Spieletest für das Spiel: BANKÜBERFALL
Hersteller: Piatnik                   
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2005      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reiner Knizia
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2006
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Banküberfall-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Piatnik recht herzlich!

Ausstattung: 5 Sichtschirme, 85 Münzen, 45 Karten, 7 Aktionsplättchen, 1 Spielfigur
Aufmachung: Die Sichtschirme stellen fünf Banken dar. Hinter jeder Bank darf einer der Spieler sein Privatvermögen ablegen, während vor den Banken die Spielkarten während der Partie ausliegen.
Bei den Münzen handelt es sich um dicke bedruckte Pappscheiben, die gut in der Hand verborgen werden können.
Der Motor im Spiel sind die Spielkarten. Hier gibt es eine Vielzahl von Geldkarten, sowie einige Personenkarten wie Diebe, Detektive, Polizisten und verführerische Damen.
Auf den Aktionsplättchen sieht man jeweils den aktuellen Zug des aktiven Spielers. Diese Plättchen werden gemischt und liegen dann verdeckt aus. Mit Hilfe der Spielfigur markiert man die Bank, die gerade überfallen wird.
Ziel: Jeder Spieler versucht, durch Beteiligungen an Banküberfällen möglichst viel Geld zu erbeuten.
Zu Beginn werden die Banken in einem Kreis aufgestellt. Jeder Spieler bekommt ein gewisses Startkapital und legt dieses hinter den Sichtschirm, der ihm am nächsten steht. Dann mischt ein Spieler die Karten und legt jeweils eine Karte verdeckt vor jede Bank. Jeder Spieler erhält anschließend ebenfalls einige Karten, die auf die Hand nimmt und anschauen darf. Die Aktionsplättchen liegen gemischt in der Tischmitte.
Wenn ein Spieler am Zug ist, deckt er zunächst eines der Aktionsplättchen auf. Handelt es sich dabei um die Aktion „Ablegen“, nimmt der Spieler eine seiner Handkarten und legt diese verdeckt an eine beliebige Bank. Die Anzahl der ausliegenden Karten sollte dabei immer sichtbar bleiben. Nach dem Ausspielen darf sich der Spieler sofort eine neue Karte vom Reststapel nehmen.
Hat man dagegen das Aktionsplättchen „Spionieren“ aufgedeckt, darf man sich eine beliebige verdeckte Karte vor einer Bank heimlich anschauen und anschließend wieder an Ort und Stelle ablegen. Bei dem Symbol „Aufdecken“ wählt man statt dessen eine verdeckte Karte aus, die nun offen für alle neben der betreffenden Bank abgelegt wird.
Sollte die Aktion „Banküberfall“ aufgedeckt werden, wird es richtig spannend. Der aktive Spieler stellt die Spielfigur neben die Bank, die nun erleichtert werden soll. Dann wählt jeder Spieler einen frei wählbaren Geldbetrag und nimmt diesen in seine Faust. Auf ein Kommando hin werden die Gebote der Spieler nun offenbart und man wertet die Spielkarten der betreffenden Bank aus.
Sollten sich nur Geldscheine und Verdoppler unter den Karten befinden, wird die gefundene Beute aufgeteilt. Dabei beginnt man immer mit den Spielern, die am wenigsten Geld geboten haben. Sollte einmal nicht genügend Geld für einen oder mehrere Spieler übrig bleiben, gehen diese komplett leer aus. Die Gebote dürfen die Spieler wieder an sich nehmen.
Ist ein Dieb unter den Karten gewesen, stiehlt dieser sofort das Geld aus der Bank und nimmt auch die Gebote der Spieler mit. Ein Detektiv dagegen kann einen Dieb neutralisieren. Sollten mehr Detektive als Diebe vorhanden sein, dreht sich die Verteilung der Beute und derjenige, der am meisten Geld geboten hat, darf sich zuerst bedienen.
Ein Polizist verhindert in jedem Fall den Diebstahl, die Gebote der Spieler bleiben jedoch bestehen. Sollte es mehrere Gesetzeshüter bei einer Bank geben, behindern diese sich gegenseitig und können den Raub nicht verhindern. Eine Dame sorgt schließlich bei allen Personen für Verwirrung und zieht diese von ihren Tätigkeiten ab. Der Raub kann also ungehindert durchgeführt werden, sofern es nicht eine zweite Dame gibt.
Nach dem Überfall legt man wieder eine verdeckte Karte vor die Bank. Alle vorher dort ausliegenden Karten wandern auf den Ablagestapel.
Sobald alle sieben Aktionsplättchen aufgedeckt wurden, mischt man diese und legt sie wieder verdeckt in der Mitte aus.
Spielende: Wenn der Nachziehstapel aufgebraucht wurde, wird noch so lange weitergespielt, bis ein Spieler keine Handkarten mehr besitzt. Nun überfällt man noch die verbliebenen Banken und ermittelt danach den Sieger.
Kommentar: Die Hintergrundgeschichte zum Spiel ist schon sehr merkwürdig. Als Bankdirektoren langweilen wir uns und kommen daher gemeinsam auf die Idee, unsere eigenen Banken zu überfallen, um den Nervenkitzel zu spüren und uns außerdem noch ein wenig zu bereichern.
Läßt man diese Informationen jedoch beiseite, erhält man ein recht einfach gehaltenes Bluff- und Einschätzspiel, bei dem jeder hofft, den großen Reibach zu machen.
Je weniger Personen mitmachen, desto mehr läßt sich das Spielgeschehen planen, da man häufiger selbst aktiv ins Geschehen eingreift und Karten an Banken anlegt bzw. sich die Karten anschauen kann. In voller Besetzung ist das Spiel dagegen deutlich glücksabhängiger und es kann durchaus passieren, daß man bei zwei schnell hintereinander folgenden Banküberfällen zwischendurch nicht einmal am Zug war und sich daher auf seine Intuition beim Bieten verlassen muß.
Das Material ist robust und auch grafisch in Ordnung. Die Schachtel ist allerdings ein wenig groß geraten.
Fazit: Ein ordentliches Spiel von Piatnik.
Wertung: Für Familien und Jugendliche ist „Banküberfall“ durchaus spaßig. Wir empfehlen jedoch, es nicht in voller Besetzung zu spielen. Mit guten 4 Punkten kann man sich das Spiel in jedem Fall einmal genauer anschauen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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