Spieletest für das Spiel: ARCHE OPTI MIX
Hersteller: Doris & Frank 
Preis: 16 Euro
empf.Alter: 8- 
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2005 
noch erhältlich: Ja
Autor: Frank Nestel
Besonderheit: 
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2005
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild

Ausstattung: 85 Figuren, 1 Markierungsstein, 22 Aktions-Chips, 1 Arche-Karte, 5 Wertungskarten, 60 Spielkarten
Aufmachung: Bei den Spielfiguren handelt es sich um kleine Echsen aus Holz, die in fünf unterschiedlichen Farben lackiert wurden. Der Markierungsstein dient als Anzeiger für die Gewichtsverteilung in der Arche. Auch er ist aus Holz gefertigt.
Die Aktions-Chips benötigt man, wenn man eine neue Kabine in der Arche eröffnen will. Sie bringen gleichzeitig bei Spielende einen Siegpunkt ein. Es handelt sich dabei um kleine Holzscheiben.
Die Arche ist als Karte beigelegt. Es gibt fünf Felder, auf denen der Markierungsstein stehen kann und der dadurch die Gewichtsverteilung auf der Steuerbord- und Backbordseite angibt.
Die Wertungskarten sind für die fünf Attribute im Spiel. Auf ihnen steht die Anzahl an Karten, die es von dieser Sorte im Stapel gibt. Im Laufe der Partie kommen die Spielfiguren auf diese Karten, um dort Mehrheiten zu bilden.
Die meisten Spielkarten sind Tiere oder Nahrung. Diese Karten besitzen jeweils ein Attribut, einen Gewichtswert, eine Beschreibung der bevorzugten Nahrungsaufnahme (Fleisch, Pflanzen) und die bevorzugte Umgebungstemperatur (warm, kalt). Daneben lockern einige Sintflut-Karten den Stapel auf.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viele Siegpunkte am Ende der Partie zu bekommen.
Am Anfang kommt die Karte mit der Arche an eine Seite des Tisches. Der Markierungsstein wird auf dem mittleren Feld abgelegt. Auf der gegenüberliegenden Seite am Rand der Spielfläche legt man die Wertungskarten offen aus. Danach einigt man sich auf den Startspieler und gemäß der Sitzreihenfolge bekommen die Spieler drei oder vier Aktionschips und alle Figuren einer Farbe.
Nun werden die Tier- und Proviant-Karten gemischt. Vier Karten kommen offen in zwei Reihen unterhalb der Arche. Es ist darauf zu achten, daß zu Beginn nur Tiere mit einem geringen Gewicht ausliegen dürfen. Schwere Tiere werden wieder in den Stapel eingemischt. Jeweils zwei Karten liegen somit auf der Backbord-Seite und zwei Karten sind auf der Steuerbord-Seite. Entsprechend ihrem Gewicht wird dann der Markierungsstein neu justiert.
Nun bekommen die Spieler jeweils zwei Karten auf die Hand. Danach werden drei weitere Karten offen gezogen und neben die Wertungskarten gelegt. Schließlich werden die Regenkarten nach festgelegtem Schema in den Reststapel der Spielkarten eingemischt und dieser Stapel kommt neben die drei ausliegenden Tierkarten.
Der aktive Spieler kann in seinem Spielzug entweder Karten ziehen oder Karten ausspielen.
Entscheidet man sich, neue Karten auf die Hand zu nehmen, muß man eine der drei offen ausliegenden Karten nehmen und bekommt anschließend sofort noch die oberste verdeckte Karte. Danach wird der leere Platz mit einer neuen Karte vom Nachziehstapel aufgefüllt.
Zieht man eine der Sintflut-Karten oder wird diese während des Zuges aufgedeckt, kommt sie offen beiseite und wird gegen eine weitere Karte ersetzt. Nach der zweiten Karte dieser Art wird die Haustierrunde eingeläutet und nach der fünften Sintflut-Karte beginnt das Endspiel.
Als Alternative kann der aktive Spieler eine oder zwei Karten aus seiner Hand spielen. Tiere mit dem Attribut "langsam" oder Nahrungskarten dürfen nur als Einzelkarte gespielt werden.
Für das Auslegen in die allgemeine Auslage gibt es eine Reihe von Regeln zu beachten. Die Arche besteht immer aus einer Backbord- und einer Steuerbord-Seite. Jede Seite darf beliebig viele Kabinen besitzen. In jeder Kabine dürfen sich jedoch maximal nur drei Karten befinden. Man kann Karten in bereits bestehende Kabinen legen oder neue Kabinen eröffnen. Innerhalb einer Kabine dürfen sich nur Tiere mit gleichen Temperaturwünschen aufhalten.
Nach dem Legen wird die Gewichtsdifferenz beider Seiten der Arche bestimmt und der Markierungsstein angepaßt. Es darf niemals ein Tier gelegt werden, welches vom Gewicht her eine zu starke Neigung der Arche verursachen würde.
Wenn sich in einer Kabine Fleischfresser aufhalten, müssen diese leichter/kleiner sein als die dort beherbergten Pflanzenfresser, damit sie diese nicht anfallen. Die Pflanzenfresser dürfen niemals in eine Kabine mit Nahrung gelegt werden, da sie diese ansonsten auffressen würden.
Hat man ein Tier mit dem Attribut "scheu", darf dieses nicht in eine Kabine mit Fleischfressern oder in eine Kabine, die an Fleischfresser angrenzt (direkt benachbart oder gegenüber). Sobald sich das Tier einmal in der Kabine befindet, können in benachbarten Kabinen aber Fleischfresser abgelegt werden.
Nach dem Legen einer Tierkarte nimmt man eine Spielfigur und legt sie auf die Wertungskarte, die dem Attribut des gerade gelegten Tieres entspricht. Wurde eine Karte mit einer Spezialfähigkeit ausgespielt, so kann diese genutzt werden.
Möchte ein Spieler nach dem ersten Tier noch eine zweite Karte auslegen, muß die zweite Karte in eine andere Kabine gelegt werden. Es gelten dabei die gleichen Legeregeln.
Um eine neue Kabine zu eröffnen, gibt man zunächst einen seiner Aktionschips an den rechten Nachbarn weiter. Wer keine Chips mehr hat, kann auch keine neue Kabine definieren.
Danach wählt der Spieler eine Schiffsseite aus und legt dort eine neue Handkarte aus. Nun bekommt der Spieler noch eine der drei offenen Karten und kann sich entscheiden, einen weiteren Spielzug zu machen. Erst am Ende des Spielzugs wird die offene Auslage wieder vervollständigt.
Nach der zweiten Sintflut-Karte gibt es eine sogenannte Haustier-Runde. Jeder Spieler wählt dazu eine Handkarte und legt diese verdeckt vor sich ab. Dabei darf es keine Nahrungskarte sein und das Gewicht des Tieres darf maximal zwei Gewichtseinheiten entsprechen. Auch wenn ein Spieler über keine Karte dieser Art verfügt, legt er eine Handkarte verdeckt ab.
Wenn die letzte Sintflut-Karte erscheint, beginnt die Endrunde. Der Verursacher bekommt keine Ersatzkarte mehr. Reihum kann man nun nur noch passen oder spielen. Wenn man paßt, ist das Spiel für den Spieler zu Ende. Ansonsten gibt man in seinem Zug einen Aktionschip in die Bank und spielt eine Tierkarte nach den bekannten Regeln. Es gibt jedoch keine neuen Karten auf die Hand. Langsame Tiere oder Proviant dürfen nun nicht mehr gespielt werden.
Die Abrechung erfolgt, wenn der letzte Spieler aus dem laufenden Spiel ausgestiegen ist. Zunächst werden die Haustiere aufgedeckt und die Spieler mit legalen Karten dürfen jeweils einen Spielstein auf die betreffende Wertungskarte legen. Danach werden die Wertungskarten einzeln ausgezählt.
Hat ein Spieler die Mehrheit an Figuren an einer Wertungskarte, bekommt er 10 Siegpunkte, der Zweitplazierte immerhin noch 6 Punkte und der Rest jeweils 2 Punkte. Bei Gleichstand werden die Punkte der Plätze addiert, ggf. aufgerundet und gleichmäßig aufgeteilt. Jeder verbliebene Aktionschip eines Spielers zählt einen Siegpunkt.
Spielende: Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Kommentar: Mit "Arche Opti Mix" haben sich viele unserer Tester schwer getan. Die Regeln sind zwar vollständig erklärt, die vielen Ausnahmen und Legeregeln verwirren jedoch beim ersten Spiel und sorgen für anfängliches Nachfragen und häufiges Nachlesen während des Spiels. Da es keine Kurzspielregeln gibt, zieht sich eine Partie mit Neulingen also beträchtlich dahin.
Da motivieren auch die sehr schön gestalteten Karten nur kurzzeitig. Spielerisch ist das neue Kartenspiel von Frank Nestel eher durchschnittlich. Vieles hängt davon ab, welche Karten man bekommt und wie gut man diese auf dem Schiff unterbringen kann. Die Idee, bei jeder Neueröffnung einer Kabine einen Chip weitergeben zu müssen, ist zwar clever, kann aber zu Frust führen, wenn ein Spieler keinen Aktions-Chip mehr hat und nichts in die Auslage legen kann.
Für Anfänger und Gelegenheitsspieler ist "Arche Opti Mix" aus den oben genannten Gründen nicht geeignet. Ob es sich bei den Spielefreaks bewährt, ist eher zu bezweifeln.
Fazit: Ein durchschnittliches Kartenspiel mit toller Optik.
Wertung: Uns hat das Spiel nicht vom Hocker gerissen, obwohl einige Mitspieler durchaus angetan waren. Durch die stark schwankenden Meinungen kommen wir nur zu der Durchschnittsnote von 3 Punkten. Das Spiel ist also stark vom Geschmack der Spieler abhängig und sollte einige Male probegespielt werden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de




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