Spieletest für das Spiel: BOHNKICK
Hersteller: Amigo                     
Preis: 7 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2/4
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Uwe Rosenberg
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2006
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Bohnkick-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 72 Spielerkarten, 35 Defensivkarten, 2 Übersichtskarten, 1 Ergebniskarte
Aufmachung: Für jeden Spieler gibt es einen Satz Spielerkarten. Es gibt insgesamt fünf verschiedene Bohnen, die auf den Karten abgebildet sind. Diese Bohnen dribbeln, passen, flanken oder versuchen, einen Fernschuß, einen Kopfball oder einen normalen Torschuß zu machen.
Mit Hilfe der Defensivkarten können die Schußbemühungen des Gegners vereitelt werden. Neben Torhütern gibt es Schiedsrichter und Ballabnahme-Karten in diesem gemeinsamen Kartenstapel.
Auf den Übersichtskarten findet man die Formation der Spielerbohnen und die Möglichkeiten, die sie beim Paß- und Flankenspiel haben. Bei der Ergebniskarte handelt es sich um eine einfache Karte mit einem Fußballfeld, unter die man die Torschützen legt, wenn sie erfolgreich waren.
Ziel: Jeder versucht, möglichst viele Tore beim Gegner zu erzielen.
Am Anfang erhält jeder Spieler die Karten eines Sets und mischt diese gründlich durch. Sechs Karten kommen auf die Hand, der Rest liegt verdeckt vor dem Spieler. Außerdem nimmt sich jeder eine Übersichtskarte. Schließlich mischt man den Kartenstapel mit den Defensivkarten und gibt jedem drei dieser Karten auf die Hand. Sollten Schiedsrichter unter diesen Karten sein, werden sie abgeworfen und ersetzt. Nun einigt man sich, wer den ersten Angriff durchführen soll.
Der Angreifer spielt mit seinen sechs Spielerkarten, während der Verteidiger nur die drei Defensivkarten betrachten muß.
Der Angreifer beginnt und spielt eine seiner Karten aus. Anschließend darf er sofort eine neue Angriffskarte von seinem Stapel nehmen. Nun muß der Verteidiger auf die ausgespielte Karte reagieren. Er kann dazu „Weiter“ sagen und nichts machen, ein bis drei der Defensivkarten abwerfen und dafür neue Karten nachziehen oder eine passende Ballabnahme-Karte ausspielen, um dem Gegenspieler das Angriffsrecht abzunehmen.
Darf der Angreifer weiterspielen, muß er nun eine neue Angriffskarte ausspielen, die passend zur vorhergehenden Karte ist. Welche Bohnenfarbe paßt, steht auf der zuletzt gespielten Karte. Ab der zweiten Angriffskarte darf ein Torschuß erfolgen.
Ein Angriff endet immer mit einem Torschuß, einer Ballabnahme durch die entsprechende Defensivkarte des Gegners oder einem Fehlpaß.
Beim Torschuß hat der Angreifer eine Karte mit dem Torsymbol ausgespielt. Der Verteidiger kann wie gewohnt mit einer Ballabnahme-Karte den Torschuß vereiteln oder er muß ihn mit „Weiter“ gewähren lassen. In diesem Fall sucht sich der angreifende Spieler eine der vier Torecken aus und benennt diese laut. Kann der Verteidiger mit einer Torwartkarte, die sowohl die richtige Ecke wie auch die richtige Art des Angriffs (Fernschuß, Torschuß, Kopfball) besitzt, den Ball parieren, wechselt das Angriffsrecht. Hat man dagegen die passende Karte nicht, fällt ein Tor und der Torschütze wird unter die Ergebniskarte gelegt.
Nach einem Tor oder nach einer Ballabnahme kommen alle ausgespielten Karten auf separate Ablagestapel. Das Angriffsrecht wechselt nun.
Wenn ein Angreifer keine passende Karte besitzt, um den Ball regelgerecht weiterzuspielen, macht er automatisch einen Fehlpaß und der Gegner bekommt das Recht zum Angriff.
Unter den Defensivkarten befinden sich neben den Torhütern und den Ballabnahme-Karten auch einige Schiedsrichter. Zieht ein Spieler während der Verteidigung eine entsprechende Schiedsrichter-Karte, wird der Spielfluß unterbrochen. Es kann zu Freistößen, Elfmetern und Stürmerfouls kommen.
Spielende: Ist der Zugstapel eines Spielers aufgebraucht, mischt er seine Teamkarten und bildet einen neuen Zugstapel. Sobald der zweite Spieler seinen Zugstapel leer hat, wird nur noch der laufende Angriff zu Ende geführt. Es gewinnt der Spieler, der die meisten Tore erzielt hat.
Kommentar: Das Spielprinzip von „Bohnkick“ ist eigentlich recht einfach und funktioniert auch gut. Einzig die verwirrenden Schiedsrichter-Karten mit ihren vielen unterschiedlichen Funktionen in den jeweiligen Spielsituationen verkomplizieren das eigentliche Spiel und sorgen während der ersten Spielrunden permanent dafür, daß die Spieler in der Anleitung nachlesen müssen, wie der entsprechende Konflikt geregelt werden muß.
Viel ist abhängig vom Kartenziehen. Wenn der Angreifer keine passenden Torschußkarten besitzt, verpuffen seine Angriffsbemühungen schnell und der Gegenspieler trumpft auf. Bei den Torschüssen muß man raten und hoffen, eine Ecke zu benennen, zu der keine passende Torhüterkarte des Mitspielers vorhanden ist. Das klappt meistens sehr gut, wodurch hohe Endergebnisse bei Spielende an der Tagesordnung sind.
Trotz der Spielweise wollte bei unseren Testern kein großer Spaß aufkommen. Es scheint alles zu beliebig zu sein. Erst mit zunehmender Erfahrung kann man seine eigenen Angriffskarten besser aufeinander abstimmen und Fehlpässe etwas eingrenzen. Das Bohnenthema wirkt hier mehr als unpassend, der eigentliche Bezug zur Spielreihe um Bohnanza ist nicht gegeben. Das Spiel zu viert wird ohne Ballabnahme- und Schiedsrichter-Karten gespielt. Da man hier keinen Schimmer von den Handkarten seines Mitspielers hat, kommt es vermehrt zu frustrierenden Fehlpässen.
Fazit: Ein eher langweiliges Fußballkartenspiel.
Wertung: Mit 3 Punkten ist „Bohnkick“ alles andere als berauschend und macht eher den Eindruck eines schnell gemachten Spiels, welches auf der Welle der WM 2006 mitschwimmen will.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



Spielindex

Hauptseite