Spieletest für das Spiel: BOHNANZA
ERWEITERUNGS-SET
Hersteller: Amigo Preis: 7 Euro empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-7 Erscheinungsjahr: 2001 noch erhältlich: Ja Autor: Uwe Rosenberg Besonderheit: Kategorie: Erweiterung zu Bohnanza |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!
Ausstattung: 39 Auftragskarten,
53 Bohnenkarten, 15 Bohnenfeldkarten
Aufmachung: Die
Auftragskarten haben die gleiche Rückseite wie die Bohnenkarten und
zeigen dort ein Geldstück. Auf der Vorderseite ist ein Auftrag zu
sehen, der durch zwei Zahlen, die mit einem Querstrich voneinander getrennt
sind, angegeben ist.
Die neuen Bohnensorten in dieser Variante sind
die Kaffeebohnen, die Weinbrandbohnen, die relativ seltenen Kakaobohnen
und die sehr seltenen Ackerbohnen. Wie beim Grundspiel gibt es auf den
Karten eine Zahl, die der Gesamtzahl an Bohnenkarten der Sorte entspricht
und am unteren Ende ein Bohnometer für die zu erzielenden Geldstücke
beim Anbau. Eine Besonderheit ist hier die Ackerbohne, da sie an einer
Stelle anstatt einer Münze ein Bohnenfeld zeigt.
Die Bohnenfeldkarten sind als Erleichterung für
die Spieler gedacht, um deren drei Anbaufelder zu kennzeichnen. Während
das Grundspiel nur zu sechst spielbar war, ist durch die Zugabe einer neuen
Karte „3. Bohnenfeld" nun auch ein weiterer Spieler in der Lage, am Spielgeschehen
teilzunehmen.
Ziel: Es gilt, durch
geschickten Anbau von Bohnen und die Erfüllung von Aufträgen
möglichst viel Geld zu machen.
Zunächst werden, abhängig von der Spielerzahl,
einige Bohnensorten aus dem Grundspiel und der Erweiterung aussortiert
und nehmen nicht am Spiel teil. Danach werden die verbliebenen Bohnenkarten
gründlich gemischt und jeweils eine gewisse Anzahl auf die Hand gegeben.
Die Spieler nehmen ihre Handkarten unbesehen in der Reihenfolge auf, in
der sie sie bekommen und dürfen sie nicht sortieren und umstecken.
Anschließend werden die Auftragskarten ebenfalls gemischt. Jeder
zieht sich hiervon eine Karte und steckt diese als hinterste Karte in seine
Kartenhand.
Nun verteilt man an jeden Spieler zwei Bohnenfeld-Karten,
die dieser offen vor sich ablegt. Die „3. Bohnenfeld"-Karten kommen erst
im Laufe des Spiels zum Einsatz. Bei einem Spiel zu dritt startet jeder
bereits mit drei Bohnenfeldern. Hier sind die Ackerbohnen auch nicht im
Spiel.
Ist ein Spieler am Zug, so muß er folgende
Aktionen durchführen: Bohnenkarte ausspielen, Handeln und Schenken,
Bohnen anbauen und schließlich neue Bohnenkarten ziehen.
Im ersten Schritt muß der Spieler seine
vorderste Bohnenkarte aus der Hand auf eines seiner Bohnenfelder ausspielen.
Jeder Spieler besitzt zunächst zwei Bohnenfelder, auf denen Bohnen
angebaut werden können. Durch Abgabe von einigen Münzen kann
man sich weiterhin ein drittes Bohnenfeld kaufen und vor sich auslegen.
Hat der Spieler eine Karte ausgelegt, darf er
eine weitere Karte legen, wenn er dies möchte. Karten einer bereits
ausliegenden Bohnensorte werden versetzt übereinander gelegt. Pro
Feld darf nur eine Bohnensorte angebaut werden.
Muß ein Spieler eine Karte legen, die nicht
auf einem eigenen Feld liegt, kommt es zum Zwangs-Verkauf von Bohnen. Dies
kann man natürlich auch freiwillig in dieser Phase machen. Ein Bohnenfeld,
auf dem nur eine Karte liegt, darf jedoch nicht abgeerntet werden, es sei
denn, es befindet sich auf allen eigenen Bohnenfeldern nur jeweils eine
Bohnenkarte. Je nach Anzahl der verkauften Bohnen darf der Spieler einige
der Bohnenkarten umdrehen und als Geld vor sich ablegen. Die restlichen
Bohnenkarten kommen offen auf einen Ablagestapel.
Ist die vorderste Spielkarte ein Auftrag, wird
die Karte neben die Bohnenfelder gelegt. Der Spieler muß nun trotzdem
seine folgende Bohnenkarte auslegen. In diesem Fall darf er jedoch keine
zweite Bohnenkarte spielen!
Die zweite Aktion besteht im Handeln und Schenken.
Man zieht zwei Karten vom Ziehstapel und legt sie offen aus. Diese Karten
darf der Spieler behalten, muß sie allerdings auch sofort anbauen.
Er kann sie jedoch auch teilweise oder ganz zum Tausch anbieten. Zusätzlich
darf er noch Karten aus seiner Hand mitbieten.
Die Mitspieler ihrerseits dürfen ebenfalls
Angebote geben, die natürlich Karten aus ihrer Hand zum Inhalt haben
müssen. Die Kartenhand darf aber zunächst nicht verändert
werden, bis der Deal perfekt geht. Die angebotenen Karten wechseln dann
ihren Besitzer und werden erst einmal beiseite gelegt, bis die Verhandlungsrunde
beendet ist. Zu beachten ist, daß die eingetauschten Karten nicht
auf die Hand kommen. Der aktive Spieler kann seine Bohnenkarte(n) auch
einem Mitspieler schenken, wenn dieser im Gegenzug dafür nichts abgeben
will. Ein Geschenk muß jedoch nicht angenommen werden.
Der dritte Spielzug besteht nun darin, daß
alle eingetauschten Karten sofort auf die Felder verteilt werden. Ist dies
nicht möglich, so muß man erneut Bohnen verkaufen, um Platz
für die neue Sorte zu schaffen. Sollte ein neben dem aktiven Spieler
ausliegender Auftrag auch nach dem Ende dieser Phase nicht erfüllt
werden können, kommt die Auftragskarte unter den entsprechenden Stapel.
Abschließend zieht der aktive Spieler in
der vierten Aktion einzeln und nacheinander drei (bei vielen Personen sogar
vier) neue Karten, die er hinter seine alten Karten steckt, ohne die Reihenfolge
zu verändern. Hat der Spieler nun keine Auftragskarte, zieht er zum
Ende seines Zuges noch eine neue Auftragskarte nach.
Ein Auftrag kann zu einem beliebigen Zeitpunkt
im eigenen Spielzug erfüllt werden. Die Karte zeigt zwei Zahlen, die
durch einen Schrägstrich voneinander getrennt sind. Die Zahlen geben
die genaue Anzahl an Bohnen an, die auf den jeweiligen benachbarten Bohnenfeldern
liegen müssen, damit der Auftrag erfüllt werden kann. Die Bohnensorte
ist dabei vollkommen egal. Hat ein Spieler drei Bohnenfelder, kann er einen
Auftrag erfüllen, wenn er die geforderte Kombination auf den Bohnenfeldern
1+2 oder 2+3 vorweisen kann! Eine erfüllte Auftragskarte wird aus
der Hand genommen und vorgezeigt, bevor sie der Spieler umdreht und als
Taler auf seinen Geldstapel legen darf. Die Felder werden bei Erfüllung
eines Auftrags nicht abgeerntet.
Spielende: Ist der
Kartenstapel aufgebraucht, so werden die abgelegten Karten neu gemischt.
Ist der Aufnahmestapel zum dritten Mal leer, endet die Spielrunde. Die
Bohnenfelder werden nun sofort umgewandelt, die Handkarten sind nutzlos
und bringen keine Punkte. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Münzen.
Bei drei Spielern ist die Partie schon nach dem zweiten Umlauf vorbei.
Kommentar: Die Erweiterung
ist spannend und bringt für das Grundspiel neue Elemente in Form von
Auftragskarten und der Bohnensorte „Ackerbohne", die durchaus mehr Fluch
als Segen sein kann. Die gewohnt witzigen Grafiken und der originelle Spielverlauf
machen diese Bohnanza-Spielversion zu einem ganz eigenen Vergnügen,
obwohl die Spielzeit deutlich ansteigen kann, weil unserer Erfahrung nach
noch mehr getauscht wird, um ja keinen Auftrag zu verschenken. Ein wenig
frustrierend kann es allerdings schon sein, wenn einige Spieler nur leichte
Aufträge bekommen und andere sich mit extremen Anbaumethoden beschäftigen
müssen.
Fazit: Ein gelungenes
Add-On zum berühmten Kartenspiel.
Wertung: Mit guten
5 Punkten sollte die Erweiterung bei keinem Bohnanza-Spieler fehlen!
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de