4 Tage Spielemesse Essen haben auch in diesem Jahr wieder Eindrücke um Eindrücke hinterlassen und es ist gar nicht so einfach, einen Anfang zu finden, ob der Masse an Eindrücken. Traditionell begannen die internationalen Spieletage von Essen 2oo3 am Mittwoch mit einer Pressekonfernz zu der der Merz-Verlag geladen hatte.
Trocken waren die Pressekonferenzen nur früher, inzwischen hat die Technik Einzug gefunden und es wartet neben der traditionellen Begrüssungsrede noch eine Multi-Media-Schau über das Spiel im Allgemeinen und die Neuheiten dieser Messe im Besonderen. Seit einigen Jahren hat sich auch die Tradition eingeschlichen, Spiele mit schönen Frauen (und wenigen Männern) zu präsentieren. Neben diesem Highlight, werden auch immer wieder kleine Sketche zu den preisgekürten Spielen auf die Bühne gebracht. Amun-Re war eines dieser Spiele.
20 Jahre Spielemesse Essen sind der Spiegel einer erfolgreichen Messegeschichte. Eine Messe, die ganz klein angefangen hat und seither von mal zu mal beliebter wurde. Inzwischen ist Essen die größte Messe ihrer Art weltweit und auch in diesem Jahr ist die Ausstellerzahl erneut gestiegen. Mit über 610 Ausstellern auf 38.ooo qm Ausstellungsfläche bot sich auch in diesem Jahr ein reichhaltiges Angebot dar.
Die Aussteller kamen aus 21 Ländern und Japan, Korea und Rußland sind hierbei noch nicht einmal die exotischsten Teilnehmer. Interessant sind die Spielideen, die aus Thailand oder auch Malaysia kommen. Die Messe Essen ist hier der unverzichtbare Schritt, um weltweit präsent zu sein, denn der deutsche Spiele-Markt ist einfach einmalig und der ideale Multiplikator.
In Essen wird aber nicht nur ausgestellt, auch ein Rahmenprogramm wird geboten. So wird hier der Deutsche Spielepreis verliehen und auch die Zeitschrift Fairplay nutzt diesen Rahmen, um das Kartenspiel des Jahres zu präsentieren. Die Preisträger Amun-Re, Coloretto und auch Der Palast von Alhambra waren daher während der gesamten Messe begehrte Anlaufpunkte.
Anlaufmagneten waren ferner die Kinderhalle und die übergroßen Stände von Verlagen wie Ravensburger, Kosmos oder Amigo. Wer keinen Sitzplatz an den vielen Tischen finden konnte, der suchte sich irgendwo eine ruhige Ecke oder ein Stück Teppich und machte es sich mit den Neuheiten bequem.
Beliebt wie in jedem Jahr, war auch auf dieser Messe wieder der Stand von Fairplay, wo man seine Noten zu den gespielten abgeben konnte. In regelmäßigen Abständen wurden die Durchschnitts-Noten dieser Scout-Aktion veröffentlicht, so daß sich jeder Standbesucher ein Bild von den angebotenen Spielen der Messe machen konnte. Vielgespielte Highlights der Messe waren somit Yinsh (Don & Co.) sowie San Juan (alea) und Maya (abacus). Die vollständige Liste lag noch am Abend nach der Messe für alle sichtbar im Internet auf der Seite von Fairplay.
Die Messe ist neben dem Spielerparadies auch ein Treffpunkt für Rollenspieler. Diese gönnen sich ab und zu die Freiheit, sich in entsprechender Tracht zu präsentieren. Auf diese Weise gönnen sie uns "normalen" ab und zu ein interessanten und abwechslungsreichen Messeanblick. Aber auch der Bereich Tabel-Top erfährt sich weiter großer Beliebtheit - auch bei den jüngeren Spielern.
Schafe (Der Spieletrend von 2oo2) hat es in diesem Jahr fast keine mehr gegeben, einzig am Stand von Lookout-Games konnte man ein T-Shirt mit Schaf erwerben. Obwohl die meisten den Stand wahrscheinlich wegen der Söldner-Karte für Verräter oder für Dschingis Bohn besucht haben. Dafür fanden sich - ganz trendy - wieder viele verschiedene Typen in Essen ein und wenn es mal blaue oder grüne Haare sind, dann ist das eher ein angenehmer Farbtupfer, als ein Grund, auf ein gemeinsames Spiel zu verzichten.
Die großen taktischen und hochanspruchsvollen Spiele musste man auf dieser Messe suchen. Zu finden waren sie eher nicht. Was man statt dessen fand, waren die familientauglichen Spiele, die man in unter einer Stunde spielen konnte. Passend dazu baute z.B. Winning Moves sein Verlagsprogramm um eine Kinderserie aus und brachte andererseits mit Alexandros ein für diesen Verlag ungewöhnlich anspruchsvolles Spiel. Kein großes Grübelspiel, aber doch gegenüber der bisherigen Serie auffällig. Ähnlich im Anspruch war auch ein Spiel aus Australien, das in Mensch-ärgere-Dich-nicht-Manier 5 australische Tiere zu einem Wettlauf einlud.
Das also war Essen 2oo3 - ich freue mich schon auf das nächste Jahr!