Spieletest für das Spiel: ADLUNGLAND
Hersteller: Adlung                    
Preis: 8 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Silvano Sorrentino
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Mai 2011
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Adlungland-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Adlung recht herzlich!

Ausstattung: 1 Startkarte, 58 Attraktionen, 1 Richtungskarte, 6 Risikokarten
Aufmachung: Die Startkarte zeigt den Eingang eines Freizeitparks. Es gibt ferner drei Symbole auf der Karte, die für Wartezeit, Wartung und Angst stehen.
Jede Attraktion ist einzigartig. Die Karten sind beidseitig bedruckt. Auf der Auftragsseite stehen die Kosten, die beim Bau fällig sind, die Symbole zur Kennzeichnung der Attraktion und den Erlös, den ein Spieler beim Bau sofort erhält. Auf der Rückseite ist eine Grafik des gebauten Parkabschnittes mit den Symbolen zu finden.
Die Richtungskarte definiert, an welche Seite des Themenparks die nächste Attraktion gebaut werden muss.
Risikokarten kommen unter bestimmten Bedingungen ins Spiel und werden dann vor dem jeweiligen Spieler abgelegt. Es gibt neben Karten für Wartezeit, Wartung und Angst noch einige Baustellen-Karten.
Ziel: Die Spieler versuchen, durch geschicktes Bauen von Attraktionen möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften.
Die Startkarte kommt in die Mitte des Tisches. Die Risikokarten werden offen an den Rand der Spielfläche gelegt. Dann mischt ein Spieler die Attraktionen und teilt an jeden drei Karten aus. Diese Karten werden so auf die Hand genommen, daß die Spieler die Kosten und die Gewinne aus dem Bauen erkennen können. Der Reststapel kommt ebenfalls an den Rand der Spielfläche. Schließlich werden noch drei Attraktionen offen mit der Infoseite neben den Nachziehstapel ausgelegt. Die Pfeilkarte zeigt in die Ausgangsrichtung, die auf der Startkarte vorgegeben ist. Man benötigt noch Stift
und Papier zum Notieren der Siegpunkte.
Der aktive Spieler hat zwei Aktionen zur Verfügung. Dabei kann er entweder eine Karte erwerben oder eine Attraktion aus seiner Hand bauen.
Möchte ein Spieler eine Karte erwerben, erhält er automatisch die offen ausliegende Attraktion, die am weitesten vom Nachziehstapel entfernt ist. Die restlichen Karten werden danach verschoben, bevor eine weitere Karte offen ausgelegt wird. Hat ein Spieler sieben Karten auf der Hand, kann er keine weitere Karte erwerben.
Das Bauen ist etwas aufwendiger. Zunächst muss man dabei einen geeigneten Bauplatz finden. Die Seite, an der man die neue Karte in den Park legen darf, wird durch die Pfeilkarte vorgegeben. Es darf immer an alle Attraktionen angelegt werden, die über eine freie Seite an entsprechender Stelle verfügen. Man kann jedoch die Baurichtung beeinflussen. Dazu kann der Spieler eine oder mehrere Handkarten unter den Nachziehstapel legen und pro Karte den Pfeil um 90 Grad im Uhrzeigersinn drehen.
Als nächstes müssen die Baukosten bezahlt werden. Dabei gibt man entweder Karten an Mitspieler oder legt sie auf den Ablagestapel. Manchmal wird man jedoch auch gezwungen, eine oder mehrere Baustellenkarten vom Spielfeldrand aufzunehmen.
Danach wird geschaut, wie viele Risiko-Symbole der jeweiligen Art (Wartezeit, Wartung, Angst) auf der aktuellen Karte und den waagerecht und senkrecht benachbarten Karten zu sehen sind. Erreicht man dabei einen gewissen Schwellenwert, erhält der Spieler auch diese Risikokarten vom Rand der Spielfläche oder von den Mitspielern.
Als letztes bekommt man die Belohnung und legt die neue Attraktion an der angegebenen Stelle aus. Man kann dadurch Geld oder neue Karten erhalten bzw. eine Risiko-Karte wieder zurückgeben. Außerdem wird nach dem Bau die Pfeilkarte automatisch im Uhrzeigersinn gedreht.
Wenn ein Spieler Risikokarten in seinem Spielzug hat, verändern diese sein Einkommen oder verteuern den weiteren Bau von Attraktionen. Bei Baustellen setzt man für jedes Baustellen-Schild einmal aus.
Sobald die letzte Karte vom Nachziehstapel aufgedeckt wird, beginnt die Schlussphase. Jeder ist nun noch genau einmal am Zug.
Spielende: Wer am Ende das meiste Geld erwirtschaftet hat, gewinnt die Partie.
Kommentar: Das Besondere an „Adlungland“ sind die vielen unterschiedlichen Attraktionen. Hier hat der Grafiker versucht, die Spielenamen aus dem Verlagsprogramm entsprechend unterzubringen und in Fahrgeschäfte, Plätze und Buden einzubetten. Dies ist durchaus lustig anzusehen und zeigt auf subtile Weise, wie viele unterschiedliche Kartenspiele in den 20 Jahren des Verlages bereits erschienen sind.
Das Spiel an sich ist recht einfach und leicht zu beherrschen. Viel hängt natürlich davon ab, welche Fahrgeschäfte man nimmt. Einfache Attraktionen sind schnell zu bauen, bringen aber in der Regel nicht viel Geld ein. Die großen Objekte sind dagegen teuer und sorgen oft auch dafür, daß ein Spieler viele Risiko-Karten nehmen muss. Gerade die Baustellen können einen dabei ordentlich zurückwerfen und zum Zuschauer werden lassen, während die anderen Risiko-Karten mit Chance zwischendurch auch mal den Besitzer wechseln.
Je öfter man spielt, desto gemeiner wird man in seiner Spielweise. Hier versucht man durchaus schon mal, dem Gegner einige Runden lang bestimmte Risiko-Karten zu lassen, damit dieser über verminderte Einnahmen oder höhere Kartenabgaben gestraft wird.
Am besten funktioniert das Spiel unserer Meinung nach zu viert, obwohl hier der eigene Einfluss am geringsten ist. Bei zwei Personen geht es dagegen weniger hin und her und taktische Überlegungen spielen eine größere Rolle.
Die Spielanleitung macht den Einstieg unnötig kompliziert, weil man für die Risiken etwas komische Begriffe wie Wartezeit und Angst verwendet und als Erlös zwar virtuelles Geld bekommt, dieses beim Bau aber niemals ausgibt. Hier wird grundsätzlich mit Spielkarten bezahlt.
Fazit: Ein nettes Jubiläumsspiel des Spezialisten für kompakte Kartenspiele.
Wertung: Satte 4 Punkte erhält das kleine Kartenspiel von Silvano Sorrentino.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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