Spieletest für das Spiel: BANG
Hersteller: Abacus                    
Preis: 8 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 4-7
Erscheinungsjahr: 2003      
noch erhältlich: Ja
Autor: Emiliano Sciarra
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: November 2010
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Bang-Pressefoto

Ausstattung: 80 Spielkarten, 16 Personenkarten, 7 Rollenkarten, 7 Übersichtskarten
Aufmachung: Bei den Spielkarten gibt es Angriffskarten, Waffen, Ereigniskarten und Abwehrkarten mit unterschiedlichen Werten. Jede Personenkarte besitzt eine besondere Fähigkeit im Spiel. Ferner sind auf den Personenkarten die Lebenspunkte der Spielfigur angegeben.
Bei den Rollenkarten gibt es einen Sheriff, einige Hilfs-Sheriffs, einen Abtrünnigen und einige Banditen. Jeder Spieler verkörpert geheim einen dieser Charaktere. Die Übersichtskarten zeigen die bei den Spielkarten verwendeten Symbole und ihre Bedeutung.
Ziel: Je nach Charakter müssen die Spieler unterschiedliche Siegbedingungen erfüllen.
Zunächst werden die Kartenstapel voneinander getrennt und einzeln gemischt. Je nach Anzahl der Spieler gibt es unterschiedlich viele Rollenkarten im Spiel. Diese werden an die Spieler verteilt, die sich ihre Gesinnung geheim anschauen. Nur der Sheriff darf seine Rollenkarte aufdecken und vor sich auslegen.
Von den gemischten Personenkarten bekommt jeder Spieler eine Karte. Die besondere Fähigkeit gilt für die gesamte Spieldauer. Eine weitere Personenkarte pro Spieler wird verdeckt unter die Rollenkarte geschoben, da mit Hilfe der Rückseite der Karte die aktuellen Lebenspunkte eingestellt werden können.
Nun erhalten alle Mitspieler so viele Spielkarten, wie sie an Lebenspunkten besitzen. Der Reststapel kommt in die Tischmitte. Schließlich verteilt man noch die Übersichtskarten, bevor der Sheriff mit dem Spiel beginnt.
Der aktive Spieler zieht zunächst zwei Handkarten nach. Anschließend darf er beliebig viele dieser Handkarten ausspielen und nutzen. Karten mit braunem Rand wirken sofort und einmalig. Sie werden anschließend auf einen Ablagestapel gelegt. Karten, die einen blauen Rand besitzen, bleiben dagegen vor dem Spieler liegen und helfen ihm auch in späteren Spielzügen, bis sie abgeworfen oder gestohlen werden. Karten kann man mit Ausnahme von Abwehrkarten immer nur im eigenen Spielzug einsetzen.
Pro Spielzug darf nur eine „Bang“-Karte gespielt werden, mit der man einen Mitspieler angreift. Außerdem kann kein Spieler mehrere Karten des gleichen Typs offen vor sich ausliegen haben und es ist auch nur eine Waffe pro Spieler erlaubt. Eine neue Waffe ersetzt eine bereits ausliegende Waffe, die dementsprechend dann abgeworfen wird.
Um einen Mitspieler anzugreifen, benötigt man eine „Bang“-Karte. Besitzt man keine Waffe, kann man nur den linken bzw. den rechten Nachbarn angreifen. Je nach Waffentyp kann die Reichweite jedoch vergrößert werden, um auch weiter entfernt sitzende Mitspieler ins Visier zu nehmen.
Die Bang-Karte wird auf den Mitspieler gespielt. Dieser entscheidet sich nun, ob er einen Lebenspunkt abgeben will oder ob er mit einer Verteidigungskarte dem Schuß ausweicht. In beiden Fällen kommen die ausgespielten Karten anschließend auf den Ablagestapel.
Kann oder will ein Spieler keine Karten mehr ausspielen, endet sein Zug. Nun wird überprüft, ob der Spieler mehr Handkarten hat, als er besitzen darf. Die maximale Anzahl an Handkarten entspricht dabei den Lebenspunkten des Spielers. Überzählige Karten werden ohne Auswirkungen auf den Ablagestapel geworfen.
Wenn ein Spieler keinen Lebenspunkt mehr besitzt, scheidet er sofort aus. Er muß seine Charakterkarte offenbaren. War der Spieler ein Bandit, bekommt der aktive Spieler, der für das Ausscheiden gesorgt hat, sofort drei neue Handkarten. Schaltet der Sheriff aus Versehen einen seiner Hilfs-Sheriffs aus, muß er zur Strafe dagegen alle vor ihm liegenden Karten und alle Handkarten ablegen.
Spielende: Der Sheriff gewinnt mit seinen Hilfs-Sheriffs, wenn es ihm gelingt, die Banditen und den Abtrünnigen zu eliminieren. Die Banditen sind erfolgreich, wenn sie den Sheriff ausschalten und der Abtrünnige gewinnt, wenn sowohl Banditen wie auch Gesetzeshüter gestorben sind.
Kommentar: Die Spielregel ist aufgrund der vielen unterschiedlichen Karten und Symbolen recht umfangreich geworden und macht einen Zugang zum Spiel nicht eben leicht. Hat man die Hürde jedoch erst einmal überwunden, entpuppt sich „Bang“ als lustiges und chaotisches Kartenspiel, bei dem man zwar wenig beeinflussen kann, was den Spielspaß jedoch nicht schmälert. Vor allem in großen Gruppen überzeugt das Spiel, da man hier selten genau weiß, wer welchen Charakter verkörpert.
Die Banditen sollten natürlich schnell versuchen, den Sheriff zu bedrängen, sofern sie neben ihm sitzen und ihn attackieren können. Dadurch fliegt dann jedoch ihre Tarnung auf und sie werden primäres Ziel der Hilfssheriffs und auch des Abtrünnigen, der zur Ablenkung natürlich auch so tut, als ob er Gesetzeshüter wäre. Der Sheriff wird dagegen meistens in der passiven Rolle verharren, um nicht Gefahr zu laufen, einen eigenen Kumpel umzunieten und dadurch die Kartenhand zu verlieren.
Im Laufe der letzten Jahre sind einige Erweiterungen dazu gekommen, die neue Waffen und Charaktere bringen.
Die Grafiken im Comic-Stil sind nett gemacht, die Piktogramme für die einzelnen Aktionen jedoch leider nicht immer eingängig.
Fazit: Ein chaotisches und vom Zugglück abhängiges Kartenspiel mit einem gewissen morbiden Charme.
Wertung: Mit guten 4 Punkten kann man „Bang“ durchaus empfehlen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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