Spieletest für das Spiel: BYZANZ
Hersteller: Amigo                     
Preis: 8 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Emanuele Ornella
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: November 2008
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Byzanz-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 96 Warenkarten, 16 Händlerkarten, 6 Angebotskarten, 2 Marktkarten
Aufmachung: Auf den Warenkarten ist jeweils eine Warensorte mit einem Zahlenwert zwischen 1 und 4 zu sehen. Es gibt sechs verschiedene Sorten, die die Spieler als Händler auf dem Markt anbieten und erwerben können. Die Händlerkarten haben die gleiche Rückseite wie die Warenkarten, besitzen aber den Wert 0 und fungieren als Joker im Spiel.
Je nach Anzahl der Spieler kommen einige Angebotskarten ins Spiel, die vorgeben, wie hoch die einzelnen Warenangebote auf dem Markt sind. Auf jeder Karte ist eine Ziffer zwischen 1 und 6 aufgedruckt.
Die beiden Marktkarten werden in der Tischmitte abgelegt und markieren den Bereich des Zusatzangebotes.
Ziel: Als Händler versuchen die Spieler, möglichst viel Profit zu erwirtschaften.
Am Anfang werden alle Waren- und Händlerkarten gut gemischt. Vier Karten gibt es für jeden Spieler von diesem Stapel auf die Hand. Danach wandern noch einige Karten des Stapels unbesehen in die Schachtel zurück.
Nun legt man die Angebotskarten in Abhängigkeit der Spielerzahl als Stapel zusammen. Der höchste Zahlenwert ist dabei immer oben. Nachdem man den Markt auf einer Spielfeld-Seite aufgebaut hat, beginnt die Partie.
Zunächst werden so viele Karten vom Zugstapel aufgedeckt, wie die oberste Angebotskarte zeigt. Dann beginnen die Spieler, um diese Karten mit ihrer Kartenhand zu bieten. Ein Gebot wird immer offen vor dem Spieler ausgelegt. Erhöht man später sein Gebot, darf man nur weitere Handkarten dazulegen, aber niemals wechseln.
Der Sieger der Versteigerung legt seine gebotenen Karten offen neben den Markt, wobei die Karten nach ihren Sorten getrennt abgelegt werden. Dann nimmt man sich die Auslage und legt eine der dortigen Karten ebenfalls in den Markt. Der Rest kommt dagegen auf die Hand des Spielers. Zum Abschluß nimmt sich der erfolgreiche Spieler die oberste Angebotskarte und legt sie offen vor sich aus. Er kann an den weiteren Auktionsrunden dieses Durchgangs nicht mehr teilnehmen.
Die Auktionen werden solange fortgesetzt, bis jeder Spieler eine Angebotskarte besitzt.
Jetzt folgt der Einkauf auf dem Markt. Dabei beginnt derjenige, der die Angebotskarte mit dem niedrigsten Wert besitzt. Er legt die Karte in die Tischmitte zurück und wählt eine Warensorte vom Markt aus. Alle Karten dieser Art kommen auf die Hand des Spielers. Die anderen folgen gemäß ihren Angebotskarten. Verbliebene Warenkarten kommen in die Schachtel zurück.
Ein Spieler kann jederzeit gesammelte Waren verkaufen. Dazu benötigt man ein Set aus drei Karten der gleichen Art. Die höchste Karte dieses Sets wird verdeckt vor dem Spieler abgelegt, die beiden anderen Karten kommen dagegen in die Schachtel. Die Händlerkarten fungieren dabei als Joker und ersetzen eine beliebige Warensorte. Gibt man ein Set aus drei Händlern ab, bekommt man dafür Sonderpunkte am Ende der Partie.
Während des ganzen Spiels darf ein Spieler nicht mehr als sieben Handkarten besitzen. Überschreitet man das Limit, muß man sofort Sets bilden oder Karten abwerfen.
Spielende: Nachdem alle Karten versteigert wurden und die Runde vorbei ist, kommt es zur Abrechnung. Man ermittelt die Summen durch die abgelegten Set-Karten und addiert die Bonuspunkte von Joker-Sets dazu. Der Spieler mit dem höchsten Gesamtergebnis gewinnt.
Kommentar: „Byzanz“ ist ein trickreiches Kartenspiel, bei dem der geschickte Einsatz der Handkarten bei den Auktionen wichtig ist. Die Handkarten sind dabei sowohl als Zahlungsmittel bei Geboten, wie auch für die Bildung von Sets von großer Bedeutung. Je früher man aus der Mitte Karten erhält, desto mehr hat man anschließend auf der Hand. Andererseits ist man dann auch spät bei der Verteilung der sortierten Karten auf dem Markt dran und bekommt meistens nur noch eine Karte oder gar nichts. Die Joker sind wichtig, weil sie die Bildung von Sets erlauben, andererseits möchte man sie auch gerne behalten, um ein reines Joker-Set zu basteln und die Bonuspunkte abzugreifen.
Das Spiel funktioniert auch in Minimalbesetzung recht gut. Je mehr Personen mitmachen, desto weniger Spielrunden werden allerdings gespielt. Dadurch wird es für den Einzelnen noch kniffliger, sich richtig zu entscheiden und den Spagat zwischen richtigem Gebot und Abwarten einzuschätzen. Die Wartezeit zwischen den Zügen hält sich allerdings auch hier in Grenzen.
Die Grafiken sind schön und helfen farbenblinden Spielern, sich im Spiel zurecht zu finden. Die Anleitung ist gut geschrieben und mit ausreichend Beispielen versehen, so daß es keinerlei Verständnisprobleme gibt.
Fazit: Ein gutes Versteigerungsspiel mit pfiffigen Elementen.
Wertung: Mit guten 4 Punkten gefällt „Byzanz“ und ist in jedem Fall eine Probepartie wert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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