Spieletest für das Spiel: BANANA
REPUBLIKA
Hersteller: Cahoona Isle Preis: 20 Euro empf.Alter: 16- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 2005 noch erhältlich: Ja Autor: Michael Heitkamp Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: März 2006 Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Cahoona Isle recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
135 Chips, 95 Institutionskarten, 60 Gesetzeskarten, 5 Charakterkarten,
1 Paragraphen-Spielstein
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt das Parlament mit sechs unterschiedlichen Ressorts, die
jeweils über eine eigene Farbe verfügen. Auf den Institutionskarten
findet man häufig diese Ressorts und eine Anweisung, wie viele eigene
Chips man einsetzen darf und ob der Paragraphen-Spielstein dort abgelegt
werden muß. Bei den Institutionskarten gibt es noch besondere Ereigniskarten,
die nur bei einer Gesetzesabstimmung von Bedeutung sind.
Bei den Chips handelt es sich um kleine quadratische
Plättchen aus Pappe, die über eine einheitliche Hintergrundfarbe
verfügen. Passend dazu gibt es Charakterkarten, die jeweils in bestimmten
Ressorts einen Bonus oder Malus bei einer Abstimmung geben.
Jede Gesetzeskarte gilt für ein Ressort.
Neben den Siegpunkten, die man bei erfolgreichem Durchbringen bekommt,
steht auf jeder Karte die Mindestzahl an Abgeordneten, die man beim Einbringen
benötigt und die Mehrheit, die nach der Abstimmung vorhanden sein
muß.
Der Paragraphen-Spielstein ist ebenfalls aus
Pappe und bringt einen Modifikator bei Gesetzesvorlagen in diesem Ressort.
Ziel: Jeder Spieler
versucht als Politiker möglichst viele Gesetze durchzubringen und
entsprechend Siegpunkte anzuhäufen.
Zu Beginn kommt der Spielplan in die Tischmitte.
Jeder wählt einen Politiker aus und bekommt die entsprechende Charakterkarte
nebst den passenden Chips. Danach mischt man die Gesetzes- und Institutionskarten
getrennt voneinander und legt sie neben den Spielplan. Dort wird auch der
Paragraphen-Spielstein abgelegt. Reihum ziehen die Spieler nun immer eine
Karte von einem der beiden Stapel, bis jeder über sechs Handkarten
verfügt. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler, von
dem aus es im Uhrzeigersinn weitergeht.
Der aktive Spieler kann in seinem Spielzug entweder
eine seiner Institutionskarten ausspielen oder eine Gesetzeskarte auslegen.
Möchte er beides nicht machen, darf er bis zu zwei seiner Handkarten
auf entsprechende Ablagestapel legen und sich dafür neue Karten nehmen.
Eine Institutionskarte sorgt dafür, daß
der Spieler eine oder mehrere Chips in das entsprechende Ressort legen
darf. Bei einigen Karten wird außerdem der Paragraphen-Spielstein
bewegt. Jede dieser Karten kann jedoch auch eingesetzt werden, um alternativ
Spielsteine eines Gegners wieder aus diesem Ressort zu entfernen.
Möchte man ein neues Gesetz einbringen,
spielt man eine entsprechende Gesetzes-Karte aus und es folgt eine Abstimmung.
Als Bedingung für das Einbringen eines Gesetzesvorschlags muß
der Spieler die auf der Karte erforderliche Mindestanzahl an eigenen Abgeordneten
in diesem Ressort haben.
Reihum dürfen die Mitspieler nun jeweils
eine Institutions-Karte spielen, um neue Abgeordnete einzusetzen oder mit
Hilfe einer Ereigniskarte Einfluß zu nehmen oder sie setzen ihre
Charakterkarte ein, um dadurch zusätzlichen Einfluß auszuüben.
Als letztes darf der aktive Spieler noch handeln, bevor man die Anzahl
der Abgeordneten miteinander vergleicht.
Hat der aktive Spieler mehr Gesamteinfluß
als jeder andere Spieler, ist das Gesetz durchgebracht, wenn die auf der
Karte geforderte Mehrheit erreicht wurde. Die Gesetzeskarte bringt dem
Spieler entsprechend viele Siegpunkte und wird offen vor ihm abgelegt.
Konnte die Mehrheit nicht erreicht werden, muß das Gesetz abgeworfen
werden. Hat ein Mitspieler bei der Auswertung sogar mehr Abgeordnete als
der Auftraggeber, dann darf dieser das Gesetz stehlen und selbst behalten.
Am Ende einer Diskussionsrunde werden die eingesetzten
Karten auf den Ablagestapel geworfen. Jeder bekommt reihum eine neue Karte.
Eine ausgespielte Charakterkarte bleibt zunächst offen auf dem Tisch
und kann erst in der übernächsten Runde wieder auf die Hand genommen
werden.
Am Ende des Spielzugs nimmt der aktive Spieler
immer eine neue Handkarte auf. Dabei darf er wieder wählen, ob er
ein Gesetz oder eine Institutionskarte möchte.
Wenn ein Gesetz durchgebracht oder gestohlen
wurde, in dessen Ressort sich gerade der Paragraphen-Spielstein befindet,
zählen die Punkte doppelt. Der siegreiche Spieler legt deswegen die
gewonnene Karte verdeckt vor sich ab.
Spielende: Das Spiel
ist vorbei, wenn der Institutionsstapel dreimal durchgespielt wurde oder
drei Runden, nachdem die letzte Gesetzeskarte aufgenommen wird. Es gewinnt
der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Kommentar: Die Idee,
politische Ereignisse und Gesetze satirisch in Form eines Spiels zu verpacken,
ist sicherlich nicht schlecht. Gerade die lustigen Kartentexte und die
netten Bilder vermitteln einen Eindruck, wie liebevoll der Kleinverlag
an das Spiel herangegangen ist.
Leider kann "Banana Republika" in keiner Weise
aus spielerischer Sicht überzeugen. Der erste Stolperstein ist dabei
schon die Spielanleitung, die nicht klar strukturiert ist und mit bissigen
Kommentaren betont lustig sein möchte. Dadurch leidet aber das Verständnis
sehr stark.
Hat man dann erst einmal die Regeln begriffen,
stellt sich schnell heraus, daß man einfach nur auf Kartenglück
hoffen muß, um möglichst schnell viele Personen in die Ressorts
zu bekommen und dann auf gut Glück hofft, eine entsprechende Gesetzeskarte
zu erhalten. Ist dies der Fall, muß man eigentlich "nur" noch das
Gesetz durchbringen. Hier hapert es dann erneut, denn einige Ereigniskarten
sind einfach zu mächtig und verändern das Spielgeschehen komplett.
Der Clou sind allerdings Karten, auf denen steht, daß man mit ihnen
"alles" machen kann, außer bereits durchgebrachte Gesetze zu eliminieren.
Das führt dazu, daß ein Spieler beispielsweise ein eigenes durchgebrachtes
Gesetz hundertfach werten lies und ein zweiter Spieler danach mit einer
entsprechenden Karte das Spiel aus Frust sofort beendete.
Fazit: Nette Idee,
die leider mangelhaft umgesetzt wurde.
Wertung: In dieser
Form ist das Spiel leider nicht zu gebrauchen und bekommt nur 1 Punkt.
Hier sollte der Verlag dringend eine Überarbeitung durchführen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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