Spieletest für das Spiel: BLÖDER SACK
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2014      
noch erhältlich: Ja
Autor: Ralf zur Linde
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2014
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Blöder Sack-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 40 Würfel, 1 Startkarte, 5 Ablagekarten, 27 Sackkarten, 1 Stoffsack
Aufmachung: Bei den Würfeln handelt es sich um normale Sechsseiter in vier unterschiedlichen Farben. Die Startkarte zeigt einen kleinen Sack mit Sonnenbrille und wird vor den ersten Spieler ausgelegt.
Es gibt fünf Ablagekarten. Jede Karte zeigt dabei oben ein Würfelpasch und darunter befinden sich insgesamt neun Felder, auf denen Würfel liegen können.
Die Sackkarten zeigen unterschiedliche Aufgaben. Diese Karten werden den Ablagekarten während des Spiels zugeordnet. Die Sackkarten bringen ein oder zwei Siegpunkte ein, wenn es einem Spieler gelingt, die Karte zu erobern.
Der mitgelieferte Stoffsack dient zur Aufbewahrung des Materials. So kann man das Spiel auch platzsparend mit in den Urlaub nehmen.
Ziel: Jeder Spieler versucht durch kluges Einsetzen von eigenen Würfeln möglichst viele hochwertige Sackkarten zu sammeln.
Zu Beginn der Partie einigt man sich auf einen Startspieler. Dann werden die Ablagekarten in einer Reihe in der Mitte des Tisches ausgelegt. Von den gemischten Sackkarten wird je eine Sackkarte über die Ablagekarten gelegt. Jeder Spieler nimmt sich schließlich die Würfel einer Farbe.
Der aktive Spieler nimmt zwei seiner Würfel und wirft diese einmal. Ist ein Pasch erzielt worden, wird die entsprechende Ablagekarte sofort ausgewertet, sofern dort Würfel ausliegen. Bei einem Sechserpasch darf sich der Spieler die Ablage aussuchen, die gewertet werden soll, wobei er selbst dort vertreten sein muß.
Bei einer Wertung gewinnt derjenige die Sackkarte, der am meisten Würfel regelgerecht auf der Ablagekarte plazieren konnte. Gibt es einen Gleichstand, gewinnt derjenige, dessen letzter regelgerechter Würfel am weitesten hinten auf der Ablagekarte liegt. Die gewonnene Sackkarte legt der Spieler vor sich ab, die Würfel der Ablage werden den Spielern zurückgegeben. Dann wird eine neue Sackkarte vom Vorrat an die Ablagekarte gelegt und laut vorgelesen.
Nach einer eventuellen Wertung müssen die geworfenen Würfel eingesetzt werden. Dabei darf der Spieler beide Würfel auf freie Felder der Ablagekarten legen. Die Würfel müssen nicht zur gerade ausliegenden Aufgabe der Sackkarte passen. Ein neu eingesetzter Würfel kommt immer auf das freie Feld mit der niedrigsten Zahl, um die Reihenfolge in der Auslage festzuschreiben. Wenn durch das Legen das letzte Feld einer Ablagekarte gefüllt wird, kommt es sofort zu einer Auswertung.
Alternativ kann ein Spieler auch einen seiner beiden Würfel zurück in den Vorrat legen und den anderen benutzen, um einen Würfel mit der gleichen Ziffer auf einer Ablagekarte auszutauschen. Der ausgetauschte Würfel wandert danach in den Vorrat des Besitzers zurück.
Hat ein Spieler zu Beginn seines Zuges weniger als zwei Würfel, muß er außer der Reihe eine Ablagekarte werten, um wieder neue Würfel zu bekommen.
Spielende: Wenn ein Spieler die vierte Sackkarte eingesammelt hat, wird nur noch die laufende Runde zu Ende gespielt. Es gewinnt, wer die meisten Punkte ergattern konnte.
Kommentar: „Blöder Sack“ ist ein Spiel, was nicht nur durch den auf Krawall ausgelegten Namen auffällt, sondern auch eine ungewöhnliche Verpackung besitzt. Das Spiel wird in einer dicken rechteckigen Schachtel ausgeliefert, in deren Klarsichtfenster einen der bedruckte Stoffsack grinsend und etwas arrogant anschaut. Im Sack selbst ist dann das Spielmaterial verstaut, welches optisch sehr schlicht gehalten ist. Ansonsten gibt es beim Material aber nichts zu bemängeln und auch die Anleitung sagt sehr ausführlich, wie das Spiel funktioniert und wie die Aufgaben zu interpretieren sind. Besonders hervorzuheben sind die Aufgabenkarten, weil sie von zwei Seiten aus gelesen werden können und sich so Spieler am Tisch nicht verrenken brauchen, um zu erkennen, welche Aufgabe an welcher Ablagekarte gerade ausliegt.
Der Titel ist durchaus auch Teil des Spiels, bei dem es zu solchen Aussprüchen vor allem dann kommt, wenn ein Mitspieler durch geschicktes Setzen eine sicher geglaubte Karte wegschnappt oder eine frühe Wertung auslöst, bei der man zwar selbst Würfel eingesetzt hatte, aber trotzdem nicht erfolgreich war.
Die Spieltaktik in diesem einfachen Spiel ist relativ simpel. Nach Möglichkeit sollte man natürlich immer irgendwo eine Mehrheit bekommen und dann auf ein Pasch hoffen, welches eine frühzeitige Wertung auslöst. Das Austauschen anderer Würfel ist nur dann interessant, wenn sich auf der Ablagekarte nur ein Kontrahent aufhält, weil man ansonsten den Mitspielern in den meisten Fällen eine Vorlage liefert. Zu zweit kann man mehr riskieren, weil sich die Auslagen zwischen den einzelnen eigenen Zügen nicht so stark ändern. Außerdem sind hier pro Karte nur sechs Ablagefelder vorhanden.
In allen Fällen hängt aber natürlich sehr viel vom Würfelglück ab. Nichts ist schlimmer, als wenn man Würfel einsetzen muß, die einem selbst nichts bringen, aber eventuell eine Wertung auslösen und man so „Königsmacher“ wird. Oder wenn dauernd Paschs gewürfelt werden und man billig Karten zugeschustert bekommt.
Mit einer Spieldauer von etwas über 20 Minuten lassen sich solche Ausreißer sicherlich verschmerzen.
Fazit: Ein nettes und manchmal etwas bösartiges Würfelspiel.
Wertung: Mit soliden 4 Punkten würde ich „Blöder Sack“ immer wieder gerne mal mitspielen. Der Preis erscheint mir allerdings etwas hoch für das Gebotene.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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