegen, benutzen die Spieler die Karten. Diese zeigen jeweils eines der sieben Symbole, wobei es pro Symbol eine spezielle Karte mit einem besonderen Rand gibt.
Ziel: Es gilt, seine Piraten möglichst schnell zum Piratennest zu bringen.
Zu Beginn baut man die beiden Inseln auf und legt das Boot an die erste Insel. Jeder wählt eine Spielfarbe und erhält alle passenden Piraten, die er vor das erste Feld der ersten Insel stellt. Nun mischt man die Spielkarten gründlich durch, bevor jeder sieben Karten auf die Hand nehmen darf. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler.
Der aktive Spieler darf ein bis drei Aktionen in seinem Zug ausführen. Bei jeder Aktion darf der Spieler sich entscheiden, ob er einen eigenen Piraten nach Vorne bringen möchte oder einen fremden Piraten ziehen will. Auch das Bewegen des Bootes gilt als Aktion.
Um einen eigenen Piraten zu ziehen, muß der Spieler eine seiner Handkarten auf den Ablagestapel legen. Der gewählte Pirat läuft dann so viele Felder weit in Richtung Boot/Piratennest, bis er auf ein unbesetztes Feld mit diesem Symbol trifft. Sollte es kein solches Symbol mehr geben, endet der Zug automatisch auf dem Boot bzw. im Piratennest. Im Boot dürfen sich aber maximal drei Piraten in einer
Farbe aufhalten.
Um an neue Handkarten zu gelangen, muß der Spieler einen fremden Piraten vorwärts bewegen. Dieser wird immer zum nächsten Feld mit einem oder zwei Piraten gezogen. Dafür bekommt der Spieler anschließend eine bzw. zwei neue Handkarten vom Stapel. Zieht man einen fremden Piraten ins Boot, bekommt man automatisch zwei neue Handkarten. Es ist nicht gestattet, einen fremden Spielstein ins Ziel zu ziehen.
Um das Boot zur zweiten Insel bewegen zu können, muß der Spieler mindestens eine Figur im Boot haben. Das Boot darf von der zweiten Insel wieder zurück geholt werden von Spielern, die auf der ersten Insel noch Spielfiguren stehen haben.
Hat ein Spieler zu Beginn seines Zuges mindestens so viele Personen an Bord wie die anderen Spieler, ist er Kapitän und kann das Boot vor seinen drei Aktionen zusätzlich bewegen.
Es gibt keine direkte Beschränkung, was die Zahl der Handkarten angeht. Sollte jedoch ein Spieler während seiner Bewegung eine Handkarte mit besonderem Rand ausspielen, müssen alle Spieler ihre Kartenhand kontrollieren. Hat man mehr als sieben Karten, müssen die überzähligen Karten sofort abgeworfen werden.
Spielende: Wenn der letzte Spielstein eines Spielers im Piratennest angekommen ist, endet die Partie. Dieser Spieler darf die Flagge auf das Piratennest legen.
Kommentar: Wer bereits den Vorgänger „Cartagena“ kennt, der kommt schnell mit diesem Spiel zurecht, da die wesentlichen Elemente des Vorgängers beibehalten wurden. Neu ist nur die Form, in der man neue Handkarten erhält. Durch diesen Kniff versuchen die Spieler schon früh, einige Figuren ins Ziel zu bekommen, damit die Gegenspieler gezwungen werden, die Nachrücker zu benutzen, um an neue Karten zu kommen. Das funktioniert besonders gut bei wenigen Spielern, weil man nur wenig Ausweichmöglichkeiten hat.
Das Boot ist eine Bremse, um die langen Kettensprünge des Originals zu unterbinden. Hier lohnt es sich, als Kapitän den Bewegungszug kostenlos machen zu können und keine Aktion dafür verschwenden zu müssen.
Das Material ist schön illustriert und funktionell gehalten. Die Inseln sehen aufgrund der gewählten Form der Spielplanteile allerdings sehr eckig aus.
Fazit: Wer Cartagena noch nicht kennt, kann durchaus zuschlagen.
Wertung: Fans von Cartagena sollten erst einmal eine Probepartie machen, um zu sehen, ob ihnen die Neuerungen zusagen. Wer das alte Spiel noch nicht besitzt, kann allerdings bedenkenlos zuschlagen, da das Spiel seinen Reiz hat. Mit gerade so 5 Punkten ist es eine nähere Betrachtung wert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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