Spieletest für das Spiel: BLITZ & DONNER
Hersteller: Kosmos 
Preis: 25 DM
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2000 
noch erhältlich: Ja
Autor: Richard Borg
Besonderheit: 
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Blitz und Donner-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 86 Karten, 2 Spielfiguren, 2 Übersichtstafeln
Aufmachung: Die Karten lassen sich in zwei Sätze unterteilen, die spieltechnisch her identisch sind, jedoch andere Motive aufweisen und unterschiedliche Namen besitzen. Die meisten Karten eines Satzes sind sogenannte Gefolgsleute mit Werten zwischen 0 und 7. Manche Karten tragen ein zusätzliches mythisches Symbol, was auf Spezialfähigkeiten hindeutet. Einige wenige Karten haben keine Ziffer und nur dieses Symbol aufgedruckt. Die Spielfiguren sind quadratische Holzklötze, auf
denen die Konterfeis der beiden Duellanten (Hera und Zeus) zu sehen sind. Auf den Übersichtstafeln findet man zu allen Spielkarten mit Besonderheiten einen erläuternden Text.
Die Grafiken der Karten sind sehr gut gelungen und zeigen verschiedenste Personen aus der griechischen Mythologie.
Ziel: Der Zeusspieler versucht, in Heras Auslage seine Geliebte Io zu finden, während diese wiederum nach Argus sucht, der von Zeus festgehalten wird.
Die Spieler setzen sich gegenüber an einen Tisch. Jeder erhält einen Kartensatz, eine Übersichtskarte und die passende Spielfigur. Nachdem man die eigenen Karten gut gemischt hat, zieht sich jeder Spieler neun Stück und nimmt sie auf die Hand. Der Reststapel kommt neben den Spieler.
Jetzt wählt man aus seiner Kartenhand drei Karten aus und legt sie in einer Reihe verdeckt in die Mitte des Tisches. Die Karten beider Parteien sollten dabei einander gegenüber liegen. Im Verlauf des Spiels können immer maximal drei Karten nebeneinander liegen, man darf bis zu vier Reihen bilden. Der Hera-Spieler beginnt die Partie.
Wer am Zug ist, besitzt so viele Aktionspunkte, wie er Spalten bei sich mit Karten besetzt hält (also 1-3). Für einen Aktionspunkt kann man eine Karte nachziehen, eine Karte auf den Tisch auslegen, eine gegnerische Karte herausfordern oder eine mythische Karte einsetzen. Man kann mehrmals in seinem Zug die gleichen Aktionen durchführen, wenn man die entsprechenden Karten und Aktionspunkte zur Verfügung hat. Die Aktionen können in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden, man darf jedoch keine Aktionspunkte wegfallen lassen!
Das Ziehen einer Karte vom verdeckten eigenen Stapel kostet einen Aktionspunkt. Mehr als 12 Karten darf ein Spieler jedoch nicht auf der Hand halten.
Auch wenn man eine Karte in die Auslage legen will, muß man einen Aktionspunkt dafür bezahlen. Die Karte kommt verdeckt in die Auslage. Sie kann vor, hinter oder zwischen Karten einer Spalte gelegt werden. Will man die Karte auf einen besetzten Platz legen, rutschen die Karten alle ein Feld nach unten. Eine Spalte mit vier Karten ist gesperrt. Hier kann man keine weitere Karte anlegen. Karten in einer Spalte müssen immer lückenlos nebeneinander liegen. Eine einmal abgelegte Karte kann nur durch dieses Verschieben an eine andere Position gebracht werden.
Will man den Gegenspieler herausfordern, kostet dies ebenfalls einen Aktionspunkt. Eine Herausforderung kann erst ab der zweiten Runde jedes Spielers ausgesprochen werden. Bei einer Herausforderung können nur Karten der jeweils vordersten Spalte beider Spieler gegeneinander antreten. Der Herausforderer schiebt dabei seine verdeckte Angriffskarte ein Stück nach Vorne und dreht sie anschließend um. Der Gegner deckt nun seinerseits seine Karte auf und man vergleicht ihren Stärkewert miteinander. Die höhere Karte gewinnt.
Die Karte des unterlegenen Spielers wird auf den Ablagestapel gelegt, die Gewinnerkarte bleibt aufgedeckt in der Spalte an ihrer Position liegen. Sind beide Karten gleich stark, wandern beide auf ihre Ablagestapel. Die anderen Karten in der Spalte des Verlierers rücken nun nach.
Die vierte Aktionsmöglichkeit besteht im Spielen einer mythischen Karte. Auch dies kostet einen Aktionspunkt. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen mythischen Karten. Durch das Spielen von Hera bzw. Zeus hat der aktive Spieler sofort vier Aktionspunkte zur Verfügung. Das Ausspielen dieser Karte kostet keinen Aktionspunkt. Jetzt kommt der Spielstein ins Spiel und wird vorne in eine Spalte gestellt. Bereits liegende Karten werden nach hinten verschoben. Der Götterstein kann selbst nicht angreifen und nicht angegriffen werden. Der Gegenspieler muß den Götterstein erst mit einer speziellen Karte entfernen, bevor man in dieser Reihe wieder agieren kann.
Entfernen kann man diese Spielfigur durch den Einsatz eines Pegasus. Dieser kommt anschließend auf den Ablagestapel, die Figur wird entfernt und die dahinterliegenden Karten rutschen wieder vor. Solange der Götterstein in der Auslage steht, hat der Mitspieler in jeder seiner Runden vier Aktionspunkte zur Verfügung.
Die Medusa besiegt fast jede Karte. Sie kann nur mit einem Helden/einer Amazone besiegt werden. Die Medusa kann selbst keine Figur herausfordern.
Die Karte „Pandora" ist sehr gefährlich. Wird sie bei einer Herausforderung angegriffen, sind die Karten beider Spieler in dieser Spalte verloren und kommen auf den Ablagestapel. Sollte die Karte auf der Hand sein und zerstört werden, verliert der Besitzer sofort alle Handkarten und muß sie ablegen.
Mit dem Pegasus kann man die Kartenhand des Gegners attackieren. Man wirft die Pegasus-Karte auf seinen Ablagestapel und zieht eine Karte aus der Hand des Gegners. Mythische Karten kommen sofort auf den Ablagestapel. Bei einer Karte mit Kampfwerten zwischen 2 und 7 darf der aktive Spieler die gezogene Karte beim Gegner aufgedeckt in die erste Position einer Spalte legen.
Alternativ kann die Pegasus-Karte von der Hand aus direkt einen Gegner in der Frontlinie attackieren. Die Karte ist in jedem Fall anschließend aus dem Spiel.
Die Spezialkarte Pythia bietet ebenfalls verschiedene Möglichkeiten. Durch Abgabe der Karte kann man sich die Handkarten des Gegners anschauen. Hat der Spieler hierbei Nemesis/Poseidon auf der Hand, ist die Karte verloren und kommt auf den Ablagestapel. Pythia kann in der Auslage im Angriff Nemesis/Poseidon besiegen, wenn die Karte jedoch als Verteidiger fungiert, ist sie machtlos gegen den Angriff. Alle anderen Kampfkarten besiegen die Pythia. Die letzte Aktionsmöglichkeit besteht im Aufdecken einer ganzen Spalte beim Gegner. Danach kommt die Spezialkarte auf den Ablagestapel. Alle Aktionen kosten einen Aktionspunkt.Die Sirenen umwerben die oberste gegnerische Karte des Ablagestapels. Für einen Aktionspunkt wird die Sirenen-Karte abgelegt und der Spieler erhält dafür die oberste Karte des Ablagestapels beim Gegner, sofern es sich im eine Kampfkarte handelt.
Mit Hilfe von Hades kann man eine beliebige abgelegte Karte seines Stapels wieder auf die Hand nehmen. Auch hierfür muß man einen Aktionspunkt zahlen. Anschließend mischt man seinen Ablagestapel und legt die Hades-Karte oben auf. Man braucht dem Mitspieler nicht zu sagen, welche Karte man auf die Hand genommen hat.
Die Persephone-Karte bewirkt, daß man drei bereits gespielte Pegasus-Karten wieder auf die Hand bekommt. Auch sie kostet einen Aktionspunkt.
Als letzte Spezialkarte gibt es Dionysos. Für einen Aktionspunkt kann man hier eine schon ausliegende eigene Karte in eine andere Spalte umlegen. Die neue Position der Karte kann frei gewählt werden (vor, hinter oder zwischen bereits liegenden Karten). Es ist auch erlaubt, die Karte innerhalb einer Spalte zu verschieben. Nach der Verwendung landet diese Karte auf dem Ablagestapel.
Spielende: Die Partie ist vorbei, wenn man den gegnerischen Gefangenen (also Argus oder Io) mit einer Stärkekarte herausfordert oder wenn diese Karte mit Hilfe des Pegasus aus der Hand gezogen wurde. Die Partie gilt als verloren, wenn man seine vorgeschriebenen Aktionspunkte nicht voll verbrauchen kann oder wenn man zu Beginn seines Zuges keine Karte ausliegen hat. Auch durch die Spezialfunktion der Pandora kann ein Spieler verlieren, wenn er die Geisel dadurch verliert.
Kommentar: Das Spiel hört sich zunächst kompliziert an, ist aber durch die Übersichtskarten relativ überschaubar. Nach einer Partie kennt man sowieso fast alle Regeln und muß nur noch gelegentlich die Spezialfunktionen einiger Karten nachschauen. Die Spielmöglichkeiten sind vielfältig und jedes Spiel verläuft anders. Es kann durchaus passieren, daß einem Spieler die Karten ausgehen, bevor er den oder die Gefangene entdeckt hat.
Fazit: Ein wirklich gelungenes 2-Personen-Spiel vom Amerikaner Richard Borg.
Wertung: Mit 5 Punkten ist dieses Spiel sicherlich eines der Besten in der kleinen Kosmos-Serie für 2 Personen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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