Spielebesprechung:

Lost Cities

Autor: Reiner Knizia
Hersteller: Kosmos
Erscheinungsjahr:1999
Anzahl Spieler: 2
Dauer: ca. 20 Min.
Alter: ab 10
noch erhältlich: ja
Preis: DM 20 - 25

Ausstattung

1 Ablagebrett, 45 Expeditionskarten (jeweils die Zahlen von 1 bis 10 in 5 Farben), 15 Wettkarten in 5 Farben, Spielregel

Spielziel

Das eigentlich abstrakte Spiel ist - mehr schlecht als recht - in ein Thema gebettet worden: Die Spieler versuchen, mit Expeditionen Ruhm (= Punkte) zu erwerben, indem sie Kartenreihen gleicher Farbe und innerhalb einer Farbe mit aufsteigenden Zahlenwerten bilden. Wettkarten versehen den Wert einer Reihe mit einem Multiplikator. Der Spieler, der den meisten Ruhm (=Punkte) erntet, gewinnt das Spiel.

Spielablauf

Das Ablagebrett wird in die Mitte gelegt und jeder Spieler erhält verdeckt 8 Karten. Der Rest wird als Nachziehstapel verdeckt bereit gelegt. Jeder Spieler legt pro Zug eine Karte an seiner Seite des Ablagebrettes an und zieht dann eine Karte vom Stapel nach. Für das Ablegen gelten folgende Regeln:

Ein Spieler kann eine Karte an eine gleichfarbige Reihe anlegen, wenn der Zahlenwert der Karte, die er legen will, größer ist als der der letzten bisher gelegten Karte. Pro Farbe darf es aber immer nur eine Reihe geben. Alternativ kann der Spieler eine neue Reihe in einer Farbe beginnen, in der er bisher noch keine Reihe angefangen hat.

Außerdem kann ein Spieler, bevor er eine Zahlenreihe beginnt, eine Wettkarte der Farbe legen. Die erste Wettkarte verdoppelt den Wert einer Reihe; liegen zwei Wettkarten in einer Reihe, wird der Wert verdreifacht, bei drei Wettkarten einer Farbe vervierfacht. Wettkarten dürfen nicht mehr an eine Reihe angelegt werden, die schon eine Zahlenkarte enthält.

Als dritte Alternative kann ein Spieler eine Karte auf das offene gleichfarbige Ablagefeld des Ablagebretts legen.

Nach seinem Zug nimmt der Spieler eine Karte auf die Hand, und zwar entweder vom verdeckten Nachziehstapel oder die oberste Karte eines der Ablagefelder. Man darf allerdings nicht im selben Spielzug eine Karte auf ein Ablagefeld legen und diese dann sofort wieder aufnehmen.

Das Spiel endet sofort, sobald die letzte Karte vom Nachziehstapel gezogen wird. Dann kommt es zur Wertung: Die Zahlenwerte einer jeden Reihe werden separat addiert. Von dieser Summe werden 20 Punkte als Kosten der Expedition abgezogen. Eine Reihe ohne Karten verursacht keine Kosten, eine Reihe, die nur aus Wettkarten besteht, allerdings schon!

Enthält eine Reihe eine, zwei oder drei Wettkarten, so wird ihr Wert (egal ob positiv oder negativ) mit 2, 3, oder 4 multipliziert. Eine Reihe mit 8 oder mehr Karten (Wett- und Zahlenkarten zusammen) bringt zusätzlich einen Bonus von 20 Punkten. Wer nach drei Partien die meisten Punkte erreicht hat, gewinnt das Spiel.

Fazit

Dank der wirklich einfachen Regeln läßt sich Lost Cities gut als "Absacker" oder einfach so zwischendurch mal spielen. Zwar gibt es praktisch keine Interaktion - jeder spielt mehr oder weniger gegen das Pech in Form der gezogenen Karten - aber trotzdem macht das Spiel Spaß. Sieg und Niederlage hängen massiv vom Kartenglück ab, dafür läßt sich eine Revanche aber auch in wenigen Minuten durchziehen. Das Thema ist an sehr dünnen Haaren herbeigezogen, aber die Karten sind sehr hübsch gestaltet und bilden aneinander und teilweise übereinander gelegt regelrechte Wege zu den zu suchenden Schätzen hin.


© Stefanie Kethers, Jörg Henrichs, Mai 1999.