Spieletest für das Spiel: BLINDES HUHN
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Ja
Autor: Heike Risthaus
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2009
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Blindes Huhn-Pressefoto

Ausstattung: 40 Startkarten, 45 Kükenkarten, 12 Körnerkarten, 12 Blindes Huhn-Karten, 1 Spielende-Karte
Aufmachung: Die Startkarten sind anhand ihrer farbigen Rückseiten zu erkennen. Sie zeigen Küken mit verschiedenen Hintergrundfarben und Zahlenwerten, die zwischen 1-3 liegen.
Die Kükenkarten selbst haben eine neutrale Rückseite. Auch auf ihnen findet man die kleinen Hühnerbabys, deren Zahlenwerte allerdings bis 4 gehen. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Rassen, die an der Hintergrundfarbe unterscheidbar sind.
Die Körner und die blinden Hühner werden vor dem Spiel mit den Küken zusammengemischt. Sie bringen am Schluß bei der Auswertung Plus- oder Minuspunkte.
Ziel: Die Spieler sammeln Küken und versuchen, durch große Herden und Sets aus Körnern und blinden Hühnern möglichst hohe Punktzahlen zu erzielen.
Vor dem Spiel nimmt sich jeder einen Startkarten-Satz und legt die Küken nach Farben sortiert und gefächert vor sich ab. Die restlichen Startkarten wandern in die Schachtel. Die verbliebenen Küken, Körner und blinde Hühner mischt man gut, bevor nach einem gewissen Schema die Spielende-Karte dazu kommt. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler.
Der aktive Spieler wird zum Auktionator der Runde. Er zieht drei Karten vom Nachziehstapel und schaut sie sich an. Eine oder zwei Karten werden danach offen in die Tischmitte gelegt, der Rest kommt verdeckt daneben.
Reihum dürfen nun alle Spieler einmal ein Gebot machen. Dabei beginnt der Auktionator. Der Höchstbieter bekommt dann alle drei Karten. Bezahlt wird dabei mit den Karten, die ein Spieler bereits in seiner Auslage liegen hat. Die ausgewählten Karten, die der Summe des Gebotes entsprechen müssen, bekommt der Auktionator und legt sie sortiert nach Farben bei sich aus. Gewinnt der Auktionator das Dreier-Set, muß er sein Gebot an die Mitspieler abgeben. Seine gebotenen Karten wandern zum linken Nachbarn, der sich eine Karte aussucht und den Rest weiterreicht.
Nach der Bezahlung werden die ersteigerten Karten vor dem siegreichen Spieler ausgelegt, wenn es sich um Küken handelt. Bei Körnern oder blinden Hühnern im Set werden diese verdeckt neben der Sammlung plaziert. Nach einer abgeschlossenen Auktion wechselt das Amt zum linken Nachbarn.
Zieht ein Spieler irgendwann die Sonderkarte „Spielende“, wird sofort abgerechnet. Der Spieler mit den meisten Karten in einer Farbe bekommt dabei 8 Siegpunkte, der zweitbeste immerhin noch die Hälfte. Bei Gleichstand wird der Punktwert geteilt. Danach wählt jeder drei Rassen aus und zählt von diesen Rassen die Zahlenwerte zusammen. Schließlich bringt noch jedes Paar „Blindes Huhn & Körner“ fünf Pluspunkte. Körner als Solokarten geben etwas weniger Bonuspunkte, während einzelne blinde Hühner den Spieler mit Minuspunkten strafen.
Spielende: Der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme wird zum Sieger erklärt.
Kommentar: Bei diesem flotten Kartenspiel fallen einem zunächst die zauberhaft illustrierten Karten von Mario Coopmann auf, die zum frechen Titel passen und Federvieh in verschiedenen Lagen zeigen. Auch die kleine quadratische Schachtel bildet dabei keine Ausnahme.
Die Auktionen gehen auch bei voller Spielerzahl flott von der Hand. Der Vorteil des Auktionators ist sein Wissen über alle drei zu versteigernden Karten. Allerdings muß er auch das erste Gebot abgeben und bleibt, wenn er zu hoch geht, auf den Karten eventuell sitzen. Da jeder möglichst drei lange Farbreihen sammeln möchte, bietet es sich an, umkämpfte Farben offen zu zeigen, damit der Anreiz zu hohen Geboten gegeben ist und man selbst kräftig absahnt. Bezahlen sollte man den Auktionator natürlich möglichst mit Karten, die ihm keine Vorteile verschaffen, was allerdings nicht immer leicht ist.
Das Spiel funktioniert in hoher Besetzung besonders gut, weil man hier beim Sammeln von Farbreihen häufig von einem oder zwei Mitspielern unter Druck gesetzt wird. Die Spielregeln sind einfach und werden durch die Spielanleitung gut und mit Beispielen anschaulich erklärt.
Fazit: Ein flottes und leichtes Auktionsspiel für den kleinen Geldbeutel.
Wertung: Mit soliden 4 Punkten überzeugt „Blindes Huhn“ vor allem mit vielen Spielern. Es hat nichts mit dem gleichnamigen Titel von Berliner Spielkarten zu tun.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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