Spieletest für das Spiel : BOTTOM LINE
Hersteller: Silver Bear Plc 
Preis: n.b. 
empf.Alter: 10-99 
Anzahl Spieler: 2-6 
Erscheinungsjahr: 1989 
noch erhältlich: Nein
Autor: Trevor Pepperell 
Besonderheit:
Kategorie: Wirtschaftsspiel
Bewertungsbild Bottom Line-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 2 Würfel, 6 Spielfiguren, 6x27 Chips, 30 Optionskarten, 87 Schuldscheine in 2 Werten, 15 Goldbarrenkarten, 30 Goldpreiskarten, Spielgeld
Aufmachung: In der Verpackung ist ausreichend Platz für das Material. Der Spielplan zeigt eine Stadt mit einer Straße, die in einem Kreis um das Spielfeld gelführt wird. An dieser Straße befinden sich die einzelnen Gebäude (=Felder des Spielplanes) der verschiedenen Kategorien. Grafisch schlecht gemacht wurde das Spielfeld, wie auch der Rest des Spieles, was bei Wirtschaftsspielen wohl schon fast Pflicht zu sein scheint. Die Spielfiguren sind häßliche lange Plastikautos, die auf der Strasse entlangfahren sollen. Die Chips zeigen den "Berliner Bären", das Firmensymbol von Silver Bear und sind ebenfalls aus Plastik. Jeder Spieler bekommt davon einen farbigen Satz. Die Schuldscheine gibt es in 2 Größen, 200000 und 1000000 DM. Die Goldbarrenkarten zeigen 2000 oz Gold an pro Karte, die Goldpreiskarten lassen einen Gold billig einkaufen oder teuer verkaufen. Das Spielfeld ist die Krönung des Ganzen, denn ich habe noch nie so riesige Geldscheine gesehen. Diese sehen sogar recht vernünftig aus, sind aber unpraktisch im Spiel. Die Optionskarten bieten auf die verschiedenen Immobilien und Gold der Mitspieler ein Vorkaufsrecht.
Ziel: Es gilt, die Bank (ein spezielles Spielfeld) für fünf Millionen zu kaufen und dabei keine Schuldscheine mehr zu haben. Zu Beginn bekommt jeder Spieler 1 Goldbarren, 1 Schuldschein über 1000000 und fünf Schuldscheine über 200000, 3 Optionskarten sowie 1000000 in bar, ein Auto und die Chips in der gleichen Farbe.
Die Autos fahren die Straße entlang von Feld zu Feld, wobei mehrere Autos auf einem Feld stehen können. Pro Runde kann sich jeder Spieler von der Bank Geld leihen. Er bekommt 1000000 ausbezahlt und muß Schuldscheine im Wert von 1400000 nehmen. Hat man bereits gewürfelt und benötigt Geld, so bekommt man seine Million, muß dann allerdings 1.8 Millionen an Schuldscheinen nehmen. Man kann sich im Verlauf des Spieles so hoch verschulden, wie man möchte. Kredite kann man nach Belieben zurückzahlen, wenn man an der Reihe ist. Das Geld gibt man der Bank und legt dann die entsprechenden Schuldscheine wieder zurück. Man kann Schuldscheine auch übertragen, wenn man dies möchte und Zahlungen zu leisten sind. Sollte die Bank einmal kein Spielgeld mehr haben, so müssen die Spieler Schuldscheine einlösen.
Wenn man am Zug ist, würfelt man mit beiden Würfeln und zieht die Summe voran. Kommt man auf ein Goldbörsenfeld, so zieht man die entsprechende Anzahl von Karten. Sie geben einem die Möglichkeit, billig Gold einzukaufen oder teuer zu verkaufen. Man kann mehrere Karten gleichzeitig nutzen und sich so mit Gold eindecken (oder Gold kaufen und sofort wieder verkaufen). Kann man nicht alle gezogenen Karten sofort verwenden, so hat man die Möglichkeit, die Karte für 100000 zu erwerben, um sie später einmal einzusetzen. Will man dies nicht, so kann diese Karte von einem Mitspieler zu diesem Preis gekauft werden. Hat keiner Interesse daran, so kommt die Karte einfach so unter den Stapel.
Goldbarren kann man immer an die Bank verkaufen, bekommt dafür jedoch nur einen geringen Betrag und macht meistens keinen Gewinn. Dies muß jedoch vor dem Würfeln geschehen.
Von den Optionskarten hat jeder Spieler drei auf der Hand. Auf einigen Feldern kann man einige davon nachkaufen, wobei jede Karte dann 50000 kostet. Diese Optionskarten gibt es für die fünf Immobilienarten und für Gold. Optionen dürfen nur vor dem Würfeln eingesetzt werden. Man legt die Karte einem Mitspieler vor, der ein solches Objekt besitzt. Dieser Spieler muß nun seine Immobilien oder das Gold für den dort angegebenen niedrigen Preis verkaufen, es sei denn, er hat ebenfalls eine Optionskarte der selben Kategorie, mit der er die Karte abwehren kann.
Kommt ein Spieler auf ein Immobilienfeld (Häuser, Hotels, Kaufhäuser, Supermärkte oder Spielcasinos), so kann er die Immobilie kaufen und muß den Betrag an die Bank zahlen. Er darf dann einen seiner Spielchips nehmen und auf das Feld legen. Ist das Immobilienfeld bereits verkauft oder besitzt der Spieler nicht genügend Mittel, so muß er die angegebene Miete zahlen. Je nachdem, wieviele Immobilien des gleichen Typs dem Besitzer gehören, vervielfältigt sich die Miete (auch wenn die Gebäude nicht verkauft sind, dann erhält die Bank die Beträge).
Besitzt ein Spieler alle Immobilien einer Kategorie, so bekommt er 500000 an Mieteinnahmen. Verkaufen kann man Immobilien auch. Dazu gibt es einige Maklerbüros, die bestimmte Ketten (d.h. alle Gebäude einer Art) kaufen wollen. Sind alle Gebäude verkauft, so darf der Spieler, der auf das Maklerbüro gekommen ist, versuchen, die Parteien zu einem Angebot zu bewegen, wie sie das Geld aufteilen wollen. Der Makler erhält grundsätzlich 10% Provision beim Verkauf.
Werden die Immobilien verkauft, kommen die Chips wieder in den eigenen Vorrat zurück. Kann man sich nicht einigen, so werden alle Optionskarten der Spieler zu dieser Kette ausgespielt, um die Besitzverhältnisse zu ändern. Wenn hiernach immer noch keine Einigung herrscht, wie das Geld verteilt wird, dann ist der Verkauf nicht möglich. Casinos haben noch eine Spezialfunktion. Kommt ein Spieler auf ein Casino-Feld, so kann er natürlich das Casino kaufen, wenn es noch unbesetzt ist. Miete zu zahlen braucht man hier nicht. Alle Spieler (!!) müssen nun aber einmal spielen, der Einsatz (200000-600000) ist vorgegeben, ebenso die Gewinnzahlen. Jeder Spieler würfelt einmal mit beiden Würfeln, um das Ergebnis zu erreichen.
Gelingt dies, so bekommt man aus der Bank oder vom Mitspieler (wenn diesem das Casino gehört) den Gewinn ausgezahlt, ansonsten verbleibt das Geld beim Besitzer des Casinos.
Spielende: Sobald ein Spieler keine Schulden mehr hat und für 5000000 die Bank kaufen konnte, gewinnt er.
Kommentar: Für ein Wirtschaftsspiel ist Bottom Line zu glücksbezogen. Gut ist die Idee mit den Schuldscheinen, denn so wird es nie einem Spieler gelingen, ganz aus dem Spiel zu scheiden, er kann immer kräftig mitmischen. Das häßliche Design des Spieles konnte unsere Tester jedoch nicht gerade überzeugen.
Fazit: Nicht gerade der Hit.
Wertung: 3 Punkte. Durchschnittliches Spiel, vielleicht etwas für Gelegenheitsspieler.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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