Spieletest für das Spiel: ATTIKA
Hersteller: Hans im Glück 
Preis: 22 Euro
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2003 
noch erhältlich: Ja
Autor: Marcel Andre Casasola Merkle
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Attika-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!

Ausstattung: 22 Spielplanteile, 4 Heiligtümer, 15 Amphoren, 5 Ablagetafeln, 120 Gebäudeplättchen, 60 Karten
Aufmachung: Die Spielplanteile bestehen jeweils aus einer Ansammlung von Sechsecken. Diese Felder sind entweder unbedruckt oder zeigen eine von vier verschiedenen Landschaftstypen.
Die Heiligtümer kommen an den Rand des Spielbretts. Sie gilt es mit Hilfe der eigenen Gebäudeplättchen zu verbinden, um die Partie gewinnen zu können. Die Tempel sind aus Pappe und müssen vor dem ersten Spiel noch zusammengesteckt werden.
Amphoren gibt es als Bonus, wenn man die eigenen Gebäude in einer sinnvollen Baureihenfolge abgelegt hat. Sie können abgegeben werden, um eine zusätzliche Aktion machen zu können.
Für jeden Spieler gibt es eine Ablagetafel, auf der alle Gebäude des Spielers zu sehen sind. Die Gebäude sind gruppiert und innerhalb einer Gruppe zeigen Pfeile die sinnvolle Baureihenfolge an.
In den Spielerfarben gibt es jeweils 30 Gebäudeplättchen. Jedes Gebäude hat dabei gewisse Baukosten, die beim Ablegen auf dem Spielplan anfallen. Die Startgebäude sind auf der Rückseite gesondert markiert.
Die zum Bau benötigten Rohstoffe erhält man mit den Spielkarten. Hier sind die vier verschiedenen Landschaftsarten zu finden.
Ziel: Man versucht, zwei Heiligtümer durch eigene Gebäude miteinander in Verbindung zu bringen oder alternativ alle eigenen Gebäude auf den Spielplan zu bringen.
Am Anfang werden die Spielplanteile gut gemischt und je nach Spielerzahl einige Platten gezogen und aufgedeckt gemäß eines feststehenden Musters abgelegt. Die geforderte Anzahl an Heiligtümern kommt anschließend auf vorgegebenen Positionen. Jeder bekommt eine Spielfarbe und nimmt sich die passende Ablagetafel. Die dazugehörigen Gebäude werden nach ihren Rückseiten getrennt und gut gemischt. Man bildet insgesamt vier verdeckte Stapel und deckt dann die obersten Plättchen jedes Stapels auf. Diese Häuser kommen gleich auf die dafür vorgesehenen Felder der Ablagetafel. Schließlich mischt man die Spielkarten. Der Startspieler erhält vier Karten auf die Hand, die nachfolgenden Spieler besitzen immer eine Karte mehr als der Nachbar.
Wenn ein Spieler an der Reihe ist, darf er entweder zweimal aufdecken oder alternativ dreimal Bauen.
Wählt man die Option des Aufdeckens, zieht man zunächst ein Gebäudeplättchen von einem der vier Vorratsstapel. Dieses kann der Spieler nun entweder direkt auf das Spielfeld bringen, wenn er die Baukosten bezahlt oder es kommt auf die Ablagetafel, wo es kostenlos zwischengelagert wird. Nach dem ersten Aufdecken darf ein Spieler ein zweites Plättchen nehmen.
Möchte ein Spieler lieber direkt aus der Ablage heraus bauen, so sagt er dies zu Beginn seines Zuges und kann dann bis zu drei Gebäude, die bereits auf der Ablage liegen, in das Spiel bringen, sofern er die Baukosten dazu bezahlen kann.
Es ist bei beiden Optionen jederzeit möglich, auf ein oder mehrere Teilzüge zu verzichten. Dann erhält man pro verzichtetem Teilzug eine Karte aus dem Nachziehstapel. Das Kartenziehen beendet allerdings sofort die anderen Optionsmöglichkeiten, d.h. man darf anschließend kein Plättchen mehr ziehen bzw. Gebäude bauen.
Ein Gebäude darf grundsätzlich nur auf einem unbesetzten Feld errichtet werden. Die Baukosten stehen auf dem jeweiligen Plättchen. Von diesen Grundkosten darf der Spieler die Rohstoffe, die sich auf dem Bauplatz und den direkt angrenzenden Feldern befinden, abziehen. Die verbleibenden Rohstoffe müssen dann mit Karten aus der Hand gezahlt werden. Zwei beliebige Rohstoffe gelten dabei wie ein Rohstoff nach Wahl des Spielers.
Die Grundkosten entfallen komplett, wenn ein Spieler die sinnvolle Baureihenfolge einhält. Dies ist der Fall, wenn man ein Gebäude direkt angrenzend an ein anderes legt und diese beide mit einem Pfeil auf der Ablagetafel untereinander verbunden sind. Die Pfeilspitze muß dabei auf das gerade gelegte Gebäude zeigen.
Alle Plättchen in einer Spielerfarbe, die direkt miteinander verbunden sind, gelten als Siedlung. Baut man eine neue Siedlung, bei der das gelegte Plättchen nicht direkt an andere der eigenen Farbe anliegt, dann erhöhen sich die Baukosten um eine beliebige Handkarte pro bereits vorhandener Siedlung.
Sind alle Gebäude einer Gruppe auf dem Spielbrett und wurden diese zusammenhängend verbaut, erhält der Spieler eine Amphore aus dem Vorrat. Wenn keine Amphoren mehr vorhanden sind, zieht der Spieler alternativ eine Bonuskarte. Diese kann jederzeit im eigenen Zug eingesetzt werden, um einmalig einen weiteren Teilzug zu erhalten. Nach der Nutzung wandert die Amphore wieder in den allgemeinen Vorrat zurück.
Der Spielplan wird immer dann erweitert, wenn ein Spieler das letzte Gebäude eines seiner Stapel zieht. Nachdem der Teilzug beendet ist, muß der Spieler das oberste Spielplanteil des verbliebenen Stapels aufdecken und anlegen. Das Geländefeld muß dabei mit mindestens einer Kantenseite an die bisherige Auslage oder einen Tempel angelegt werden.
Spielende: Sobald ein Spieler zwei Tempel miteinander verbunden hat oder es ihm gelingt, alle Gebäude auf das Spielbrett zu bringen, hat dieser Spieler die Partie gewonnen.
Kommentar: Mit „Attika" ist es dem Autoren sehr gut gelungen, bereits bekannte Elemente geschickt miteinander zu verbinden und ein homogenes Spiel zu entwickeln. Das Bauen der Gebäude ist das zentrale Element im Spiel und es ist sehr wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu finden, um Gebäude plazieren zu können. Je länger man wartet, desto eher wird man die Möglichkeit haben, Gebäude kostenlos einzubringen, da sie in einer sinnvollen Baureihenfolge gesetzt werden. Trotzdem muß man sich während der Partie gegen Mitspieler zur Wehr setzen, die kurz vor einem Zusammenschluß zweier Tempel stehen. Hier gilt es, die Bauplätze in der Nähe eines Heiligtums zu besetzen und seine eigenen Pläne erst einmal nach hinten zu stellen. Kurzfristige Kooperationen sind dabei an der Tagesordnung. Zu langes Warten beim Bau ist auch nicht gut, weil dann viele Rohstofffelder bereits belegt sind und der Bau der ersten Gebäude teuer wird.
Beim Material gibt es wenig auszusetzen, allerdings gibt es einen Produktionsfehler in der ersten Auflage. Die Rückseiten der Gebäudeplättchen sind nicht sauber eingepaßt, wodurch einige Gebäude einen weißen Rand haben und dadurch eventuell schon an der Rückseite zu erkennen sind. Der Verlag tauscht diese fehlerhaften Sets jedoch um.
Fazit: Ein gelungenes Legespiel mit hohem Wiederspiel-Wert.
Wertung: Mit gerade so 5 Punkten ist das Spiel in jedem Fall eine Kaufempfehlung. Die fehlerhafte Qualitätskontrolle sorgt jedoch für eine kleine Abwertung in unserem Notensystem.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de




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