Spieletest für das Spiel: TANTO CUORE
Hersteller: Arclight Games            
Preis: 40 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Masayuki Kudoh
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2013
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Tanto Cuore-Pressefoto

Ausstattung: 198 Hausmädchen-Karten, 56 Herz-Karten, 26 Ereigniskarten
Aufmachung: Die Herzkarten zeigen jeweils ein bis drei Herzsymbole, welche sozusagen die Währung des Spiels darstellen. Am oberen Rand jeder Karte werden die Kosten, die man für die jeweilige Karte einmalig bezahlen muß, aufgeführt.
Es gibt drei verschiedene Typen von Hausmädchen im Spiel. Die Chef-Mädchen sind Standard-Figuren, die in jeder Partie vorhanden sind. Daneben gibt es eine Reihe von Reinigungs- und Hilfskräften mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Insgesamt 16 unterschiedliche Typen warten darauf, ins Geschehen eingreifen zu können. Jede Kartenart ist dabei mehrfach vorhanden. Bei dem letzten Typ von Hausmädchen handelt es sich um sehr spezialisierte Damen, die eine eigene Kartenfarbe besitzen und jeweils einmalig sind. Alle Hausmädchen besitzen Erwerbskosten in Form von Herzsymbolen, die man aufwenden muß, um das Mädchen bei sich einstellen zu können. Am unteren Ende stehen in einer Tabelle als Piktogramme die Vorteile, die das jeweilige Mädchen einbringen kann. Einige Karten bringen bei Spielende auch Siegpunkte.
Die Ereigniskarten sind Karten mit schlechten Eigenschaften. Sie werden daher nach dem Kauf den Mitspielern gegeben, die mit ihren Effekten leben oder sie mühsam bekämpfen müssen.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viele und hochwertige Siegpunktkarten zu erwerben.
Alle Herzkarten werden nach Werten sortiert und in der Tischmitte offen abgelegt. Daneben kommen die beiden Stapel mit den Chef-Hausmädchen und zehn Arten von normalen Hausmädchen-Karten. Von jeder Art werden alle Karten benötigt und ebenfalls offen in der Tischmitte plaziert. Schließlich sortiert man zwei besondere Ereigniskarten-Sorten aus und legt sie offen daneben ab, bevor die Spezial-Reinigungskräfte vorbereitet werden. Dieser entsprechende Stapel wird gut gemischt, bevor man die beiden obersten Karten offen auslegt.
Zum Abschluß der Vorbereitungen erhält jeder einige Herzkarten und Standard-Reinigungskräfte zugeteilt. Diese Karten mischt man und zieht danach fünf Karten als Starthand. Der Rest bildet den persönlichen Nachziehstapel. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler.
Ein Spielzug besteht immer aus mehreren Phasen. In der ersten Phase kommen Karten zum Tragen, die einen entsprechenden Effekt haben und bei Zugbeginn automatisch aktiviert werden. Sollte eine Reinigungskraft durch eine Ereigniskarte krank geworden sein, wird ihr Effekt ignoriert. Durch Abgabe einer bestimmten Herz-Karte kann die Krankheit jedoch geheilt werden und die Karte kommt wieder zurück in den allgemeinen Vorrat.
Dann darf der aktive Spieler eine Hausmädchen-Karte aus seiner Hand ausspielen und alle Funktionen dieser Karte nutzen. So gibt es weitere Handkarten vom eigenen Stapel, man kann noch weitere Hausmädchen auslegen oder bekommt zusätzliche Herzen bzw. weitere Kaufoptionen für die nachfolgende Erwerbsphase.
In dieser Phase kann man grundsätzlich in jeder Runde eine Karte erwerben. Durch vorher ausgespielte Hausmädchen kann diese Regel jedoch verändert werden.
In der Erwerbsphase darf man beliebig viele Herzkarten ausspielen und deren Summe plus eventuelle Bonusherzen (über die zuvor gespielten Hausmädchen) in die in der Tischmitte ausliegenden Karten aus dem Vorrat investieren. Die gekaufte Karte wandert sofort auf den eigenen Ablagestapel, wenn es sich um eine normale Hausmädchen-Karte handelt. Eine Ereigniskarte wird einem Mitspieler übergeben, der sie bei einer seiner separat ausliegenden Damen ablegen muß, während eine Spezial-Reinigungskraft direkt in die eigenen privaten Gemächer an die Seite kommt und nicht eingemischt werden muß. Ein Spieler kann immer nur eine aktive Spezial-Dame haben. Kauft man ein zweites Mädchen dieser Art, wird sie auf die vorhandene Karte gelegt, die nun alle Effekte außer den Siegpunkten bei Spielende verliert.
Nach dem Kauf erfolgt das Aufräumen. Einige Hausmädchen werden nun zu Zimmermädchen, die separat beim Spieler in dessen „Privatgemächern“ liegen bleiben. Alle verbliebenen Handkarten und die noch ausgespielten Hausmädchen und Herzen wandern auf den eigenen Ablagestapel. Danach zieht man fünf neue Handkarten nach und der folgende Spieler beginnt seinen Spielzug. Ist der eigene Zugstapel leer, wird der Ablagestapel des Spielers neu gemischt.
Spielende: Wenn zwei beliebige Hausmädchen-Stapel leer sind, endet die Partie. Jeder zählt nun die Siegpunkte seiner Handkarten, des Nachzieh- und des Ablagestapels. Die Zimmermädchen im eigenen privaten Quartier werden nur berücksichtigt, wenn sie keine Ereigniskarte besitzen. Der Spieler mit dem höchsten Ergebnis gewinnt die Partie.
Kommentar: Wer sich nach dem Lesen der Spielbeschreibung ein wenig an das Spiel des Jahres „Dominion“ erinnert fühlt, liegt nicht falsch, denn die meisten Mechanismen wurden bei diesem Spiel übernommen.
Neu hinzugekommen sind die Zimmermädchen, die nach dem Ausspielen jede Runde einen besonderen Effekt generieren und die durch die Ereigniskarten in ihrer Funktion wieder eingeschränkt werden können. Da man die Einschränkung immer wieder aufheben kann, gibt es gerade bei den hohen Siegpunktkarten oft ein Hin und Her zwischen Angriff und Abwehr von Krankheiten.
Während es beim Mutterspiel von Rio Grande/Hans im Glück alle Karten mehrfach gab, sind hier einige Spezial-Hausmädchen nur einmalig zu erwerben und auch nur dann, wenn sie vom entsprechenden Stapel aufgedeckt werden. Da immer nur ein Spezial-Hausmädchen aktiv sein kann, ist ein Kauf gut zu überlegen, zumal dieser Kartenstapel auch recht schnell zur Neige gehen kann und damit das Spielende forciert wird.
Die Kartenqualität ist gut und die Illustrationen im Manga-Stil sind sehr gelungen, auch wenn die leicht erotischen Motive eher die Männer als die Frauen ansprechen werden. Bei der Regel gibt es nicht viel zu bemängeln und auch die Übersetzung der Karten vom Japanischen ist sehr verständlich.
Der Deckbau macht auch in diesem Spiel viel Spaß, endlose Kettenzüge sind mit den vorliegenden Kartentypen nicht unbedingt möglich und vor allem nicht besonders effektiv.
Fazit: Wer „Dominion“ mag und sich am Thema nicht stört, kann auf „Tanto Cuore“ einen Blick werfen.
Wertung: Als Fan der Zeichnungen ist „Tanto Cuore“ für mich ein Pflichtkauf gewesen. Spielerisch ist es in etwa mit „Dominion“ gleichzusetzen, wirkt aber wegen dem Zimmermädchen-Mechanismus konfrontativer. Trotzdem gibt es 5 Punkte von mir für dieses Spiel.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite